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Archippos
- Wenn man τίς in v. 3 setzt, könnte es einerseits als Interrogativpronomen
gelten: τίς; ή πανουργία τε και θεοσεχθρία (so Bothe und PCG; der
Sprecher ist die gebissene Person). Andererseits ist es auch möglich, τίς
als Interrogativadjektiv zu verstehen (τίς ή πανουργία τε καί θεοσεχθρία;
so Jacobs; Dindorf und Meineke). Der Sprecher ist in diesem Fall der Ge-
sprächspartner der gebissenen Person (B.). Die zweite Interpretation von
τίς als Interrogativadjektiv kann im geringen Kontext des Fragments nicht
vollkommen verstanden werden. Wenn man τις (als Indefinitadjektiv)
liest, könnte v. 3 (der Sprecher ist immer noch die gebissene Person) als
Fortsetzung der Schilderung in v. 2 und/oder als Antwort zu der ange-
nommenen τίς-Frage in v. 2 gelten (s. van Herwerden 1855, 34, nach dessen
Textgestalt aber in v. 2 keine Frage gestellt wird).
Das überlieferte κάπέβρυξε (aus άποβρύξω, vgl. dazu infrd) ist einwandfrei
und van Herwerdens Vorschlag (1903, 61), es durch das in Hippon. fr. 37,1 Deg.2
(= 26a, 1 W.2) und Nie. Ther. 675 bezeugte Verb καταβρύκω in der Aoristform
κατέβρυξε zu korrigieren, scheint unnötig.
In v. 3 ist der Wortlaut des letzten Wortes unsicher. In der Überlieferung fin-
det man θεοσεχθρία (in den Hss. Neap. und Lh) und θεοσέχθρα (in Hs. V). Da
θεοσέχθρα am Trimeterende unmetrisch ist, kommen die Lesart θεοσεχθρία
und die Korrektur θεοισεχθρία315 infrage. Darunter scheint die letztere zu
bevorzugen zu sein, θεοισεχθρία setzt van Herwerden (1855, 34) anhand
von Ar. Vesp. 418 ώ πόλις καί Θεώρου θεοισεχθρία, wo die korrigierte Form
θεοισεχθρία (von Bentley vorgeschlagen; die Handschriften überliefern θεός
έχθρία und θεοεχθρία) vom kretischen Rhythmus abgesichert wird (s. dazu
Fraenkel 1942, 54 (= 1964, 242)); vgl. auch die dementsprechenden Korrekturen
in Dem. 22,59 und Luc. Lex. 36,11. An diesen Stellen erscheinen tatsächlich die
Lesarten θεοΐς έχθρίαν / θεοΐς έχθράν αισχροκέρδειαν (bei Demosthenes) und
θεός έχθρια / θεός έχθρία / θεοεχθρία (bei Lukian), die von Dilts (2005, 255)
und MacLeod (1980, 62, vgl. den LSJ-Eintrag) als θεοισεχρίαν und θεοισεχθρία
gesetzt worden sind, θεοισεχθρία bei Archippos setzt aber die Synizese von
-εο- voraus. Solche Synizesen kommen in der aristophanischen Komödie bei
θεός selten und in der Regel in paratragischen Stellen vor,316 vgl. Ar. Thesm.
905 und 1098 (ώ θεοί am Trimeteranfang); fr. 53 (προς θεών am Anfang eines
anapästischen Dimeters); vgl. außer der aristophanischen Komödie aber Epich.
315 Vgl. auch Meinekes Vorschlag θεοεχθρία in FCG V.l, 52 (s. aber dazu infrd).
316 Van Herwerden (1903, 62) ist der Meinung, dass Archippos in v. 3 einen Fehler
(entweder bei der Verwendung von θεοσεχθρία oder der Synizese bei θεοισεχθρία)
gemacht hat, da θεοσεχθρία nicht richtig gebildet ist (s. infrd) und θεοισεχθρία
eine in der Komödie nicht übliche Synizese voraussetzt.
