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Κωβιού Kobios aus Salamis (PAA 5 8 8 9 9 5)249 ist nur aus diesem Fragment
bekannt.250 Ein weiterer Kobios (PAA 5 8 8 9 90),251 ein Fischesser, findet sich
in Antiph. fr. 27,19 (s. dazu Konstantakos 2000, 87-8) und wahrscheinlich in
Alex. fr. 102,4 (mit Arnott 1996, 270, s. bereits Bergk 1838, 379). Ein Κωβίων /
Κωβιός (je nach Überlieferung, s. dazu Arnott 1996, 510-1) genannter Parasit
findet sich in Alex. fr. 173,2, der in PAA 588990 mit dem in fr. 102,4 erwähn-
ten Kobios identifiziert wird. Wie im vorliegenden Fragment wird auch in
Antiph. fr. 27,19 und in den beiden Alexisfragmenten mit der Polysemie des
Substantivs gespielt, weil κωβιός auch die Bezeichnung der Fische ist, die der
Familie der Gobiidae („Grundel“) angehören. Das könnte suggerieren, dass es
sich bei Κωβιός um einen Spitznamen handeln könnte, wie bereits Kock (CAF
I, 685) annahm; vgl. den Κάραβος („Krebs“) genannten Kallimedon in Alex,
frr. 57 (ap. Athen. 104d), 118 und s. Arnott 1996,178-9. Bei den κωβιοί handelt
es sich um kleine, essbare Schwarmfische („Grundeln“; Arist. Hist. an. 610b4,
vgl. Athen. 7,309b-e und s. Thompson 1947, 137-9; Lythgoe 1991, 154-80;
Garcia Soler 2001, 189-90; Davidson 2002a, 135; Dalby 2003, 160). Zu κωβιοί
als Speisefische vgl. Epich. fr. 59; Antiph. fr. 204,4-8 (κωβιοί aus Phaleron, s.
supra zu Αναγυρουντόθεν); Ephipp. fr. 12,8; Henioch. fr. 3,2; Mnesim. fr. 4,35;
Alex. fr. 115,13 (auf dem τήγανον gebraten); Men. Col. fr. 7 Sandbach2, fr. 151,4
(für vier Drachmen verkauft); Machon 31, 37, 40 Gow (in Stücken bei einem
Festmahl serviert; s. dazu Gow 1965, 66-7). In Rom wurden sie nicht besonders
geschätzt, vgl. z. B. Lucil. 938 Marx; luv. 11,37-8.
Σαλαμινίου Salamis (s. Külzer 2001 mit Verweis auf weitere Literatur)
ist die größte Insel im Saronischen Golf (93 km2), die an der engsten Stelle
0,5 km von der attischen Küste entfernt ist. Die Insel war ab ca. 600 v. Chr.
unter athenischer Kontrolle und wurde durch den Sieg der Griechen unter
der Leitung des Themistokles gegen Xerxes und seine Flotte im 480 v. Chr. (im
zweiten Perserkrieg) berühmt.
τόκον Das Substantiv (aus τίκτω) bedeutet eigentlich „Geburt“ und da-
her „Nachkomme“, „Sohn“ und „Zins“. Es ist naheliegend, das Substantiv im
Fragment - aufgrund zeitgenössischer Belege - auf einen Sohn (statt auf
die Söhne, so Kaibel 1889, 51 Anm. 2) des Kobios zu beziehen. Im gehobe-
nen Stil kommt es bei Homer vor („Nachkomme“ in II. 7,128, 15,141; „Sohn“

249 Die in LGPN II Κώβιος (sic) Nr. 1 angenommene Verwandtschaftsbeziehung mit
Batrachos stammt wohl aus einem Versehen (so auch in LGPN II Βάτραχος Nr. 11).
250 Casaubon (1621, 572-3) nahm an, dass es sich dabei um einen Salzfischhändler
oder um einen Fischhändler im Allgemeinen gehandelt habe.
251 Die Figuren scheinen aus zeitlichen Gründen unterschieden werden zu müssen;
PAA hält jedoch eine Identifizierung der beiden für möglich.
 
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