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Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur
22’
23’
24’
25’
B 19’
B 20’
B 21’
B 22’
[
[
[
[
NIG.S]U.MESAn-nn NIG.GAMES-sü-nu GU4.MES-sü-nu udu[se-ni-sü-nu]
ana tille u] kar-me ü-ter SAG.DU muq-tab-l[i-sü-nu]
] sä KUR.KUR Na-i-ri ANSE.KUR.RA.MES ANS[E.MES]
]-x-ni ina TZF rGIBIF n rap'-pül a-qur ana DU6 [u karme uter]
26’
B 23’
[
] bi m uruDU6-5e ?(oder: le^)-e it-ta-bal-ku-t[u (x)]
27’
B 24’
[
ü]-se-li-ü a-na umKa-ha-at ü-se-[li-ü]
28’
B 25’
[
] x is-tu umNi-nu-a at-tu-mus ld[x (x x)]
29’
B 26’
[
sa}]- rla'- rsu'-nu NIG.SU.MES-M-nn GJJ4MES-sü-nu udus[e-ni-sü]- rnu-~'
30’
B 27’
[
]-7 Var'-ki-sü ir-ta-tu GAZ.M[ES 0?]
31’
B 28’
[maattu idukufi!) ] ü-teg-ru-ni
unterer Rand(!); die Rückseite von B ist weggebrochen.
Übersetzung:
1 [.] ... [.] 2 [.] Ich begab mich fiihrwahr [nach ...]aduni [.] 3 [.] die zahlreichen Truppen mit (meinen) Händen [...] ...
[•••] 4 ” 5 [.] ich brachte sie hinab ... [... und richtete] ein gewaltiges Blutbad unter ihnen [an.] ihre [Ochsen (und)] ihre Schafe ...
[.] ihre [...] ihre Hände 6’[hackte ich ab.(n+)] 200 ihrer Kampftruppen ... [.ihr Augenlicht] zerstörte ich.
7 [.] ich empfing den Tribut von Königen (aller möglichen) Länder und Gebirge. (Doch) Irbibu, 8 ~ 9 [der.], vertraute [auf.]
... seiner befestigten Stadt und rebellierte fürwahr gegen mich. Auf Befehl Assurs, 10 -1 ^ [meines Herrn.] schloß ich ihn [(.)]
ein. Er hatte um seine Stadt hemm einen Graben angelegt. (Daraufhin) [errichtete ich ringsumher] sechs Forts [(.und)] ließ [die
Stadt] belagern. 11 ” 12 Die Städte am Ufer des Harmis-Flusses, die (sich) unterhalb (d. h.: flußabwärts) von ihr (der Stadt) (befanden),
plünderte ich [(wahrhaftig) aus. (.)] ihre [Ochsen (und)] ihre Schafe brachte ich heim. [lch begab mich (führwahr)] nach Malhani,
ihre befestigte Stadt. 13 _14’[.]. Ich bmllte wider sie [wie] der Adad des vernichtenden Regensturms und richtete unter ihnen ein
gewaltiges Blutbad an. Ihre bewegliche Habe ... [.] ... ihn. 174 Soldaten metzelte ich bei lebendigem Feibe [(.) mit der Wajfe]
nieder, zwölfen zog ich ihre Haut ab [...] 15 [.] zerstörte ich [das Augenlicht] und schnitt ihnen die Zungen ab ... [.] 153 schnitt
ich ihre Hälse durch 16 [.Blut] ... ließ ich fließen, 21 [.] sein(er) [...] pfählte ich.
17 [.], welche(s) in einem mächtigen Gebirge gelegen ist/sind [.] ... die Stadt Barzania und die Stadt Dikun[.] 18 [.] ihre
Habe, Esel [.] zerstörte und verheerte ich [.].
19 [.] ... aus Stein ... [.] ..., welche(r/s) seit der Zeit des [KN?] 20 [.] betrat ich. Zu [.] ... ein Bild mit dem Namen (d. h. einer
Inschrift) Tigiatpiiesers 2! [.].Ichüberquerte [den FN(.und)] begabmich [indie]Nairi-[Fänder].Die StadtBarzani... [...] 22 [.]
ihren Besitz und ihre Habe, ihre Ochsen und [ihre] Schafe 23 [.] und verwandelte sie [in eine Trümmer- und] Ruinenlandschaft.
Die Häupter [ihrer] Kämpfer 24'[hieb ich ab .] der Nairi-Fänder Pferde, Esel 25 [.] ... verbrannte ich mit Feuer, zerstörte und
verheerte sie und [verwandelte sie] in eine Trümmer- [und Ruinenlandschaft].
