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Ar chippos

Demokratie und zur Rückkehr der Demokraten aus dem Piräus in die Stadt
beigetragen hat ([Arist.] Ath. pol. 38,3). Zusammen mit seinen Genossenen
wurde er für seine εύνοια gelobt, die sie dem Volk gegenüber zeigten, so dass
sie sich erfolgreich einer Überprüfung (εΰθύναι) unterzogen ([Arist.] Ath. pol.
38,4). Ein Zeichen für seine Beliebtheit ist seine Wahl zum Strategen im Jahre
403/2 v. Chr., als die Demokratie wiedereingeführt wurde ([Arist.] Ath. pol.
38,4; Heraclid. Ath. Pol. Epit. 7 (= fr. 611,6 R.3= 143,1,6 G.). Wenn bei 'Piv[ (in IG
II“ 1370+1371,10 mit Add. S. 797 = SEG 23,81) der Name „Rhinon“ zu lesen ist
und dabei dieselbe Person wie der Stratege des Jahres 403/2 gemeint ist, wurde
er außerdem zum ταμίας („Schatzmeister“) der Athena für das Jahr 402/1
gewählt (s. Davies 1971, 67; Strauss 1986, 98 und contra Develin 1989, 201).
Der Eigenname Rhinon ist in Attika insgesamt viermal bezeugt (LGPN II,
'Ρίνων) inklusive des Rhinon von Archippos (= LGPN Π 'Ρίνων 3 = PAA 800585).
Aus chronologischen Gründen käme sonst nur der in der Seeschlacht von
Kynos Sema (411 v. Chr.) gefallene Rhinon (IG 13 1190.162; LGPN II'Ρίνων 4 =
PAA 800590) für eine Identifikation mit Archippos’ Rhinon in Frage.
Kein weiterer Komödientitel lautet 'Ρίνων, aber ein Dialog des Sokrates-
schülers Aischines ist gleichnamig betitelt (Diog. Laert. 2,61; Poll. 7,103). Dieser
Dialog, von dem nur ein Wort (fr. 39 άργυροκοπεΐον „Silberschmiedegeschäft“)
erhalten ist, wurde wahrscheinlich nach derselben Person benannt. Das
Phänomen, dass Komödien nach politischen Figuren benannt werden, ist
durchaus geläufig, vgl. neben den in Orth 2013, 213 erwähnten Komödien
wahrscheinlich auch Eubulos’ Διονύσιος (vgl. Eub. fr. 25 mit dem Zitatträger
Athen. 6,260c-d) und s. auch Henderson 2015, 153-4 zur Entwicklung die-
ser Art von Komödie. Komödientitel beziehen sich auch auf herausragende
zeitgenössische Personen der kulturellen Landschaft, vgl. den Κόννος von
Ameipsias (423 v. Chr., s. dazu Orth 2013, 213 mit weiteren Beispielen) und von
Phrynichos (s. Stama 2014, 74-8). Weitere Eigennamen, die als Komödientitel
vorkommen, beziehen sich außerdem auf Dichter der alten Zeiten (Σαπφώ von
Ameipsias, Ephippos, Amphis, Antiphanes, Timokles und Diphilos; 'Ομερος als
Alternativtitel für ein Stück des Metagenes (Όμηρος ή Άσκηταί vel Σοφισταί),
s. dazu Orth 2014, 435 mit weiteren Beispielen) oder gelten als Hetärennamen
(oder ihre Spitznamen, z.B. Diokles’ Θάλαττα, das auch der Alternativtitel für
Pherekrates’ Έπιλήσμων ist; s. dazu Orth 2014, 206 mit weiteren Beispielen).

[Arist.] Ath. Pol. 38,1-2; Diod. 14,33,5). Nur bei [Arist.] Ath. pol. 38,3 ist belegt, dass
die ersten Zehnmänner durch ebenso viele ersetzt wurden, die für die βέλτιστοι
gehalten wurden; zu diesem „zweiten“ Zehnmännerkollegium zählt [Arist.] Ath.
Pol. 38,3 Rhinon zusammen mit Phayllos; s. dazu Rhodes 1981, 456 und 459-60 und
1997a sowie Andriolo 2001 (mit Literaturhinweisen).
 
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