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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0115
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114

Kommentar
Testimonium
test. 1
Sud. μ 589 (codd. AGFVME)
Μένανδρος, Αθηναίος, κωμικός αρχαίος (deficit F). κα'ι (om. G, nov. gl.)
Μένανδρος έτερος, Αθηναίος (κωμικός-Αθηναίος del. Bernhardy), ό
Διοπείθους κα'ι Ήγεστράτης· περ'ι ού πολύς παρά πάσιν ό λόγος· κωμικός
τής νέας κωμωδίας, στραβός τάς όψεις, οξύς δέ τον νούν κα'ι περ'ι γυναίκας
έκμανέστατος. γέγραφε κωμωδίας ρη' (ργ' Ε) καί έπιστολάς (-ήν G) προς
Πτολεμαίον τον βασιλέα, καί λόγους έτέρους πλείστους καταλογάδην
Menandros, Athener, Komiker der Archaia. Und der andere Menander,
Athener, Sohn des Diopeithes und der Hegestrate; über diesen gab es bei
allen viel Gerede: Komiker der neuen Komödie (Men. test. 1), mit schielen-
dem Blick und scharfsinnig und ganz verrückt nach den Frauen. Er hat 108
Komödien und Episteln an König Ptolemaios geschrieben und ganz viele
andere Prosaschriften
Dieser Suda-Eintrag über die beiden gleichnamigen Komödiendichter ist die
einzige Bezeugung über einen Menandros der Archaia und enthält lediglich
dessen Herkunftsbezeichnung und Zugehörigkeit zu einer der drei Phasen der
attischen Komödie; da sich alle weiteren Informationen auf den berühmteren
Menander der Nea beziehen, ist die Angabe zu Menandros II in Wagner 1905,
34, von ihm seien ebenfalls Vatername und Komödienzahl überliefert, unver-
ständlich; diese Merkmale reichen allerdings aus, um die Herkunft des Eintrags
aus dem wahrscheinlich bereits in epitomierter Form bekannten Onomatologos
des Hesychios von Milet nahezulegen (dafür spricht auch die Angabe έτερος
für den nächsten Menander, den Nea-Komiker). Die Formel κωμικός αρχαίος
ist auch in den Suda-Einträgen von Apollophanes (Sud. α 3409), Archippos (a
4115), Autokrates (a 4500) und Philonides (φ 450) zu finden. Die Vermutung,
daß hinter der Erwähnung dieses früheren Menander ein Fehler durch den
Zitatträger steckt (Meineke I 270: „hunc ego [...] vehementer vereor ne unice
Suidae errori debeamus“; vgl. Körte 1931a; auch ist er in Storey I nicht zu
finden), ist unbegründet und methodisch fragwürdig: die Konfiguration des
ganzen Eintrags (Μέν. [...] κωμ. άρχ. - Μέν. έτερος [...] κωμ. τής νέας κωμ. -
Μεν. σοφιστής - Μέν. ιστορικός) verrät eine hesychianische Herkunft (so
Wagner 1905, 59: „epitomae est glossa, h. e. ipsius Hesychii. Omnia recte se
habent, ne minima quidem causa suspicionis“).
 
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