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Archippos
und vgl. Plat. Leg. 777c;428 Luc. Soloec. 5) legen nahe, dass das Substantiv bei
Archippos auch in Bezug auf Barbaren vorkam, obwohl es möglich ist, dass es
in Form eines Witzes in Bezug z. B. auf Griechen oder Athener verwendet wur-
de (vgl. etwa πατριώτης429 in Pherecr. fr. 11,2 τοϊσι Λυκούργου πατριώταις,
wo Lykurg als Ägypter verspottet wird)430 oder möglicherweise sogar auch in
Bezug auf keinen Menschen, sondern auf ein Tier (vgl. Xen. Cyr. 2,2,26 'ίπποι
... πατριώται, „einheimische Pferde“) oder etwas Unbeseeltes (vgl. Soph. Oed.
tyr. 1090 τον πατριώταν Οίδίπου in Bezug auf das Kithairon-Gebirge).
συστρατιώτης scheint ein attisches Wort zu sein. Es findet sich vor der
hellenistischen Zeit in Plat. Resp. 556c; Xen. Hell. 2,4,20 και συγχορευταί
καί συμφοιτηταί γεγενήμεθα καί συστρατιώται (mit Substantiven, die die
Vertrautheit zwischen dem Sprecher und seinen Gesprächspartnern hervor-
heben), 5,3,17, Anab. 1,2,26; Is. 9,4 und Arist. EN 1159b27-9 προσαγορεύουσι
γούν ώς φίλους τούς σύμπλους καί τούς συστρατιώτας (die starke Verbindung
zwischen den Kommilitonen) und 1160al6.
428 Nach Archippos’ Fragment verweist der Zitatträger Pollux auf diese Stelle (Plat.
Leg. 777c), in der Platon πατριώτης auf Griechen bezogen habe. Die Behauptung
ist jedoch falsch, da das Substantiv in Bezug auf Sklaven verwendet wird, s. bereits
Cobet 1854, 244.
429 Zu diesem Substantiv s. Arnott 1996, 807 (ad Alex. fr. 327) und Valente 2015, 233
(ad. Antiatt. σ 2).
430 Nicht überzeugend erwähnt Ehrenberg (1951, 163) das vorliegende Fragment
von Archippos sowie Pherecr. fr. 11 als Belegstellen dafür, dass das gemeinsame
Herkunftsgebiet der Fremden in Athen dazu führte, dass sie sich in kleinem Kreise
zusammenfanden: «their [sc. foreigners in Athens] common origin made them
associate in small circles and special cults».
Archippos
und vgl. Plat. Leg. 777c;428 Luc. Soloec. 5) legen nahe, dass das Substantiv bei
Archippos auch in Bezug auf Barbaren vorkam, obwohl es möglich ist, dass es
in Form eines Witzes in Bezug z. B. auf Griechen oder Athener verwendet wur-
de (vgl. etwa πατριώτης429 in Pherecr. fr. 11,2 τοϊσι Λυκούργου πατριώταις,
wo Lykurg als Ägypter verspottet wird)430 oder möglicherweise sogar auch in
Bezug auf keinen Menschen, sondern auf ein Tier (vgl. Xen. Cyr. 2,2,26 'ίπποι
... πατριώται, „einheimische Pferde“) oder etwas Unbeseeltes (vgl. Soph. Oed.
tyr. 1090 τον πατριώταν Οίδίπου in Bezug auf das Kithairon-Gebirge).
συστρατιώτης scheint ein attisches Wort zu sein. Es findet sich vor der
hellenistischen Zeit in Plat. Resp. 556c; Xen. Hell. 2,4,20 και συγχορευταί
καί συμφοιτηταί γεγενήμεθα καί συστρατιώται (mit Substantiven, die die
Vertrautheit zwischen dem Sprecher und seinen Gesprächspartnern hervor-
heben), 5,3,17, Anab. 1,2,26; Is. 9,4 und Arist. EN 1159b27-9 προσαγορεύουσι
γούν ώς φίλους τούς σύμπλους καί τούς συστρατιώτας (die starke Verbindung
zwischen den Kommilitonen) und 1160al6.
428 Nach Archippos’ Fragment verweist der Zitatträger Pollux auf diese Stelle (Plat.
Leg. 777c), in der Platon πατριώτης auf Griechen bezogen habe. Die Behauptung
ist jedoch falsch, da das Substantiv in Bezug auf Sklaven verwendet wird, s. bereits
Cobet 1854, 244.
429 Zu diesem Substantiv s. Arnott 1996, 807 (ad Alex. fr. 327) und Valente 2015, 233
(ad. Antiatt. σ 2).
430 Nicht überzeugend erwähnt Ehrenberg (1951, 163) das vorliegende Fragment
von Archippos sowie Pherecr. fr. 11 als Belegstellen dafür, dass das gemeinsame
Herkunftsgebiet der Fremden in Athen dazu führte, dass sie sich in kleinem Kreise
zusammenfanden: «their [sc. foreigners in Athens] common origin made them
associate in small circles and special cults».