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Archippos
(s. v. χλιαίνω) den zweiten Teil des Verbs auf dieselbe Wurzel wie χλιαίνω
(„erwärmen“) und, unter anderem, χλίω („sich erfreuen“, „sich ergötzen“),395
χλιδή, χλιδάω und χλιδαίνομαι zurück. Die Worte, die semantisch mit der
Idee von Luxus und Sinnlichkeit verbunden sind, finden sich vor allem (aber
nicht nur) in der Dichtung, insbesondere in der Tragödie, und können negativ
konnotiert sein, vgl. z.B. χλιδή in der Bedeutung „Luxus“ z.B. in Aesch. Pers.
608; Soph. El. 452, fr. 942,1 R.2; Eur. Phoen. 349; in der klassischen Prosa nur
in Hdt. 6,127,1; Plat. Symp. 197d und Xen. Cyr. 4,5,54; χλιδάω - in der Prosa
erst in Philo Jud. de Agr. 154,5 und Arr. An. 5,4,4 bezeugt - in der Bedeutung
„fein sein“ in Pin. Ol. 10,84; Aesch. fr. 313,1 R. und in der Bedeutung „schwel-
gerisch leben“ in Ar. Lys. 640 (lyr.). Vgl. aber χλιδαίνομαι („ein luxuriöses
Leben führen“) nur in Xen. Symp. 8,8.396
Zur Verweichlichung als Berührungspunkt zwischen Alkibiades d. Ä.
und seinem Sohn vgl. z.B. Plut. Ale. 16,1 τήν τρυφήν τής διαίτης ... καί πο-
λυτέλειαν (s. auch zum folgenden Lemma) und insb. 23,5 άλλ’ έν Σπάρτη
γυμναστικός, ευτελής, σκυθρωπός, έν Ιωνία χλιδανός, έπιτερπής, ράθυμος
... Τισσαφέρνη δέ τω σατράπη συνών ύπερέβαλλεν δγκω καί πολυτελεία τήν
Περσικήν μεγαλοπρέπειαν (in Bezug auf den chamäleonartigen Alkibiades
d.Ä.); s. dazu Gribble 1999, 70-1 mit weiteren Stellen.
θοίμάτιον Das ίμάτιον bestand aus einem rechteckigen Stoff, der sowohl
von Frauen als auch von Männern397 über dem χιτών398 getragen wurde, s.
dazu Amelung 1913; Stone 1977, 167-71 und Cleland-Davies-Llewellyn-Jones
2007, 92 s. v. himation. Das ίμάτιον war sorgfältig um den Körper zu legen: Im
5. Jh. v. Chr. musste es έπιδέξια („von links nach rechts“) getragen werden, so
dass der rechte Arm frei blieb,399 vgl. Plat. Tht.l75e (das ίμάτιον „nach rechts“
anziehen wie ein freier Mensch (έλευθερίως)) und auch Ar. Av. 1567-8 (der
triballische Gott trägt das ίμάτιον nicht έπιδέξια und trotz Poseidons Hilfe
395 Chantraine (s. v. χλιαίνω) übersetzt aber das Verb als «etre superbe, plein de
morgue».
396 Manissa (ap. Latte 1953, 504-5) führt Hesychios’ διακεχλοιδώς und διακεχλοιδέναι
auf die ursprüngliche Wurzel *χλειδ- zurück, die mit der Zeit durch das denomina-
tive Verb χλιδάω (s. supra zum Lemma) ersetzt wurde. Dazu führt er die Verbform
διαπέφλοιδεν (Hesych. δ 1216) als Vergleich an, die er auf die ursprüngliche Wurzel
*φλειδ- zurückführt, die später vom denominativen Verb φλιδάω verdrängt wurde.
397 Worin sich weibliche und männliche ίμάτια unterschieden, bleibt unklar, s. Stone
1977, 171.
398 Der χιτών gehörte zu den έπιβλήματα, d. h. zu den Kleidungsstücken, die einen
direkten Kontakt mit der Haut hatten, s. Stone 1977, 166.
399 Nach Ussher (1973,113) mussten die Volksmänner in Ar. Eccl. 275 beim Tragen des
ίμάτιον keinem bestimmten Stil folgen.
