Dubia (fr. 7)
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thodisch korrekt, sondern es bietet sich als nahezu zwingende Alternative zu
Thukydides’ Namen an, den in nur drei Buchstaben differierenden Namen
des Komikers zu restituieren. Als Lemma erscheint das Wort sonst in Hsch.
χ 244 (χεδροπά· όσπριον τι. οί δέ πανσπερμίαν), χ 245 (χέδροψ· παν όσπρι-
ον. σπέρμα), Zonar, ρ. 1846,12 (χέδροπας. όσπρια, [καί ένικώς χέδροψ. οίον
εί χερίδροψ καί συγκοπή χέδροψ]). Et. magn. ρ. 808,14 (χέδροπας· όσπρια,
χέδροψ γάρ τό όσπριον· από τού χερίδροψ κατά συγκοπήν) und Et. Gud. ρ.
563,28 (χέδροψ, όσπριον άγριον, κατά συγκοπήν, χειρίδοψ γάρ έστι τό τή
χειρί άνασπώμενον· τά γάρ όσπρια έλευθερίζονται).
Interpretation Das glossierte Wort ist ein Akk. PL der nur in der lexikogra-
phischen Tradition bezeugten Singularform χέδροψ: die v.a. in der medizi-
nisch-wissenschaftlicher Prosa gängige Form ist jedoch das Nt. Pl. χέδροπα
bzw. χεδροπά (etwa Hipp. De nat. puer. 12; Aristot. Meteor. 389a 15, Gen.
anim. 750a 24; Ihphr. Hist, plant. VIII 2,2, Caus. plant. IV 7,2). Die Herkunft
des Wortes muß - trotz des Versuchs in Nie. Ther. 752-3 (χειροδρόποι δ’ ϊνα
φώτες άτερ δρεπάνοιο λέγονται / όσπρια, χέδροπά τ’ άλλα), es als χειρ +
δρέπειν zu etymologisieren (darauf basieren die Etymologika: vgl. hier oben,
Zitatkontext) - ungeklärt bleiben (Frisk GEW, s. v., der u. a. auf den Vergleich
mit dem lat. furfur ,Hülse des Getreides und der Hülsenfrüchte“ verweist;
in LSJ s.v. wird Nikanders Paretymologie viel zu ernst genommen: „Perh. a
compd. of χειρ, δρέπω, as if χερ-δροπά, plucked by the hand“\
Im zitierten Et. Gud. p. 563,28 enthält der erklärende Ausdruck τή χειρί
άνασπώμενον merkwürdigerweise ein Verb, das auch für Ihugenides bezeugt
zu sein scheint (fr. 6): ob dies ausreicht, um beide Fragmente miteinander
zu verbinden, bleibe dahingestellt. Es ist zumindest eine offene Möglichkeit,
die eine interessante, wenn auch sehr hypothetische, Folge hätte: Ihugenides
würde den frühesten etymologisierenden Versuch für ein Wort bieten, das
später bei Nikander - wohl auf unabhängige Weise - wiederkehren wird.
Die Frage, ob die Etymologika ihren Stoff aus Ihugenides bezogen haben,
muß ebenfalls offen bleiben: sie berufen sich jedenfalls nicht auf Nikander,
und ihr Wortlaut steht im Einklang mit der Erklärung der Suda, in der das
Ihugenides-Fragment überliefert wird (wenn auch unter Verwechslung des
Autornamens mit Thukydides).
Die Präsenz von Hülsenfrüchten ist in der alltäglichen Ernährung der
Athener von grundlegender Bedeutung, v.a. in der Form des beliebten etnos
,Hülsenfrüchte-/Erbsenbrei‘.
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thodisch korrekt, sondern es bietet sich als nahezu zwingende Alternative zu
Thukydides’ Namen an, den in nur drei Buchstaben differierenden Namen
des Komikers zu restituieren. Als Lemma erscheint das Wort sonst in Hsch.
χ 244 (χεδροπά· όσπριον τι. οί δέ πανσπερμίαν), χ 245 (χέδροψ· παν όσπρι-
ον. σπέρμα), Zonar, ρ. 1846,12 (χέδροπας. όσπρια, [καί ένικώς χέδροψ. οίον
εί χερίδροψ καί συγκοπή χέδροψ]). Et. magn. ρ. 808,14 (χέδροπας· όσπρια,
χέδροψ γάρ τό όσπριον· από τού χερίδροψ κατά συγκοπήν) und Et. Gud. ρ.
563,28 (χέδροψ, όσπριον άγριον, κατά συγκοπήν, χειρίδοψ γάρ έστι τό τή
χειρί άνασπώμενον· τά γάρ όσπρια έλευθερίζονται).
Interpretation Das glossierte Wort ist ein Akk. PL der nur in der lexikogra-
phischen Tradition bezeugten Singularform χέδροψ: die v.a. in der medizi-
nisch-wissenschaftlicher Prosa gängige Form ist jedoch das Nt. Pl. χέδροπα
bzw. χεδροπά (etwa Hipp. De nat. puer. 12; Aristot. Meteor. 389a 15, Gen.
anim. 750a 24; Ihphr. Hist, plant. VIII 2,2, Caus. plant. IV 7,2). Die Herkunft
des Wortes muß - trotz des Versuchs in Nie. Ther. 752-3 (χειροδρόποι δ’ ϊνα
φώτες άτερ δρεπάνοιο λέγονται / όσπρια, χέδροπά τ’ άλλα), es als χειρ +
δρέπειν zu etymologisieren (darauf basieren die Etymologika: vgl. hier oben,
Zitatkontext) - ungeklärt bleiben (Frisk GEW, s. v., der u. a. auf den Vergleich
mit dem lat. furfur ,Hülse des Getreides und der Hülsenfrüchte“ verweist;
in LSJ s.v. wird Nikanders Paretymologie viel zu ernst genommen: „Perh. a
compd. of χειρ, δρέπω, as if χερ-δροπά, plucked by the hand“\
Im zitierten Et. Gud. p. 563,28 enthält der erklärende Ausdruck τή χειρί
άνασπώμενον merkwürdigerweise ein Verb, das auch für Ihugenides bezeugt
zu sein scheint (fr. 6): ob dies ausreicht, um beide Fragmente miteinander
zu verbinden, bleibe dahingestellt. Es ist zumindest eine offene Möglichkeit,
die eine interessante, wenn auch sehr hypothetische, Folge hätte: Ihugenides
würde den frühesten etymologisierenden Versuch für ein Wort bieten, das
später bei Nikander - wohl auf unabhängige Weise - wiederkehren wird.
Die Frage, ob die Etymologika ihren Stoff aus Ihugenides bezogen haben,
muß ebenfalls offen bleiben: sie berufen sich jedenfalls nicht auf Nikander,
und ihr Wortlaut steht im Einklang mit der Erklärung der Suda, in der das
Ihugenides-Fragment überliefert wird (wenn auch unter Verwechslung des
Autornamens mit Thukydides).
Die Präsenz von Hülsenfrüchten ist in der alltäglichen Ernährung der
Athener von grundlegender Bedeutung, v.a. in der Form des beliebten etnos
,Hülsenfrüchte-/Erbsenbrei‘.