6.1 Übersetzungen
231
Sprachigkeit, insofern auf jeder Seite, am unteren Rand und petit gesetzt, der la-
teinische Ausgangstext mit abgedruckt wurde.
Der offensichtliche Erfolg der Ausgabe fällt umso mehr ins Auge als zeitgleich
noch ein weiteres Unternehmen mit gleichem Anspruch begonnen worden war:
Ebenfalls 1865 erschien bei Victor Palme der erste Band der (Euvres de Saint
Bernard', als Übersetzer war hier Armand Ravelet (f 1875) ausgewiesen, doch
wurde der größte Teil der Arbeit von anderen geleistet.19 Der zweite Band ließ
bis 1867 warten; 1868 folgten Band 3 und 1870 die Bände 4 und 5.20 Mit Erschei-
nen der letzten Bände scheinen auch die ersten noch einmal gedruckt worden zu
sein.21 Sämtliche Bände wurden „sous le patronage de Mgr l’Eveque de Ver-
sailles“ veröffentlicht.
Während die (Euvres completes von Charpentier und Dion der mabillon-
schen Ausgabe soweit folgten, dass sie sogar dessen Widmung an Papst Alexan-
der VIII. (f 1691) und die editorische Einleitung des Mauriners mit übersetzten,
wurde beim Konkurrenzunternehmen auf diese Prolegomena verzichtet. Statt-
dessen fand der Leser den ersten Band mit einem an Theodore Ratisbonne
(f 1884) gerichteten Breve Papst Gregors XVI. (f 1846) eröffnet, das durch Kar-
dinal Luigi Lambruschini (f 1854) unterzeichnet worden war. Ratisbonne, der
im Jahr 1841 eine zweibändige Biographie Bernhards von Clairvaux vorgelegt
hatte,22 die in den folgenden Jahren beständig neu aufgelegt und auch übersetzt
wurde, hatte wohl eigens für diese französischsprachige Werkausgabe eine neue
und gekürzte Fassung seiner BERNHARD-Biographie - wiederum unter dem Titel
Histoire de Saint Bernard et de son siede - abgefasst.23
Da beide Ausgaben das gesamte bei Mabillon edierte Corpus inklusive der du-
bia et spuria enthalten, ist darunter auch jeweils der Traite de la Conscience sowie
die bernhardische Predigt aus der Sammlung De diversis24 zu finden. Sie entstanden
anscheinend unabhängig voneinander und bieten je eigene Übersetzungen des Tex-
tes. Während die Ausgabe von Charpentier und Dion keinen weiteren Über-
setzer benennt, weist die von Ravelet den Kapuziner Apollinaire de Valence
19 So heißt es im Impressum der einzelnen Bände: „Nota. - M. Ravelet n’a pu traduire que les
Lettres de saint Bernard; la suite des CEuvres de Saint Bernard est confiee, comme traduction et
notes eclairant le texte, ä M. l’abbe Laffineur, Cure ä Moug, Chanoine honoraire de Beauvais et
ancien Superieur du College Saint-Vincent, ä Senlis“.
20 Grund der Verzögerungen waren möglicherweise auch die Verlagswechsel: Band 2 erschien
außer bei Victor Palme zugleich auch in Arras bei Rousseau-Leroy (BB 2439); Band 3 bei Lou-
is Guerin in Bar-le-Duc (BB 2454); die Bände 4 und 5 (BB 2481) wiesen nur noch Guerin, nicht
mehr aber Victor Palme aus Verleger aus.
21 Diese Ausgaben sind in der BB nicht eigens gelistet.
22 Th. Ratisbonne, Histoire de Saint Bernard.
23 55 2403, S. 1-291.
24 5 5 2431, Bd. 4, S. 91; Bd. 6, S. 50-8; 55 2481, Bd. 4, S. 318; Bd. 5, S. 161-8.
231
Sprachigkeit, insofern auf jeder Seite, am unteren Rand und petit gesetzt, der la-
teinische Ausgangstext mit abgedruckt wurde.
Der offensichtliche Erfolg der Ausgabe fällt umso mehr ins Auge als zeitgleich
noch ein weiteres Unternehmen mit gleichem Anspruch begonnen worden war:
Ebenfalls 1865 erschien bei Victor Palme der erste Band der (Euvres de Saint
Bernard', als Übersetzer war hier Armand Ravelet (f 1875) ausgewiesen, doch
wurde der größte Teil der Arbeit von anderen geleistet.19 Der zweite Band ließ
bis 1867 warten; 1868 folgten Band 3 und 1870 die Bände 4 und 5.20 Mit Erschei-
nen der letzten Bände scheinen auch die ersten noch einmal gedruckt worden zu
sein.21 Sämtliche Bände wurden „sous le patronage de Mgr l’Eveque de Ver-
sailles“ veröffentlicht.
Während die (Euvres completes von Charpentier und Dion der mabillon-
schen Ausgabe soweit folgten, dass sie sogar dessen Widmung an Papst Alexan-
der VIII. (f 1691) und die editorische Einleitung des Mauriners mit übersetzten,
wurde beim Konkurrenzunternehmen auf diese Prolegomena verzichtet. Statt-
dessen fand der Leser den ersten Band mit einem an Theodore Ratisbonne
(f 1884) gerichteten Breve Papst Gregors XVI. (f 1846) eröffnet, das durch Kar-
dinal Luigi Lambruschini (f 1854) unterzeichnet worden war. Ratisbonne, der
im Jahr 1841 eine zweibändige Biographie Bernhards von Clairvaux vorgelegt
hatte,22 die in den folgenden Jahren beständig neu aufgelegt und auch übersetzt
wurde, hatte wohl eigens für diese französischsprachige Werkausgabe eine neue
und gekürzte Fassung seiner BERNHARD-Biographie - wiederum unter dem Titel
Histoire de Saint Bernard et de son siede - abgefasst.23
Da beide Ausgaben das gesamte bei Mabillon edierte Corpus inklusive der du-
bia et spuria enthalten, ist darunter auch jeweils der Traite de la Conscience sowie
die bernhardische Predigt aus der Sammlung De diversis24 zu finden. Sie entstanden
anscheinend unabhängig voneinander und bieten je eigene Übersetzungen des Tex-
tes. Während die Ausgabe von Charpentier und Dion keinen weiteren Über-
setzer benennt, weist die von Ravelet den Kapuziner Apollinaire de Valence
19 So heißt es im Impressum der einzelnen Bände: „Nota. - M. Ravelet n’a pu traduire que les
Lettres de saint Bernard; la suite des CEuvres de Saint Bernard est confiee, comme traduction et
notes eclairant le texte, ä M. l’abbe Laffineur, Cure ä Moug, Chanoine honoraire de Beauvais et
ancien Superieur du College Saint-Vincent, ä Senlis“.
20 Grund der Verzögerungen waren möglicherweise auch die Verlagswechsel: Band 2 erschien
außer bei Victor Palme zugleich auch in Arras bei Rousseau-Leroy (BB 2439); Band 3 bei Lou-
is Guerin in Bar-le-Duc (BB 2454); die Bände 4 und 5 (BB 2481) wiesen nur noch Guerin, nicht
mehr aber Victor Palme aus Verleger aus.
21 Diese Ausgaben sind in der BB nicht eigens gelistet.
22 Th. Ratisbonne, Histoire de Saint Bernard.
23 55 2403, S. 1-291.
24 5 5 2431, Bd. 4, S. 91; Bd. 6, S. 50-8; 55 2481, Bd. 4, S. 318; Bd. 5, S. 161-8.