Archippos
(s. v. χλιαίνω) den zweiten Teil des Verbs auf dieselbe Wurzel wie χλιαίνω
(„erwärmen“) und, unter anderem, χλίω („sich erfreuen“, „sich ergötzen“),395
χλιδή, χλιδάω und χλιδαίνομαι zurück. Die Worte, die semantisch mit der
Idee von Luxus und Sinnlichkeit verbunden sind, finden sich vor allem (aber
nicht nur) in der Dichtung, insbesondere in der Tragödie, und können negativ
konnotiert sein, vgl. z.B. χλιδή in der Bedeutung „Luxus“ z.B. in Aesch. Pers.
608; Soph. El. 452, fr. 942,1 R.2; Eur. Phoen. 349; in der klassischen Prosa nur
in Hdt. 6,127,1; Plat. Symp. 197d und Xen. Cyr. 4,5,54; χλιδάω - in der Prosa
erst in Philo Jud. de Agr. 154,5 und Arr. An. 5,4,4 bezeugt - in der Bedeutung
„fein sein“ in Pin. Ol. 10,84; Aesch. fr. 313,1 R. und in der Bedeutung „schwel-
gerisch leben“ in Ar. Lys. 640 (lyr.). Vgl. aber χλιδαίνομαι („ein luxuriöses
Leben führen“) nur in Xen. Symp. 8,8.396
Zur Verweichlichung als Berührungspunkt zwischen Alkibiades d. Ä.
und seinem Sohn vgl. z.B. Plut. Ale. 16,1 τήν τρυφήν τής διαίτης ... καί πο-
λυτέλειαν (s. auch zum folgenden Lemma) und insb. 23,5 άλλ’ έν Σπάρτη
γυμναστικός, ευτελής, σκυθρωπός, έν Ιωνία χλιδανός, έπιτερπής, ράθυμος
... Τισσαφέρνη δέ τω σατράπη συνών ύπερέβαλλεν δγκω καί πολυτελεία τήν
Περσικήν μεγαλοπρέπειαν (in Bezug auf den chamäleonartigen Alkibiades
d.Ä.); s. dazu Gribble 1999, 70-1 mit weiteren Stellen.
θοίμάτιον Das ίμάτιον bestand aus einem rechteckigen Stoff, der sowohl
von Frauen als auch von Männern397 über dem χιτών398 getragen wurde, s.
dazu Amelung 1913; Stone 1977, 167-71 und Cleland-Davies-Llewellyn-Jones
2007, 92 s. v. himation. Das ίμάτιον war sorgfältig um den Körper zu legen: Im
5. Jh. v. Chr. musste es έπιδέξια („von links nach rechts“) getragen werden, so
dass der rechte Arm frei blieb,399 vgl. Plat. Tht.l75e (das ίμάτιον „nach rechts“
anziehen wie ein freier Mensch (έλευθερίως)) und auch Ar. Av. 1567-8 (der
triballische Gott trägt das ίμάτιον nicht έπιδέξια und trotz Poseidons Hilfe
395 Chantraine (s. v. χλιαίνω) übersetzt aber das Verb als «etre superbe, plein de
morgue».
396 Manissa (ap. Latte 1953, 504-5) führt Hesychios’ διακεχλοιδώς und διακεχλοιδέναι
auf die ursprüngliche Wurzel *χλειδ- zurück, die mit der Zeit durch das denomina-
tive Verb χλιδάω (s. supra zum Lemma) ersetzt wurde. Dazu führt er die Verbform
διαπέφλοιδεν (Hesych. δ 1216) als Vergleich an, die er auf die ursprüngliche Wurzel
*φλειδ- zurückführt, die später vom denominativen Verb φλιδάω verdrängt wurde.
397 Worin sich weibliche und männliche ίμάτια unterschieden, bleibt unklar, s. Stone
1977, 171.
398 Der χιτών gehörte zu den έπιβλήματα, d. h. zu den Kleidungsstücken, die einen
direkten Kontakt mit der Haut hatten, s. Stone 1977, 166.
399 Nach Ussher (1973,113) mussten die Volksmänner in Ar. Eccl. 275 beim Tragen des
ίμάτιον keinem bestimmten Stil folgen.