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Lysippos
gelassen (vgl. Arnott 1996, 219: „It was a girl or woman who for some reason
went into the well“, u. a. mit Verweis auf Plautus’ Commorientes, in denen die
kontextlosen Worte saliam in puteum praecipes enthalten waren); die einzig
mögliche Affinität zwischen dem Lysippos-Fragment und Alex. fr. 85 [He eis
tophrear] (νυνί τέ μοι / ό δεσπότης προύπεμψεν ο’ίνου κεράμιον / των ένδοθεν
κομιοϋντ’ έκεΐθεν. [Β.] μανθάνω· / έπιδόσιμον παρά τάλλα τοϋτ’ έσται. [Α.]
φιλώ / αισθητικήν γραϋν) ist wohl nur darin zu erkennen, daß hier ebenfalls
von Wein die Rede ist, der vielleicht im Brunnen zur Kühlung aufbewahrt war
und von einer (älteren) Frau geholt werden mußte (offen bleibt die Deutung
von Arnott 1996, 231: „The fr. provides us with a pert male slave of one family,
and an elderly female slave of another living in a stage-house with a wine
störe; what were the connections between the two families and with the girl
who went into the well?“).
Eine Phrear betitelte Komödie verfaßten auch Anaxippos und Diphilos;
in Apollodoros Geloos’ Apoleipousa ist ferner von einer Frau die Rede, die
den kados (ein Gefäß zur Aufbewahrung u. a. von Wein) von einer Zisterne
(lakkos) bzw. einem Brunnen (phrear) losgelöst hat, vielleicht, um sich vor
ihrem Mann zu schützen (Apollod. Gel. fr. 1 [Apoleipousa])·, in Antiphan. fr.
193,7 [Progonoi] steht der etwas rätselhafte und vielleicht korrupte Ausdruck
μή ’ξελθεϊν φρέαρ (,ein Brunnen [bin ich], der nicht weggeht“?) in einer Liste
von Eigenschaften, die sich ein Parasit zuerkennt (vgl. auch Plat. Theaet. 165b
und Zenob. vulg. III 45).
1 "Ερμων Name einer wohl fiktiven Rollenfigur, der in Attika sonst
39mal dokumentiert ist (vgl. LGPN II 159-60); für das 5. Jh. v. Chr. sind unter
diesem Namen folgende Personen bekannt: ein Komödienschauspieler (PAA
422025; laut schol. Ar. Nub. 541b. aß wird er in Ar. Nub. 541 ό λέγων τάπη τή
βακτηρία gemeint und von anderen als Σιμέρμων verspottet; vgl. Hermipp.
test. 6), ein militärischer Kommandant (PAA 422020, für das J. 411 v. Chr.), ein
kapelos und ein sakkophoros, beide 403-1 v.Chr. als Phylenheroen geehrt (PAA
422050. 422085 [Name zweifelhaft]) sowie drei in einem Schiffskatalog um 400
v. Chr. aufgelistete Sklaven (PAA 422055. 422060. 422065).
τί έστι; - πώς έχομεν; Eine ähnliche dialogische Sequenz findet sich in
Philem. fr. 117,1 ([Α.] Σύρα, Σύρα. [ΣΥ.] τί έστι; [Α.] πώς ήμϊν έχεις;); für ::
τί έστι; :: vgl. Ar. Pac. 268, Αν. 49. 225, Ran. 40. 312; vgl. auch „eadem versus
sede“ (Kassel-Austin z.St.) Ar. Ach. 189. 1085, Equ. 123, Vesp. 37, Thesm. 193,
Ran. 1220.
