Metadaten

Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0183
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
182

Philonides

Philonides werden die affinen, und als homerisch zitierten Begriffe χέρνιψ und
χέρνιβον genannt, beide mit der Bedeutung ,Schüssel zum Händewaschen“
(= χερνιβεϊον; oft auch λέβης), sowie das entsprechende Verb χερνίπτεσθαι.
Kurz danach wird als weitere Ableitung auch χειρόνιπτρον erwähnt (was
entweder das ,Wasser“ - wie wohl hier und in Et. magn. p. 810,50 - oder
eine ,Schüssel“ - vgl. Eup. fr. 129,1 [Demoi], mit Telo 2007, 586-7, und fr. 169
[Kolakes] - bezeichnen kann).
Interpretation Das Subst. χέρνιμμα bezeichnet ,das Waschen der Hände
mit Weihwasser“ und ist nur für Philonides bezeugt. Das Weihwasser (i.d.R.
χέρνιψ) eignet sich zum Händewaschen vor einem Opfer (für die Komödie, im
sakralen Kontext, vgl. Ar. Pac. 956, mit Olson 1998, z.St., Av. 850, Lys. 1129,
mit Ginouves 1962, 58 A. 8. 154 A. 4 und van Strafen 1995, 30-43): Da solche
Riten ebenfalls zur Eröffnung eines Symposions bzw. Gastmahls ausgeführt
wurden (vgl. Pütz 20072, 90 A. 360), ist die Möglichkeit, daß der Begriff aus
einer symposialen Szene extrahiert wurde, nicht auszuschließen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften