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Ar chippos

das nur bei dem Zitatträger bezeugt ist. Eine ähnliche Art von Vergeltung
droht der Chor in Aristophanes’ Vögeln in 1084-7 den Menschen an: Wenn die
Menschen Vögel im Vogelkäfig züchten, werden sie dieselben Gewaltakte er-
leiden, die der Vogelverkäufer Philokrates den Vögeln angetan hat, s. supra zu
fr. 23.262 Das Motiv des Fischessers (ό-ψοφάγος), der von Fischen verzehrt wird,
findet sich auch in Bezug auf die syrische Göttin Atargatis (Xanth. FGrHist.
765 F 17a ap. Athen. 8,346e), die den Fischverzehr nur sich selbst vorbehielt
und deshalb zusammen mit ihrem Sohn, Ichthys, vom lydischen König Mopsos
in einem See ertränkt und von Fischen gegessen wurde (κατεβρώθη); s. dazu
Davidson 1993, 60-1 und vgl. auch Lucil. 1,54 Marx (= 1,55 Krenkel) occidunt,
Lupe, saperdae te et iura siluri mit Marx 1905, 27-8. Zum Motiv von Menschen,
die den Fischen als Fraß vorgeworfen werden, vgl. Plat. com. fr. 57 und Amips.
fr. 8 (mit Orth 2013, 229), Phryn. com. test. 8a-b Stama mit Stama 2014, 38-9.
Zu Fischen, die Menschen verzehren, vgl. z. B. Hom. II. 21,122-7 und insb.
126-7 (der Körper von Lykaon, der von Achilles in einen Fluss geworfen
wird, wobei sein Blut von Fischen geleckt wird und er im Meer von einem
Fisch gefressen wird); Antiph. fr. 127,6 άνθρωποφάγους ιχθύς; Alex. fr. 76,1-4;
Archestr. fr. 24,16-7 ώς άνθρωποφάγου τού θηρίου οντος. άπας δέ / Ιχθύς
σάρκα φιλεΐ βροτέην, αν που περικύρση (s. dazu Olson-Sens 2000, 111-2 mit
weiteren Beispielen und Literaturhinweisen); Anth. Pal. [Tüll. Laur.] 7,294,5
(die Leiche eines Fischers, dessen „schuldige“ Hand von den Fischen gegessen
wurde (άποβιβρώσκω)) und s. dazuPurcell 1995,133-5. Storey (FOCI, 105 und
2012, 7) vergleicht Archippos’ Szene mit Ar. Ach. 908-58, wo der Sykophant
Nikarchos, der die Bühne betritt, um den thebanischen Händler anzuzeigen,
eingepackt und dem Thebaner verkauft wird
fr. 29 K.-A. (7 Dem.)
Prov. cod. Par. Suppl. 676 (ap. Cohn 1887, 68-9)
άγροϋ πυγή - παροιμία επί των λιπαρώς προσκειμένων (= Hesych. α 837 = Prov.
Bodl. 15 ρ. 2 Gaisford (= CPG I, 380)). ό δέ Σώφρων (fr. 129) τά πλεΐστα μέρη λέγει
έπί των όρων, ό δ’ ’Άρχιππος επί των αγροίκων τίθησιν, οίον έν Ίχθύσιν. τινές δέ

262 Im Prinzip der komischen lex talionis sieht Farioli (2001, 164-6 und 204) - im
Rahmen ihrer Interpretation der Komödie als Darstellung einer Gegenwelt, s. supra
zum Inhalt der Komödie - eine Eigenschaft dieser „umgekehrten Welten“. Zudem
nimmt sie an, dass auch nach demselben Printip eine Strafe für Hermaios ausge-
dacht worden sein könnte (s. supra zu fr. 23). Daher gelte das Essen als ein Mittel
sozialer Kontrolle und die Fische, die Menschen verzehren, richten sich nach dem
menschlichen Muster (des Verzehrs der anderen Gattung).
 
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