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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0119
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118
Μανέκτωρ (Manektör)
,Manektor (= Hektor als Manes?)“
Datierung: 420-10 v. Chr.?
Vgl. test. 1. Der Titel ist als Verbindung Manes + Hektor zu verstehen
(Meineke I 493), wobei in Manes wahrscheinlich ein Sklavenname anatoli-
scher Herkunft zu erkennen ist (vgl. Dunbar 1995, zu Ar. Av. 523; vgl. auch
Fragiadakis 1988,22; Manes hieß auch ein anatolischer Gott und ein bei Herodot
bezeugter mythischer König Lydiens). Diese Form von Komödientiteln, die in
der Zusammensetzung von zwei Eigennamen bestehen, ist in Archaia und
Mese gut vertreten: Kratinos’ Dionysalexandros, Aristophanes’ Aiolosikön,
Polyzelos’ Demotyndareös, Eubulos’ Sphingokariön, Timokles’ Orestautokleides
(vgl. auch, mit nur einem Eigennamen, Pherekrates’ Anthröpherakles und
Strattis’ Anthröporestes).
Wie die Relation zwischen Manes und Hektor zu verstehen ist, muß da-
hingestellt bleiben, abgesehen davon, daß sowohl der troianische Held als
auch der anatolische Gott (bzw. der König Lydiens) in das nicht-griechische
Kleinasien zu verorten sind. Vielleicht verbirgt sich auch hinter diesem Titel
wie für einige der erwähnten Komödien eine doppelte Identität des komischen
Helden: Hektor verkleidet als anatolischer Sklave? Wenn dies stimmen würde,
könnte das nächste Pendant dieser Titelform in der römischen Tragödie zu
finden sein, und zwar in Pacuvius’ Dulorestes (,Orest als Sklave“; eine griechi-
sche Folie ist nicht bekannt).

fr. 1 K.-A. (1 Dem.)
άλλ’ ώσπερ παϊς 'όταν αστραγάλους έκκόψας άνταποπαίζη
άνταποπαίζη Reitzenstein: -ειν b Sz
aber wie ein Kind, wenn es nach einem Sieg beim Astragalspiel ver-
liert, was es gewann
Phot, (b, z) a 2057
άνταποπαίζειν· όταν τις παίζων άστραγάλοις ή ψήφοις ή (καί bz, <ή> καί Reitzenstein)
καρύοις ή κάι κυβεύων έπ’ άργυρίω νικήση, είτα αύθις νικάται δ ένίκησε. Μενεκράτης
(Φερεκράτ ζ, Φερε compendiose b; reliqua om. z, succedit Sz) Μανέκτορι (Μεν- b Sz,
corr. Reitzenstein)· άλλ’-άνταποπαίζειν
 
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