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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0025
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Leukon

cups the Egyptian Paapis sent to the Athenians [...]. Similarly, the sykophant’s
extortion of cups in lieu of cash is a comic motif“, mit Verweis auf Ar. Equ. 237
τουτι τί δρά τό Χαλκιδικόν ποτήριον; und fr. 68. 75 [Babylönioi]·, zu Kleons
Korruptionsaffäre vgl. Olson 2002, zu Ar. Ach. 6-8; laut Plut. Alcib. 4,5-6 soll
Alkibiades seine Sklaven goldene und silberne Becher aus dem Haus seines
Freundes Anytos haben mitnehmen lassen).
Welche Rolle Geschenke in den diplomatischen Beziehungen spielen konn-
ten, zeigt die Anspielung auf die Pfauen in Ar. Ach. 62-3, die der Athener
Pyrilampes als Gesandter in Persien vom Großkönig Artaxerxes zum Geschenk
erhalten haben soll (vgl. Olson 2002, z.St.).
1 άτάρ Diese Konjunktion, die häufiger in der Poesie als in der Prosa
zu finden ist (vgl. LSJ s.v.) markiert - bereits in der hom. Sprache (z.B. Hom.
X 331) - einen starken Bruch bzw. signalisiert einen abrupten Themawechsel
(vgl. Denniston 19542, 51-3), wobei ein kolloquialer Ton angesichts der Belege
in der Komödie und bei Platon möglich ist (vgl. Stevens 1976, 44-5; für die
Tragödie vgl. etwa Aesch. PV 343, Soph. OT 1052, Eur. Tro. 63). Nicht selten ist
άτάρ durch einen Vokativ begleitet (für die Komödie vgl. Ar. Ach. 513 άτάρ,
φίλοι γάρ οί παρόντες έν λόγω, Vesp. 652 άτάρ, ώ πάτερ ήμέτερε Κρονίδη,
Αν. 648 άτάρ, τό δείνα, δεϋρ’ έπανάκρουσαι πάλιν, 916 άτάρ, ώ ποιητά, κατά
τί δεϋρ’ άνεφθάρης;, Eccl. 1067 άτάρ ήτις εί γε, πόλλ’ άγαθά γένοιτό σοι).
ώ Μεγάκλεες Vielleicht zu identifizieren mit Megakies Sohn des Mega-
kies, aus dem Demos von Alopeke, Mitglied der mächtigen athenischen Familie
der Alkmaioniden, der auch in Aristophanes’ Wolken erwähnt wird (vgl. hier
unten), und zwar aufgrund der Tatsache, daß er im J. 428/7 v. Chr. das Amt des
Schriftführers (grammateus) der Schatzverwalter (tamiai) in Athen bekleidet
hatte (PAA 636460; vgl. APF 9688 XI) und somit nicht nur chronologisch in das
Aufführungsjahr der Phrateres (421 v. Chr.) paßt, sondern auch mit öffentlichen
Geldern zu tun hatte, die in diesem Fragment eine Rolle zu spielen scheinen.
Der Name Megakies kommt zwar bei den Alkmaioniden häufig vor (bereits
aus der Mitte des 6. Jhs. v. Chr. stammt ein Megakies Sohn des Alkmaion,
Politiker und Chef der Paralia-Partei, PAA 636345; zu den Alkmaioniden na-
mens Megakies vgl. APF 9688), aber für die 2. Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. kämen
sonst nur wenige in Frage (PAA 636457 und PAA 636470 sind beide vielleicht
mit unserem grammateus zu identifizieren; nicht genauer zu datieren ist PAA
636475, Sohn des Kleisthenes oder des Hippokrates; vgl. APF 9688 VIb; der
mehrfach bei Herodot und inschriftlich bezeugte PAA 636455, Megakies Sohn
des Hippokrates, wurde 486 v. Chr. ostrakisiert, siegte im selben Jahr an den
Pythischen Spielen und ist vielleicht Vater vom erwähnten PAA 636457, der
wiederum unser grammateus sein könnte).
 
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