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Breitenstein, Mirko
Vier Arten des Gewissens: Spuren eines Ordnungsschemas vom Mittelalter bis in die Moderne : mit Edition des Traktats De quattuor modis conscientiarum — Klöster als Innovationslabore, Band 4: Regensburg: Schnell + Steiner, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.49623#0095
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4. Der Traktat De quattuor modis conscientiarum

Jedes dieser Manuskripte ist ein Unikat. Diese Aussage ist ebenso trivial wie
komplex in ihren Implikationen. Nicht nur haben Bücher ihre Schicksale über
die Zeiten hinweg; ebenso verweist jeder Codex den Benutzer in eine konkrete
historische Situation: Wer schrieb? Was wurde geschrieben? Wann? Wo? Aus
welchem Grund und zu welchem Zweck wurde geschrieben? Fragen wie diese
können nur in seltenen Fällen vollständig beantwortet werden. Oft bleibt mehr
im Dunkeln als erhellt werden kann. An dieser Stelle kann den gestellten Fragen
nicht systematisch und in der gebotenen Tiefe nachgegangen werden. Die folgen-
den Ausführungen können nur punktuell jene Fragen ansprechen, deren Beant-
wortung weiteren Forschungen vorbehalten sein wird.
Zunächst fällt auf, dass unter den Textzeugen sowohl schmucklose und rasch
niedergeschriebene Gebrauchshandschriften begegnen als auch solche, die in
sauberer Schrift und mit kunstvoll ausgeführten Initialen auf einem höheren
Ausstattungsniveau liegen. Besonders eindrücklich präsentiert sich dabei der aus
der Benediktinerabtei von La Cava stammende Codex, der hier für die Edition
als Leithandschrift herangezogen wurde. Dieses Manuskript des ausgehenden
12. Jahrhunderts weist neben einer durchgängig sauberen Buchschrift mit farb-
lich abgesetzten Majuskeln am Beginn eines jeden Satzes auch zwei besonders
kunstvoll illuminierte florale Initialen sowohl am Anfang des Prologs als auch
des Haupttextes auf:


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Beginn des Prologs (links)
Beginn des ersten Kapitels (rechts)

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