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Sonntag, Jörg [Hrsg.]; Ziegler, Thomas A. [Bearb.]
Die Gesetzgebung der Cauliten im 13. Jahrhundert: ausgewählte Zeugnisse ihrer Verfassung : Edition und Übersetzung — Klöster als Innovationslabore, Band 10: Regensburg: Schnell + Steiner, 2022

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https://doi.org/10.11588/diglit.72132#0076

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Kapitel 3.
Zur Edition
3.1. Textzeugen und Siglen im Überblick
Die Konstitutionen und Statuten der Cauliten liegen mit P, M und V in insgesamt
drei historischen Textzeugen vor. Während es sich bei P und M um mittelalterli-
che Handschriften handelt, ist ein verloren gegangenes Manuskript aus Val-des-
Choux nur in der Transkription V des Edmond Martene in einem Druck von 1717
überliefert. Die vorliegende Edition belässt es bei der seit langem im Forschungs-
gebrauch gängigen Sigle V, auch um Verwechslungen vorzubeugen, welche eine
eigentlich korrekte Sigle ,m' (aufgrund von M) hervorrufen würde:
P = Paris, BnF, Ms. lat. 18047
Datierung: 13. Jahrhundert und spätere Hände, u. a. aus dem 16. Jahrhundert
Herkunft: Diese Handschrift stammt aus dem im Jahr 1216 gegründeten, in der
Diözese Autun gelegenen Caulitenkloster Val-Croissant (Vallis crescens). Die
Hinweise hierfür sind eindeutig: Zum einen findet sich die Ortsangabe in der
Professformel auf fol. 35v: Ego frater [...] in hoc loco qui vocatur Vallis cre-
scens. Zum zweiten droht ein Vermerk des 16. Jahrhunderts auf fol. 50v demje-
nigen, der die Handschrift aus Val-Croissant entfernt, Verdammung und Höl-
lenqualen an: Ce p[resent] livre est a Notre Dame du Vault Croissant; qui le
prandra daumpne sera et en enfer ira."2
Beschreibung: Pergament; marmorierter Kartoneinband, Leinenrücken, Signatur
auf dem Vorderdeckel, Papier, Vorsatzblätter mit vertikalen Wasserzeichenli-
nien im Abstand von etwa 30 mm; 50 fols., Folierung aus dem 13. Jahrhundert
(rechts oben in bräunlicher Tinte, moderne Folierung links unten mit Blei-
stift); 270 x 190 mm (Textrahmen: 200 mm x 145 mm), Spalten zumeist mit
29 Zeilen; Latein in zwei Händen des späten 13. Jahrhunderts, französische
gotische Schrift; durchgehend geschwungene und rubrizierte Initialen; rubri-
zierte Kapiteltitel; einfache Tuschezeichnungen von seltsamen Kreaturen, die
sich aus den Initialen entwickeln, auf fol. 6v und 28v; Einträge auf fol. 49r und

132 Paris, BnF, Ms. lat. 18047 (= Hs. P), fol. 50v: „Dieses Buch gehört Unserer Lieben Frau von
Val-Croissant, wer es wegnimmt, wird verdammt und kommt in die Hölle".
 
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