Archippos
- Wenn man τίς in v. 3 setzt, könnte es einerseits als Interrogativpronomen
gelten: τίς; ή πανουργία τε και θεοσεχθρία (so Bothe und PCG; der
Sprecher ist die gebissene Person). Andererseits ist es auch möglich, τίς
als Interrogativadjektiv zu verstehen (τίς ή πανουργία τε καί θεοσεχθρία;
so Jacobs; Dindorf und Meineke). Der Sprecher ist in diesem Fall der Ge-
sprächspartner der gebissenen Person (B.). Die zweite Interpretation von
τίς als Interrogativadjektiv kann im geringen Kontext des Fragments nicht
vollkommen verstanden werden. Wenn man τις (als Indefinitadjektiv)
liest, könnte v. 3 (der Sprecher ist immer noch die gebissene Person) als
Fortsetzung der Schilderung in v. 2 und/oder als Antwort zu der ange-
nommenen τίς-Frage in v. 2 gelten (s. van Herwerden 1855, 34, nach dessen
Textgestalt aber in v. 2 keine Frage gestellt wird).
Das überlieferte κάπέβρυξε (aus άποβρύξω, vgl. dazu infrd) ist einwandfrei
und van Herwerdens Vorschlag (1903, 61), es durch das in Hippon. fr. 37,1 Deg.2
(= 26a, 1 W.2) und Nie. Ther. 675 bezeugte Verb καταβρύκω in der Aoristform
κατέβρυξε zu korrigieren, scheint unnötig.
In v. 3 ist der Wortlaut des letzten Wortes unsicher. In der Überlieferung fin-
det man θεοσεχθρία (in den Hss. Neap. und Lh) und θεοσέχθρα (in Hs. V). Da
θεοσέχθρα am Trimeterende unmetrisch ist, kommen die Lesart θεοσεχθρία
und die Korrektur θεοισεχθρία315 infrage. Darunter scheint die letztere zu
bevorzugen zu sein, θεοισεχθρία setzt van Herwerden (1855, 34) anhand
von Ar. Vesp. 418 ώ πόλις καί Θεώρου θεοισεχθρία, wo die korrigierte Form
θεοισεχθρία (von Bentley vorgeschlagen; die Handschriften überliefern θεός
έχθρία und θεοεχθρία) vom kretischen Rhythmus abgesichert wird (s. dazu
Fraenkel 1942, 54 (= 1964, 242)); vgl. auch die dementsprechenden Korrekturen
in Dem. 22,59 und Luc. Lex. 36,11. An diesen Stellen erscheinen tatsächlich die
Lesarten θεοΐς έχθρίαν / θεοΐς έχθράν αισχροκέρδειαν (bei Demosthenes) und
θεός έχθρια / θεός έχθρία / θεοεχθρία (bei Lukian), die von Dilts (2005, 255)
und MacLeod (1980, 62, vgl. den LSJ-Eintrag) als θεοισεχρίαν und θεοισεχθρία
gesetzt worden sind, θεοισεχθρία bei Archippos setzt aber die Synizese von
-εο- voraus. Solche Synizesen kommen in der aristophanischen Komödie bei
θεός selten und in der Regel in paratragischen Stellen vor,316 vgl. Ar. Thesm.
905 und 1098 (ώ θεοί am Trimeteranfang); fr. 53 (προς θεών am Anfang eines
anapästischen Dimeters); vgl. außer der aristophanischen Komödie aber Epich.
315 Vgl. auch Meinekes Vorschlag θεοεχθρία in FCG V.l, 52 (s. aber dazu infrd).
316 Van Herwerden (1903, 62) ist der Meinung, dass Archippos in v. 3 einen Fehler
(entweder bei der Verwendung von θεοσεχθρία oder der Synizese bei θεοισεχθρία)
gemacht hat, da θεοσεχθρία nicht richtig gebildet ist (s. infrd) und θεοισεχθρία
eine in der Komödie nicht übliche Synizese voraussetzt.