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Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur
Bemerkungen:
VA 8442 läßt sich aufgrund seiner Zugehörigkeit zu einem oktogonalen Prisma und seiner relativ kurzen Zeilen als weiteres Duplikat
zu Sanheribs Prismenedition T 10/11 von 697-95 bestimmen, die unter Nr. 37 diskutiert wurde (siehe dort für Literatur). Zu beachten
ist die ungewöhnliche Schreibung muSä-ri-irn in ii’ 13’.
40) VA 5634 (Kopie: S. 226 (nur Baubericht); Photo: S. 273) Sanherib
Fundnummer: Ass. 1794; Fundort: iC5I, im Süden des Vorhofes des Assur-Tempels unter der Westwand des parthischen Torraums.
Der Gestalt nach vollständig erhaltenes oktogonales Tonprisma, 140 x 300 mm, Text fast überall sehr schadhaft und über weite
Strecken unlesbar.
Frühere Kopie: frühere Bearbeitung: Verf., „Sanheribs Baubericht auf dem Tonprisma VA 5634“, in: F. Pedde - S. Lundström, Der
Alte Palast in Assur, 201-04; siehe auch W. Andrae, MDOG 25 (1904), 33; O. Pedersen, KbOA, 154 (nicht identifiziert).
Obwohl die Oberfläche von VA 5634 massiv beschädigt ist, läßt sich vermittels punktueller Lesungen feststellen, daß der politisch-
militärische Teil der Inschrift, der von Kol. i bis zum dritten Viertel von Kol. viii reicht, offenbar den Kriegsbericht der zwischen
691 und 689 v. Chr. in Ninive verfaßten Prismeninschriften Sanheribs dupliziert, deren bedeutendste Vertreter das Taylor- und das
Chicago-Prisma sind (D. D. Luckenbill, The Annals of Sennacherib, 23-47; R. Borger BAL 2,65-85; Verf.,Einleitung in die Sanherib-
Inschriften, 102-105). Der fragliche Kriegsbericht schildert die acht wichtigsten Feldzüge, die Sanherib in den Jahren 704 bis 691 v.
Chr. unternahm. Während das Taylor- und das Chicago-Prisma anschließend den Bau des „Zeughaus-Palastes“ auf dem Zitadellenhügel
Nebi-Yunus in Ninive beschreiben, folgt in VA 5634 auf den Kriegsbericht eine 17 Zeilen lange singuläre Beschreibung von Bauarbeiten
in Assur. Sie ist besser erhalten als der größere Teil des übrigen Textes, aber dennoch aufgmnd von Beschädigungen und einer sehr
gedrängten Schrift teilweise nur schwer zu entziffern. Obwohl eine Bearbeitung dieses Bauberichts aus meiner Feder in F. Peddes
und S. Lundströms Studie zum Alten Palast erschienen ist (siehe oben), scheint es aufgmnd der Einzigartigkeit des entsprechenden
Textabschnitts gerechtfertigt, im vorliegenden Band nicht nur eine Kopie, sondern auch nochmals eine Edition desselben vorzulegen.
Beide haben von einer am 20.12.2007 vorgenommenen erneuten Kollation am Original profitiert, die jedoch keine wirklich wichtigen
neuen Lesungen erbracht hat.
Transliteration:
Im folgenden werden lediglich die letzte Zeile des Kriegsberichts sowie der Baubericht von VA 5634 bemcksichtigt; die Zeilenzählung
beginnt mit der ersten Zeile des letzteren.
rsä' a-na hia/T-sä-te- rü'- rsu'- rü'
ri'- rkas'-[sä\- rdü * * * * vü-ra-sa-bu ina ?[ ISTUKUL]
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[ina] uA-me- vsü-ma kum- vmü x [x] rE 1?. rGAL 1? ru™ rBaP-til rkk' vsü-bat rLUGAL 1?. rMES 1?
rAD 1?.MES-m vsä ? vuP k vtü ? rM4 1?- rme 1? vsü n-a-te säv 1 vTukuP-t[i]-A-e-säir-r[a]
TJUMU 1 1A.v-siir-SAG-i-si MAN KUR As-sur kl e-pu-sü e- vna'-ah(-[ma])
1 Av-sur-PAB-IBILA MAN KUR As-sur k' DUMU 'Tukul-ti-^MAS MAN KUR As- vsuC k[']
an-hu-sa ud-dis küm-mu sä-a- vtü vü-na x x x x x x
ul nu-uk-ku-lat e-pis-tus ki-is-s[u] vsü^- vü^-tü aq-q[ur(-ma)]
vküm'-mu ra-ba-a a-na su-bat be-lu-ti-ia es-sis ü- vse'- vpis'(-[ma])
ina si-pir lusitim-gal-le-e en-qu-ti ul-tü vus'- vsP-sü
vü-di na-bur-ri-sü ar-sip ü-sak- vUP giüsur' ,M[ES ?] vere'-ni
vsP-ru-ti ta[r-b]it k"'Ha-ma-ni7 ü-sat-ri-sa ta-ra-an-sü
? lsIG.MES li-ia-a-ri vsü- vta'-ha-te vü- vra'- vkis'-[ma]
ü-rat-ta-a KÄ-sü As-sur EN GAL-n DINGIR.MES vü ? [ d?]/[,v ?-tar.MES ?]
