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Incertarum fabularum fragmenta
fr. 6 K.-A.
άποζέσαι τον θυμόν
(möge er/sie) die Wut verrauchen lassen
Phot, (z) α 2491
άποζέσαι τον θυμόν· ώς άν τής οργής παύσαιτο. Λεύκων
-: wie wenn jemand seinen Zorn ablegt. Leukon
Metrum Ungewiß (iambisch?) -<>).
Zitatkontext Angesichts der Formulierung des Interpretamentum liegt es
nahe, daß άποζέσαι ein Optativ sei. Als weniger wahrscheinliche Alternative
kommt eine Infinitivform in Frage, was nicht automatisch zur Folge haben
muß, daß sie wörtlich bei Leukon vorgekommen ist: beim Infinitiv im Lemma
kann es sich grundsätzlich stets um eine lemmatisierte Verbform handeln.
Interpretation Bezogen auf,Gemüt“, Leidenschaft“, ,Wut“ kommt das Bild des
,Aufkochens“ auch in Soph. OC 434 (όπηνίκ’ έζει θυμός) und Eur. IT 987 (δεινή
τις όργή δαιμόνων έπέζεσεν) sowie Hec. 582-3 (δεινόν τι πήμα Πριαμίδαις
έπέζεσεν / πόλει τε τήμή θεών άνάγκαισιν τόδε) vor; vgl. u. a. Plat. Resp. 440c
(ούκ έν τούτω ζεϊ τε [d. h. θυμός] και χαλεπαίνει και συμμαχεί τώ δοκοϋντι
δικαίω), Anth. Pal. VII 385,7 [Philipp.] (θυμόν έπί Τροίη πόσον έζεσας; zu
θυμός u.ä. als Subjekt des metaphorisch verwendeten ζεϊν vgl. Zacher 1982,
118 und Stephanopoulos 1988, 229, zu TrGF adesp. 384,2, wo ζέοντος als eine
gute Alternative zum überlieferten ρέοντος angesehen wird, das in Eur. Hec.
1055 θυμώ ζέοντι Θρηκί δυσμαχωτάτω in den meisten Hss. ebenfalls durch
ρεϊν verdrängt wurde, mit Verweis auf Aristid. 1313 L.-B., Heliod. 133,3, Greg.
Naz. Carm. I 2,10. 703-4 [PG XXXVII 731]; Kassel-Austin z.St. verweisen auf
das entsprechende Bild im lat. defervescere: Ter. Ad. 152 sperabam iam defer-
visse adulescentiam, Cic. Cael. 43 cum adulescentiae cupiditates defervissent).
In Alex. fr. 46,2-4 [Demetrios e Philetairos] (τον γάρ οίνον τον νέον / πολλή
’στ’ ανάγκη καί τον άνδρ’ άποζέσαι / πρώτιστον άφυβρίσαι τ’) wird das Bild
des gärenden neuen Weins auf die Natur eines erwachsenen, aber noch nicht
alten Mannes übertragen.
Incertarum fabularum fragmenta
fr. 6 K.-A.
άποζέσαι τον θυμόν
(möge er/sie) die Wut verrauchen lassen
Phot, (z) α 2491
άποζέσαι τον θυμόν· ώς άν τής οργής παύσαιτο. Λεύκων
-: wie wenn jemand seinen Zorn ablegt. Leukon
Metrum Ungewiß (iambisch?) -<>).
Zitatkontext Angesichts der Formulierung des Interpretamentum liegt es
nahe, daß άποζέσαι ein Optativ sei. Als weniger wahrscheinliche Alternative
kommt eine Infinitivform in Frage, was nicht automatisch zur Folge haben
muß, daß sie wörtlich bei Leukon vorgekommen ist: beim Infinitiv im Lemma
kann es sich grundsätzlich stets um eine lemmatisierte Verbform handeln.
Interpretation Bezogen auf,Gemüt“, Leidenschaft“, ,Wut“ kommt das Bild des
,Aufkochens“ auch in Soph. OC 434 (όπηνίκ’ έζει θυμός) und Eur. IT 987 (δεινή
τις όργή δαιμόνων έπέζεσεν) sowie Hec. 582-3 (δεινόν τι πήμα Πριαμίδαις
έπέζεσεν / πόλει τε τήμή θεών άνάγκαισιν τόδε) vor; vgl. u. a. Plat. Resp. 440c
(ούκ έν τούτω ζεϊ τε [d. h. θυμός] και χαλεπαίνει και συμμαχεί τώ δοκοϋντι
δικαίω), Anth. Pal. VII 385,7 [Philipp.] (θυμόν έπί Τροίη πόσον έζεσας; zu
θυμός u.ä. als Subjekt des metaphorisch verwendeten ζεϊν vgl. Zacher 1982,
118 und Stephanopoulos 1988, 229, zu TrGF adesp. 384,2, wo ζέοντος als eine
gute Alternative zum überlieferten ρέοντος angesehen wird, das in Eur. Hec.
1055 θυμώ ζέοντι Θρηκί δυσμαχωτάτω in den meisten Hss. ebenfalls durch
ρεϊν verdrängt wurde, mit Verweis auf Aristid. 1313 L.-B., Heliod. 133,3, Greg.
Naz. Carm. I 2,10. 703-4 [PG XXXVII 731]; Kassel-Austin z.St. verweisen auf
das entsprechende Bild im lat. defervescere: Ter. Ad. 152 sperabam iam defer-
visse adulescentiam, Cic. Cael. 43 cum adulescentiae cupiditates defervissent).
In Alex. fr. 46,2-4 [Demetrios e Philetairos] (τον γάρ οίνον τον νέον / πολλή
’στ’ ανάγκη καί τον άνδρ’ άποζέσαι / πρώτιστον άφυβρίσαι τ’) wird das Bild
des gärenden neuen Weins auf die Natur eines erwachsenen, aber noch nicht
alten Mannes übertragen.