218
Ar chippos
„tope'ia: Werkzeuge des Schiffs, Seile, topeia, Schiffstaue“ und s. den Apparat
von Theodoridis (2013, 484) zu Phot, τ 384.
Textgestalt Die Handschriften überliefern in v. 1 die unmetrische Dativform
τροχηλίαις (aus einem sonst nicht bezeugten τροχηλία), die Dobree (1831, 589)
zu τροχιλίαισι korrigiert. Daraus ergibt sich ein unvollständiger katalektischer
iambischer Tetrameter (τροχιλίαισι ... τοπείοις). In diesem fehlt das erste
metron und das erste Element des zweiten metron-29S die Zäsur befindet sich
nach dem ersten Element des dritten metron (zu solch einer Stellung s. supra
zu fr. 23). Die zu erwartende Form des von Dobree angenommenen Substantivs
τροχιλία ist aber die Form τροχιλεία,299 die in zeitgenössischen Inschriften
(z. B. IG I3 386,112, 408/7 v. Chr.)300 belegt ist, s. Meisterhans-Schwyzer 1900, 53
mit Anm. 429 und PCG H, 550: «exspectes formam -ιλείαισ(ι)».301 Dabei ist die
Form τροχιλείαις vorzuziehen:302 —. Die zweite
vorgeschlagene Form τροχιλείαισι ist hingegen nicht möglich, da sich daraus
ein Spondeus im vierten Fuß ergeben würde, der im iambischen katalektischen
Tetrameter nicht möglich ist: —. Deshalb wird
in PCG II, 550 auch auf die Möglichkeit hingewiesen, τροχιλείαισι ταΰτα als
ταΰτα τροχιλείαισι umzustellen. Diese Änderung ermöglicht es aber nicht,
eine passende Pause zu setzen.
άνευ πόνου („ohne Mühe“) in v. 2 ist Casaubons Korrektur (1600, 190 =
1621, 302) für das überlieferte άνευ γόνου („ohne einen Nachkommen“),303
das im Kontext des Fragments weniger überzeugend als „ohne Mühe“ er-
scheint. Paläographisch kann man den Fehler durch die Verwechslung der
Konsonanten Γ und Π leicht erklären, πόνος gehört zum Sprachniveau der
298 Im dritten Fuß sind bei Aristophanes Daktylen häufiger bezeugt als Tribrachys,
vgl. die Berechnung der Auflösungen in Perusino 1968, 67-8 und 73.
299 In Ar. Lys. 722 (s. infra zum Lemma) ist das Substantiv (im Genitiv) in den Hand-
schriften als τροχειλίας und τροχιλίας überliefert (vgl. den Apparat in Henderson
1987a, 38) und wird von Henderson als τροχιλείας gesetzt.
300 Zu diesem Inventar und zur Buchhaltung der eleusinischen epistatai s. Cavanaugh
1996, 7-8.
301 Einerseits lehnt Scheller (1951, 64) die oxytonische Form τροχηλιά (yaria lectioz.B.
in Thphr. Hist. Plant. 4,3,5 und Galen. De usu partium vol. ΠΙ p. 579, 18 Kühn) ab
(S. 127), andererseits zeigt er sich auch hinsichtlich der in den Inschriften belegten
Schreibweise skeptisch, weil sie etymologisch schwierig zu erklären ist: «-εία steht
in den allermeisten Fällen als Verbalabstraktum neben -εύω, für -'ειά fehlt ebenfalls
jeglicher Anhaltspunkt».
302 Zur Auflösung im dritten Fuß s. Anm. 298.
303 In PCG wurde die Korrektur Harpokrations Ausgabe von Maussac (1614) zuge-
schrieben, der auf S. 267 der Notae tatsächlich auf Casaubon verweist.
Ar chippos
„tope'ia: Werkzeuge des Schiffs, Seile, topeia, Schiffstaue“ und s. den Apparat
von Theodoridis (2013, 484) zu Phot, τ 384.
Textgestalt Die Handschriften überliefern in v. 1 die unmetrische Dativform
τροχηλίαις (aus einem sonst nicht bezeugten τροχηλία), die Dobree (1831, 589)
zu τροχιλίαισι korrigiert. Daraus ergibt sich ein unvollständiger katalektischer
iambischer Tetrameter (τροχιλίαισι ... τοπείοις). In diesem fehlt das erste
metron und das erste Element des zweiten metron-29S die Zäsur befindet sich
nach dem ersten Element des dritten metron (zu solch einer Stellung s. supra
zu fr. 23). Die zu erwartende Form des von Dobree angenommenen Substantivs
τροχιλία ist aber die Form τροχιλεία,299 die in zeitgenössischen Inschriften
(z. B. IG I3 386,112, 408/7 v. Chr.)300 belegt ist, s. Meisterhans-Schwyzer 1900, 53
mit Anm. 429 und PCG H, 550: «exspectes formam -ιλείαισ(ι)».301 Dabei ist die
Form τροχιλείαις vorzuziehen:302 —. Die zweite
vorgeschlagene Form τροχιλείαισι ist hingegen nicht möglich, da sich daraus
ein Spondeus im vierten Fuß ergeben würde, der im iambischen katalektischen
Tetrameter nicht möglich ist: —. Deshalb wird
in PCG II, 550 auch auf die Möglichkeit hingewiesen, τροχιλείαισι ταΰτα als
ταΰτα τροχιλείαισι umzustellen. Diese Änderung ermöglicht es aber nicht,
eine passende Pause zu setzen.
άνευ πόνου („ohne Mühe“) in v. 2 ist Casaubons Korrektur (1600, 190 =
1621, 302) für das überlieferte άνευ γόνου („ohne einen Nachkommen“),303
das im Kontext des Fragments weniger überzeugend als „ohne Mühe“ er-
scheint. Paläographisch kann man den Fehler durch die Verwechslung der
Konsonanten Γ und Π leicht erklären, πόνος gehört zum Sprachniveau der
298 Im dritten Fuß sind bei Aristophanes Daktylen häufiger bezeugt als Tribrachys,
vgl. die Berechnung der Auflösungen in Perusino 1968, 67-8 und 73.
299 In Ar. Lys. 722 (s. infra zum Lemma) ist das Substantiv (im Genitiv) in den Hand-
schriften als τροχειλίας und τροχιλίας überliefert (vgl. den Apparat in Henderson
1987a, 38) und wird von Henderson als τροχιλείας gesetzt.
300 Zu diesem Inventar und zur Buchhaltung der eleusinischen epistatai s. Cavanaugh
1996, 7-8.
301 Einerseits lehnt Scheller (1951, 64) die oxytonische Form τροχηλιά (yaria lectioz.B.
in Thphr. Hist. Plant. 4,3,5 und Galen. De usu partium vol. ΠΙ p. 579, 18 Kühn) ab
(S. 127), andererseits zeigt er sich auch hinsichtlich der in den Inschriften belegten
Schreibweise skeptisch, weil sie etymologisch schwierig zu erklären ist: «-εία steht
in den allermeisten Fällen als Verbalabstraktum neben -εύω, für -'ειά fehlt ebenfalls
jeglicher Anhaltspunkt».
302 Zur Auflösung im dritten Fuß s. Anm. 298.
303 In PCG wurde die Korrektur Harpokrations Ausgabe von Maussac (1614) zuge-
schrieben, der auf S. 267 der Notae tatsächlich auf Casaubon verweist.