a-si-bu-ut Bal-til k' ina qer-bi-sü aq-ri ri- vP --[me-]
bit-ru-te su-^e-e ma-ru-ti udurSISKUR 1 .MES tas-ri-i[h-te]
ma-har-sü-nu aq-qi ina qi-bi-ti sir-te vs(P ? r dl?[A.v ?]- r.vnr 1?
[E]N GAL-e a-bu DINGIR.MES mu- vsirü si-ma-te qe-reb EJGAL 1 x x x [(x)]
[lif-t]u^-tu lu-ul- vlik' r? vsü la x [x] x Vlü-us-ba-a vbü- v^ü-[(a)-rf]
unterer Rand des Prismas
Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur
Bemerkungen:
VA 8442 läßt sich aufgrund seiner Zugehörigkeit zu einem oktogonalen Prisma und seiner relativ kurzen Zeilen als weiteres Duplikat
zu Sanheribs Prismenedition T 10/11 von 697-95 bestimmen, die unter Nr. 37 diskutiert wurde (siehe dort für Literatur). Zu beachten
ist die ungewöhnliche Schreibung muSä-ri-irn in ii’ 13’.
40) VA 5634 (Kopie: S. 226 (nur Baubericht); Photo: S. 273) Sanherib
Fundnummer: Ass. 1794; Fundort: iC5I, im Süden des Vorhofes des Assur-Tempels unter der Westwand des parthischen Torraums.
Der Gestalt nach vollständig erhaltenes oktogonales Tonprisma, 140 x 300 mm, Text fast überall sehr schadhaft und über weite
Strecken unlesbar.
Frühere Kopie: frühere Bearbeitung: Verf., „Sanheribs Baubericht auf dem Tonprisma VA 5634“, in: F. Pedde - S. Lundström, Der
Alte Palast in Assur, 201-04; siehe auch W. Andrae, MDOG 25 (1904), 33; O. Pedersen, KbOA, 154 (nicht identifiziert).
Obwohl die Oberfläche von VA 5634 massiv beschädigt ist, läßt sich vermittels punktueller Lesungen feststellen, daß der politisch-
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691 und 689 v. Chr. in Ninive verfaßten Prismeninschriften Sanheribs dupliziert, deren bedeutendste Vertreter das Taylor- und das
Chicago-Prisma sind (D. D. Luckenbill, The Annals of Sennacherib, 23-47; R. Borger BAL 2,65-85; Verf.,Einleitung in die Sanherib-
Inschriften, 102-105). Der fragliche Kriegsbericht schildert die acht wichtigsten Feldzüge, die Sanherib in den Jahren 704 bis 691 v.
Chr. unternahm. Während das Taylor- und das Chicago-Prisma anschließend den Bau des „Zeughaus-Palastes“ auf dem Zitadellenhügel
Nebi-Yunus in Ninive beschreiben, folgt in VA 5634 auf den Kriegsbericht eine 17 Zeilen lange singuläre Beschreibung von Bauarbeiten
in Assur. Sie ist besser erhalten als der größere Teil des übrigen Textes, aber dennoch aufgmnd von Beschädigungen und einer sehr
gedrängten Schrift teilweise nur schwer zu entziffern. Obwohl eine Bearbeitung dieses Bauberichts aus meiner Feder in F. Peddes
und S. Lundströms Studie zum Alten Palast erschienen ist (siehe oben), scheint es aufgmnd der Einzigartigkeit des entsprechenden
Textabschnitts gerechtfertigt, im vorliegenden Band nicht nur eine Kopie, sondern auch nochmals eine Edition desselben vorzulegen.
Beide haben von einer am 20.12.2007 vorgenommenen erneuten Kollation am Original profitiert, die jedoch keine wirklich wichtigen
neuen Lesungen erbracht hat.
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Im folgenden werden lediglich die letzte Zeile des Kriegsberichts sowie der Baubericht von VA 5634 bemcksichtigt; die Zeilenzählung
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unterer Rand des Prismas