πώς έχομεν; Eine kolloquiale Redewendung, wie das in der Komödie
häufigere πώς έχεις/-ετε; (vgl. Stevens 1976, 57), an sich eine gewöhnliche
Höflichkeitsformel, auf die aber in der Komödie nicht selten statt einer neu-
tralen Standardantwort (etwa ,Danke, gut!“) die Beschreibung eines unange-
Lysippos
gelassen (vgl. Arnott 1996, 219: „It was a girl or woman who for some reason
went into the well“, u. a. mit Verweis auf Plautus’ Commorientes, in denen die
kontextlosen Worte saliam in puteum praecipes enthalten waren); die einzig
mögliche Affinität zwischen dem Lysippos-Fragment und Alex. fr. 85 [He eis
tophrear] (νυνί τέ μοι / ό δεσπότης προύπεμψεν ο’ίνου κεράμιον / των ένδοθεν
κομιοϋντ’ έκεΐθεν. [Β.] μανθάνω· / έπιδόσιμον παρά τάλλα τοϋτ’ έσται. [Α.]
φιλώ / αισθητικήν γραϋν) ist wohl nur darin zu erkennen, daß hier ebenfalls
von Wein die Rede ist, der vielleicht im Brunnen zur Kühlung aufbewahrt war
und von einer (älteren) Frau geholt werden mußte (offen bleibt die Deutung
von Arnott 1996, 231: „The fr. provides us with a pert male slave of one family,
and an elderly female slave of another living in a stage-house with a wine
störe; what were the connections between the two families and with the girl
who went into the well?“).
Eine Phrear betitelte Komödie verfaßten auch Anaxippos und Diphilos;
in Apollodoros Geloos’ Apoleipousa ist ferner von einer Frau die Rede, die
den kados (ein Gefäß zur Aufbewahrung u. a. von Wein) von einer Zisterne
(lakkos) bzw. einem Brunnen (phrear) losgelöst hat, vielleicht, um sich vor
ihrem Mann zu schützen (Apollod. Gel. fr. 1 [Apoleipousa])·, in Antiphan. fr.
193,7 [Progonoi] steht der etwas rätselhafte und vielleicht korrupte Ausdruck
μή ’ξελθεϊν φρέαρ (,ein Brunnen [bin ich], der nicht weggeht“?) in einer Liste
von Eigenschaften, die sich ein Parasit zuerkennt (vgl. auch Plat. Theaet. 165b
und Zenob. vulg. III 45).
1 "Ερμων Name einer wohl fiktiven Rollenfigur, der in Attika sonst
39mal dokumentiert ist (vgl. LGPN II 159-60); für das 5. Jh. v. Chr. sind unter
diesem Namen folgende Personen bekannt: ein Komödienschauspieler (PAA
422025; laut schol. Ar. Nub. 541b. aß wird er in Ar. Nub. 541 ό λέγων τάπη τή
βακτηρία gemeint und von anderen als Σιμέρμων verspottet; vgl. Hermipp.
test. 6), ein militärischer Kommandant (PAA 422020, für das J. 411 v. Chr.), ein
kapelos und ein sakkophoros, beide 403-1 v.Chr. als Phylenheroen geehrt (PAA
422050. 422085 [Name zweifelhaft]) sowie drei in einem Schiffskatalog um 400
v. Chr. aufgelistete Sklaven (PAA 422055. 422060. 422065).
τί έστι; - πώς έχομεν; Eine ähnliche dialogische Sequenz findet sich in
Philem. fr. 117,1 ([Α.] Σύρα, Σύρα. [ΣΥ.] τί έστι; [Α.] πώς ήμϊν έχεις;); für ::
τί έστι; :: vgl. Ar. Pac. 268, Αν. 49. 225, Ran. 40. 312; vgl. auch „eadem versus
sede“ (Kassel-Austin z.St.) Ar. Ach. 189. 1085, Equ. 123, Vesp. 37, Thesm. 193,
Ran. 1220.
πώς έχομεν; Eine kolloquiale Redewendung, wie das in der Komödie
häufigere πώς έχεις/-ετε; (vgl. Stevens 1976, 57), an sich eine gewöhnliche
Höflichkeitsformel, auf die aber in der Komödie nicht selten statt einer neu-
tralen Standardantwort (etwa ,Danke, gut!“) die Beschreibung eines unange-