26 [.] ... Stadt Tille rebellierten 27 [.] stationierten sie [.] (und) in Kahat stationierten sie 28’ _29’[.] ... Von Ninive aus
brach ich auf, [überquerte] den Fluß [.] ihre bewegliche Habe, ihren Besitz, ihre Ochsen, ihre Schafe 3°’” 3I’[.] ... verfolgten ihn,
[richteten ein gewaltiges] Blutbad [an (und)] brachten [.] heim zu mir.
Bemerkungen:
Das hier vorgelegte Textmaterial, das assyrische Feldzüge im Habür-Quellgebiet und den nördlich davon gelegenen Gebirgsregionen
behandelt, war zwar bereits bekannt und hat Aufnahme in RIMA gefunden, der von mir vorgenommene Join zwischen den Fragmenten
VAT 9782 und VAT 10944, die in RIMA 2 an unterschiedlicher Stelle (101.21, Ex. 2 bzw. 101.22) behandelt werden, macht jedoch
eine Neuedition erforderlich.
Die Zuweisung der Fragmente ist seit jeher umstritten: Mit Blick auf VAT 10944 etwa denken J. Seidmann, MAOG 9/3 (1935), 7 und
A. K. Grayson, RIMA 2, 101.22 an Assurnasirpal II., während O. Schroeder, KAH 2, p. 60, 108, D. D. Fuckenbill, ARAB 1, § 398
und Grayson, JNES 31 (1972), 220 mit Vorbehalt für Adad-närärl II. plädieren; W. Schramm, EAK 2,7f. hält daneben auch noch eine
Urheberschaft Tukultl-Ninurtas II. oder Assur-däns II. für möglich. Im Falle von VAT 9752 und VAT 9782 finden sich vergleichbare
Einschätzungen.
Obwohl die Hypothese, die Fragmente stammten aus der Regierungszeit Assurnasirpals II., durch ihre entsprechende Einordnung in
RIMA gewissermaßen kanonisiert worden ist, halte ich sie alles in allem für eher unwahrscheinlich. Da die in VAT 9752 // 9782+
genannten kriegerischen Aktionen gegen Ortschaften gerichtet waren, die unter Assurnasirpal II. offenbar keinen massiven Widerstand
mehr gegen die assyrische Henschaft leisteten, scheint eine frühere Datierung plausibler. Die Tatsache, daß mehrere im Text genannte
Toponyme auch von Assurnasirpal II. erwähnt werden, muß keineswegs, wie Grayson konjiziert, unbedingt dafür sprechen, eben
diesen König als Urheber des Textes zu betrachten; man könnte sogar, im Gegenteil, aus dem Umstand, daß die Ortsnamen in jeweils
Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur
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NIG.S]U.MESAn-nn NIG.GAMES-sü-nu GU4.MES-sü-nu udu[se-ni-sü-nu]
ana tille u] kar-me ü-ter SAG.DU muq-tab-l[i-sü-nu]
] sä KUR.KUR Na-i-ri ANSE.KUR.RA.MES ANS[E.MES]
]-x-ni ina TZF rGIBIF n rap'-pül a-qur ana DU6 [u karme uter]
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] bi m uruDU6-5e ?(oder: le^)-e it-ta-bal-ku-t[u (x)]
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ü]-se-li-ü a-na umKa-ha-at ü-se-[li-ü]
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] x is-tu umNi-nu-a at-tu-mus ld[x (x x)]
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sa}]- rla'- rsu'-nu NIG.SU.MES-M-nn GJJ4MES-sü-nu udus[e-ni-sü]- rnu-~'
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]-7 Var'-ki-sü ir-ta-tu GAZ.M[ES 0?]
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[maattu idukufi!) ] ü-teg-ru-ni
unterer Rand(!); die Rückseite von B ist weggebrochen.
Übersetzung:
1 [.] ... [.] 2 [.] Ich begab mich fiihrwahr [nach ...]aduni [.] 3 [.] die zahlreichen Truppen mit (meinen) Händen [...] ...
[•••] 4 ” 5 [.] ich brachte sie hinab ... [... und richtete] ein gewaltiges Blutbad unter ihnen [an.] ihre [Ochsen (und)] ihre Schafe ...
[.] ihre [...] ihre Hände 6’[hackte ich ab.(n+)] 200 ihrer Kampftruppen ... [.ihr Augenlicht] zerstörte ich.
7 [.] ich empfing den Tribut von Königen (aller möglichen) Länder und Gebirge. (Doch) Irbibu, 8 ~ 9 [der.], vertraute [auf.]
