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Thugenides
διαύλους). Die Verbesserung des tradierten ,Thukydides‘ bei Zonaras stammt
von G. H. Schäfer in Tittmann 1808, cxlvi, der seinerseits wenig plausibel
άνοητότεροι als άμουσότεροι lesen würde: aber letzteres findet sich nur in
den Erklärungen, nicht im Originalwortlaut des Sprichworts, wenigstens bis
Aristainetos.
Interpretation Ein Sprichwort über die Einfältigkeit der Einwohner von
Leibethra, einer makedonischen Stadt zwischen Dion und Herakleon, die erst
im 3. Jh. v. Chr. unabhängig wurde; laut Paus. IX 30,9-10 soll die Geschichte
in Umlauf gewesen sein, daß dort Orpheus begraben wurde (vgl. auch Plut.
Alex. 14,8); hiermit hängt die Nachricht zusammen, die Stadt sei den Musen
heilig (Strab. IX 2,25). Die Dummheit, die den Leibethriern zugeschrieben wird,
charakterisiert auch weitere griechische Bevölkerungen Thrakiens und Asiens,
wie etwa Abderiten und Maroniten (vgl. Göbel 1915, 97-9).
Thugenides
διαύλους). Die Verbesserung des tradierten ,Thukydides‘ bei Zonaras stammt
von G. H. Schäfer in Tittmann 1808, cxlvi, der seinerseits wenig plausibel
άνοητότεροι als άμουσότεροι lesen würde: aber letzteres findet sich nur in
den Erklärungen, nicht im Originalwortlaut des Sprichworts, wenigstens bis
Aristainetos.
Interpretation Ein Sprichwort über die Einfältigkeit der Einwohner von
Leibethra, einer makedonischen Stadt zwischen Dion und Herakleon, die erst
im 3. Jh. v. Chr. unabhängig wurde; laut Paus. IX 30,9-10 soll die Geschichte
in Umlauf gewesen sein, daß dort Orpheus begraben wurde (vgl. auch Plut.
Alex. 14,8); hiermit hängt die Nachricht zusammen, die Stadt sei den Musen
heilig (Strab. IX 2,25). Die Dummheit, die den Leibethriern zugeschrieben wird,
charakterisiert auch weitere griechische Bevölkerungen Thrakiens und Asiens,
wie etwa Abderiten und Maroniten (vgl. Göbel 1915, 97-9).