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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0027
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Leukon

Τμώλον οίσθά που κλύων); vgl. auch Plat. Charm. 154a, Min. 315c, Luc. Men.
11, Quom. hist, conscr. 5 (vgl. Fritzsche 1836, 137).
Παάπιδος Daß dieser Paapis derjenige sein könnte, der laut IG II
1383,6 (χρυσις ήν Παάπις [d.h. άνέθηκε]) im J. 406/5 einen goldenen Kessel
gewidmet hat (PAA 760730), ist angesichts der Seltenheit des Namens eine
ernstzunehmende Annahme (Storey II325). Der Name ist ägyptisch und steht
mit dem Stier-Gott Apis im Zusammenhang (die Form ist etwa in Maneth.
FHG fr. 54,34. 86 Müller als Vatername des ägyptischen Rekrutenschreibers
Amenophis überliefert - so noch in Pietschmann 1894 -, wobei sie auf einem
Mißverständnis der ägyptischen Filiationsangabe durch Manethon basiert:
vgl. Bonnet 1952, 21, der Amenophis als Sohn des Hapu restituiert). Laut der
Inhaltsangabe in Phot. Bibi. 109a-110b Bk. hieß die in Antonios Diogenes’
Roman Τά ύπέρ Θούλην άπιστα (,Wunder jenseits von Thule“, 1./2. Jh. n. Chr.)
bedeutende Figur eines ägyptischen Priesters ebenfalls Paapis.
2 Ύπέρβολος Hyperbolos (PAA 902050), Sohn des Antiphanes aus dem
Demos Perithoidai der Phyle Oinai, war ein Demagoge aus einer unbekannten
Familie und ärmlichen Verhältnissen, der es bis zum Nachfolger Kleons schaffte
(Ar. Pac. 681. 921.1321), bis er 417/15 v. Chr. durch Ostrakismos verbannt wur-
de (Ihuc. VIII 73, Plut. Alcib. 13,3-4, Nie. 11,1, Aristid. 7,3; vgl. auch Androt.
FGrHist 324 F 42, mit Harding 1994, 152-61 und Siewert 2002, 415-6 [T 33]);
in der Komödie wird er u. a. als Nicht-Athener verspottet (vgl. hier oben, Einl.
zu den Phrateres-, zu Hyperbolos als kömödoumenos vgl. Sommerstein 1996,
333-8. 344, Pirrotta 2009, 319-22 und Napolitano 2012, 52-3); ihm werden
ferner Streitsüchtigkeit (Ar. Ach. 844-7, Vesp. 1007) und Unehrlichkeit in der
Amtsführung (Nub. 623-5. 876. 1065-6) vorgeworfen; er wird als Lampen-
händler in Cratin. fr. 209 [Pytine] verspottet; seine letzte Erscheinung als
kömödoumenos ist posthum in Ar. Ran. 570. Im Aufführungsjahr der Phrateres
(421 v. Chr.) wurde Hyperbolos zum bouleutes gewählt (vgl. Pirrotta 2009, 319
und zu Plat. fr. 182 [Hyperbolos]).
τάκπώμαθ’ Ein έκπωμα ist ein Trinkbecher (Hdt. IX 41,80, Soph.
Phil. 35, Thuc. VI 32; in der Komödie Ar. Ach. 74, aus Glas; vgl. Olson 2002,
z. St.; Diminutiv έκπωμάτιον in Diph. fr. 19,2 [Apoleipousa]; vgl. auch den
Komödientitel Έκπωματοποιός ,Der Bechermacher“ des Alexis, PCG II 57).
κατεδήδοκε Das Verb κατεσθίειν ,auffressen“ ist bereits in der hom.
Sprache vorwiegend auf Raubtiere bezogen (z. B. Hom. P 542 λέων κατά
ταύρον έδηδώς); von Menschen zum ersten Mal in Hom. α 8 (οϊ κατά βούς [...]
ήσθιον) gesagt; üblich in diesem eigentlichen Sinn in Prosa (Hdt. III 38,4. VIII
115,2) und Drama (Eur. Cycl. 341, Ar. Ran. 560; auch mit Gen. partit.). Die hier
vorliegende übertragene Bedeutung ist i.d.R. von materiellen Gütern gesagt
(vgl. Orth 2013, 207-8, zu Ameipsias’ Katesthiöri): u. a. in Ar. Equ. 258 (als
 
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