... seiner befestigten Stadt und rebellierte fürwahr gegen mich. Auf Befehl Assurs, 10 -1 ^ [meines Herrn.] schloß ich ihn [(.)]
ein. Er hatte um seine Stadt hemm einen Graben angelegt. (Daraufhin) [errichtete ich ringsumher] sechs Forts [(.und)] ließ [die
Stadt] belagern. 11 ” 12 Die Städte am Ufer des Harmis-Flusses, die (sich) unterhalb (d. h.: flußabwärts) von ihr (der Stadt) (befanden),
plünderte ich [(wahrhaftig) aus. (.)] ihre [Ochsen (und)] ihre Schafe brachte ich heim. [lch begab mich (führwahr)] nach Malhani,
ihre befestigte Stadt. 13 _14’[.]. Ich bmllte wider sie [wie] der Adad des vernichtenden Regensturms und richtete unter ihnen ein
gewaltiges Blutbad an. Ihre bewegliche Habe ... [.] ... ihn. 174 Soldaten metzelte ich bei lebendigem Feibe [(.) mit der Wajfe]
nieder, zwölfen zog ich ihre Haut ab [...] 15 [.] zerstörte ich [das Augenlicht] und schnitt ihnen die Zungen ab ... [.] 153 schnitt
ich ihre Hälse durch 16 [.Blut] ... ließ ich fließen, 21 [.] sein(er) [...] pfählte ich.
17 [.], welche(s) in einem mächtigen Gebirge gelegen ist/sind [.] ... die Stadt Barzania und die Stadt Dikun[.] 18 [.] ihre
Habe, Esel [.] zerstörte und verheerte ich [.].
19 [.] ... aus Stein ... [.] ..., welche(r/s) seit der Zeit des [KN?] 20 [.] betrat ich. Zu [.] ... ein Bild mit dem Namen (d. h. einer
Inschrift) Tigiatpiiesers 2! [.].Ichüberquerte [den FN(.und)] begabmich [indie]Nairi-[Fänder].Die StadtBarzani... [...] 22 [.]
ihren Besitz und ihre Habe, ihre Ochsen und [ihre] Schafe 23 [.] und verwandelte sie [in eine Trümmer- und] Ruinenlandschaft.
Die Häupter [ihrer] Kämpfer 24'[hieb ich ab .] der Nairi-Fänder Pferde, Esel 25 [.] ... verbrannte ich mit Feuer, zerstörte und
verheerte sie und [verwandelte sie] in eine Trümmer- [und Ruinenlandschaft].
26 [.] ... Stadt Tille rebellierten 27 [.] stationierten sie [.] (und) in Kahat stationierten sie 28’ _29’[.] ... Von Ninive aus
brach ich auf, [überquerte] den Fluß [.] ihre bewegliche Habe, ihren Besitz, ihre Ochsen, ihre Schafe 3°’” 3I’[.] ... verfolgten ihn,
[richteten ein gewaltiges] Blutbad [an (und)] brachten [.] heim zu mir.
Bemerkungen:
Das hier vorgelegte Textmaterial, das assyrische Feldzüge im Habür-Quellgebiet und den nördlich davon gelegenen Gebirgsregionen
behandelt, war zwar bereits bekannt und hat Aufnahme in RIMA gefunden, der von mir vorgenommene Join zwischen den Fragmenten
VAT 9782 und VAT 10944, die in RIMA 2 an unterschiedlicher Stelle (101.21, Ex. 2 bzw. 101.22) behandelt werden, macht jedoch
eine Neuedition erforderlich.
Die Zuweisung der Fragmente ist seit jeher umstritten: Mit Blick auf VAT 10944 etwa denken J. Seidmann, MAOG 9/3 (1935), 7 und
A. K. Grayson, RIMA 2, 101.22 an Assurnasirpal II., während O. Schroeder, KAH 2, p. 60, 108, D. D. Fuckenbill, ARAB 1, § 398
und Grayson, JNES 31 (1972), 220 mit Vorbehalt für Adad-närärl II. plädieren; W. Schramm, EAK 2,7f. hält daneben auch noch eine
Urheberschaft Tukultl-Ninurtas II. oder Assur-däns II. für möglich. Im Falle von VAT 9752 und VAT 9782 finden sich vergleichbare
Einschätzungen.
Obwohl die Hypothese, die Fragmente stammten aus der Regierungszeit Assurnasirpals II., durch ihre entsprechende Einordnung in
RIMA gewissermaßen kanonisiert worden ist, halte ich sie alles in allem für eher unwahrscheinlich. Da die in VAT 9752 // 9782+
genannten kriegerischen Aktionen gegen Ortschaften gerichtet waren, die unter Assurnasirpal II. offenbar keinen massiven Widerstand
mehr gegen die assyrische Henschaft leisteten, scheint eine frühere Datierung plausibler. Die Tatsache, daß mehrere im Text genannte
Toponyme auch von Assurnasirpal II. erwähnt werden, muß keineswegs, wie Grayson konjiziert, unbedingt dafür sprechen, eben
diesen König als Urheber des Textes zu betrachten; man könnte sogar, im Gegenteil, aus dem Umstand, daß die Ortsnamen in jeweils