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Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur

14’-16’[Und (ebenso) hörten sieben Könige des Landes] Ja\ eines Landstriches von Jadnana (Zypern), [das eine Strecke von sieben
Tagen (entfernt) mitten im Meer des Sonnenuntergangs liegt, deren Wohnsitz sich (also) in weiter Ferne befindet und von denen zu
sagen ist, daß keiner] unter [meinen königlichen Vorvätern in Assyrien und Babylonien von den] frühesten [Tagen an] bis jetzt [je den
Namen ihres Landes vernommen hätte, in der Ferne inmitten des Meeres von den Taten, die ich der Reihe nach im Lande Kaldu] und
im Lande Hatti (Nordsyrien) vollbracht hatte. [Da schlug ihnen das Herz (bis zum Hals) und sie befiel Furcht]. 17 [Sie brachten Gold
und Silber sowie Geräte aus Ebenholz] und Buchsbaumholz, Erzeugnisse [ihres] Landes, [zu mir nach Babylon und küßten mir die
Füße].

18 [.] die Bewohner von Baltil (Assur) [...] zu [.] 19 [.] ... inmitten [.] 20 [.] ... schenkte mir [.] 21 [.Assur, der]

große [Herr], der König der Götter [.]

Rest weggebrochen

Bemerkungen:

Der vorliegende Text weist in Z. l’-17’ enge Übereinstimmungen mit Sargons „Großer Prunkinschrift", Z. 134-49 auf (A. Fuchs,
Die Inschriften Sargons aus Khorsabad, 229-33, 351-52); Abweichungen gibt es nur in Z. 6’ und Z. 13’. Sehr ähnlich sind auch die
Abschnitte vi 63-83 und vii 7-38 in Sargons Nimrud-Prisma (C. J. Gadd, Iraq 16 (1956), 186-196) sowie Kol. C des von E. Weidner
in AfO 14 (1941-44), 49-51 publizierten Fragments 81-7-27,3. Die Zeilen 1-42 der linken Seite von Sargons „Zypernstele" (VS 1,71)
entsprechen ebenfalls in weiten Teilen VA 15466, Z. 1 ’-17’.

Z. 18’-21 ’ des Textes sind dagegen offenbar singulär. Vermutlich liegt hier der Beginn eines Bauberichts vor.

Der Text erwähnt die im Jahr 708 v. Chr. erfolgte Tributliefemng der Könige von Zypern, womit ein terminus post quem für seine
Datierung gegeben ist. Da der Text anders als das 706 v. Chr. abgefaßte Nimrud-Prisma mit dieser Episode seinen militärisch-politischen
Bericht abzuschließen scheint, läßt sich vermuten, daß er aus dem Jahr 707 v. Chr. stammt; ganz sicher ist dies jedoch nicht.

A. Fuchs hat in seiner Bearbeitung der Pmnkinschrift die wesentlichen Probleme des Textes eingehend diskutiert, so daß hier einige
wenige zusätzliche Bemerkungen genügen dürften.

6’: Vielleicht ist mit dem Nimrud-Prisma, vi 82 in der Lücke u. a. ... Assur bellja zu ergänzen; der Passus bleibt jedoch unklar.

10’: Zur Identifizierung von asgigü und na4UGU.AS.GI.GI siehe F. Vallat, Akkadica 33 (1983), 63-68. A. Fuchs betrachtet in
seiner Übersetzung der Prunkinschrift di-gi-U als Beiwort des zuvor genannten na4UGU.AS.GI.GI.MES und übersetzt fragend
„der den Blick auf sich zieht". Da das Wort in vii 8 des Nimrud-Prismas jedoch mit dem Determinativ für Steinnamen
versehen ist ( na4<i/-g[/-//]), kann diese Deutung kaum zutreffen. Am Ende der Zeile wurden möglicherweise, so wie in vii 10-
11 des Nimrud-Prismas, auch noch einige Metalle (erü, annaku,parzillu, abäru) erwähnt.

12’: Die Ergänzung MU 3-KAM folgt Z. 144 der Prunkinschrift; im Nimmd-Prisma ist stattdessen in vii 19 vom vierten Jahr (MU
4-KÄM) die Rede.

13’: Das Nimrud-Prisma führt in vi 20 anstelle von Uperi Ahundara als König von Dilmun auf; letzterer war vermutlich Uperis
Nachfolger. Am Ende der Zeile wären statt des in der Prunkinschrift bezeugten usäbila kadräsu auch die Ergänzungen issä
mandattus „brachte mir seinen Tribut" (Nimrud-Prisma, vii 24) oder ispura ardütu „bekundete mir seine Untertänigkeit“
(Zypern-Stele, li. Seite, 27) denkbar.

15’: Entweder liegt hier ein Fehler vor, und man muß entsprechend Z. 146 der Prunkinschrift a-di <i>- dNanna lesen, oder aber es
ist eine Sandhi-Schreibung (a-di-^Nanna) anzusetzen.

18’-21’: Leider bleibt unklar, auf welches Bauwerk hier Bezug genommen wird. Die Erwähnung des „Königs der Götter", also
vermutlich Assurs, in Z. 21 ’ scheint auf den ersten Blick darauf hinzudeuten, daß es um den Ausbau des Assur-Tempels geht,
doch könnte der Gott auch in Zusammenhang mit dem Ausbau des Königspalastes oder anderer Bauprojekte Erwähnung
finden. Wenn der Fundort des Fragments mit der Baulichkeit zu verbinden ist, für die der Text urspmnglich bestimmt war,
wäre zu vermuten, daß der Baubericht dem Binnenwall von Assur oder vielleicht der Prozessionsstraße gewidmet war.

33) VA 8985 (Kopie: S. 221) Sanherib

Fundnummer: -; Fundort: -

Größeres Bruchstück der linken Partie eines hohlen Tonzylinders, 100 x 110 mm.

Frühere Kopie: -; frühere Bearbeitung: Verf., ISIMU 6 (2003), 129-64 (nur Z. l’-14’); vgl. O. Pedersen, KbOA, 223.

Parallelen: Z. l’-29’ // First Camp., Z. 49-77, schließt Lücken.

Transliteration:

1’

2’

3’

[naphar 8 URU] JMES 1 dan-nu-t[i bit-düräni sa mät Bit-Jakini adi 1 me äläni sehrüti sa UmetTsunu]

[naphar] r88 n URU.MES dan-nu-ti TVUÄDLfMES-m sa mät Kaldi adi 8 me 20 äläni sehrüti sa UmetTsunu
alme aksud aslula sallassun]

[seji] rZÜ 1.LUM.MA sa qe-reb ki-ra-te-sü-nu rBURU| f - rsü'- Jm' rsa' [seri ummäm usäkil appul aqqur ina Gira
aqmu ana tilll masüti uter]
 
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