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Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur

Bemerkungen:

Die Zuweisung des Fragments ist mangels eindeutiger Parallelen schwierig. Am ehesten dürfte es zu einem Text Adad-närärls II.,
Tukultl-Ninurtas II. oder Assurnasirpals II. gehören, deren Inschriften wiederholt Feldzugsberichte mit genauen Datumsangaben
enthalten (z. B. RIMA 2,99.1, Rs. 6’; 100.5, Z. 30; 101.1, i 69). Wahrscheinlichster Kandidat ist m. E. Adad-närärl II.

Die Annahme, daß links so gut wie nichts weggebrochen ist (außer in den offenbar „ausgerückten" Zeilen 8’ und 10’), kann nicht als
völlig gesichert gelten.

Die Zeichenformen des Fragments ähneln denen des weiter unten als Nr. 53 edierten Bmchstücks VAT 11320, und man könnte
zunächst vermuten, daß das letztgenannte Stück, das ebenfalls einen von horizontalen Strichen eingerahmten zweizeiligen Mittelteil
aufweist, nach einer Lücke rechts an das vorliegende anschließt. Die unterschiedlichen Zeilenhöhen der beiden Fragmente sprechen
jedoch eher gegen eine solche Annahme.

2’-3’: Die Ausdrücke inci Samas napähi „bei Sonnenaufgang" und läm Samas napähi „vor Sonnenaufgang" sind im „Weißen
Obelisken" Assurnasirpals I.(?) (RIMA 2, 101.18, Z. 27’, vgl. Nr. 61 des vorliegenden Bandes) und in den Annalen
Assurnasirpals II. (RIMA 2, 101.1, ii 106; 101.19, Z. 73) bezeugt. Danach könnte man eventuell KUR S[n--hi-\ ergänzen,
doch bleibt dies wegen der Erwähnung der für Sühu wenig charakteristischen Pferde in Z. 4’ sehr unsicher. Für eine kurze
Zusammenstellung wichtiger Beiträge zur Geschichte von Sühu siehe E. Lipinski, The Aramaeans, 106, Anm. 180; eine
Übersicht über Erwähnungen des Landes in verschiedenen Quellen, u. a. assyrischen Königsinschriften, bietet N. Haklar,
OA 22 (1983), 25-36. Sühu wird von Tiglatpileser I„ Assur-bel-kala und Adad-närärl II. ohne Verweis auf einen Regenten
genannt, bei Tukultl-Ninurta II. amtiert als solcher Ilu-ibni, bei Assurnasirpal II. Kudurru und bei Salmanassar III. Marduk-
apla-usur.

6’: Vgl. RIMA 2,87.4 (Tiglatpileser I.), Z. 41: i-na ger-ri-ia an-ni-im-ma (es folgt ein Bericht über einen Angriff auf Sühu). Bei
Adad-närärl II. findet sich die Formuliemng: i-na ger-ri-ia-ma (RIMA 2,99.2, Z. 105).

7’: Am Schluß vielleicht: K[UR-nc/.

8’f.: Vgl. RIMA 99.2 (Adad-närärl II.), Z. 94: ina Nisanni limme Samas-abuja sanütesu (2-te-sü) ana neraruti sa Kumme lu allik
(ähnliche Formulierungen dort auch sonst, etwa in Z. 42). Es ist jedoch zu bedenken, daß die Schreibung 2-nu-te-sü für
sanütesu sonst bislang nirgends bezeugt ist; siehe CAD S/1,410f.

10’: Nach „a" könnte ein T, a[d, oder s[i folgen. Auch eine Lesung A.A[B ?.BA ? (= tämtu „Meer") ist nicht ganz ausgeschlossen,
epigraphisch aber weniger wahrscheinlich.

14’: Wenn die Annahme, daß links kaum etwas fehlt, zutrifft, dürfte wohl kaum [LjUGAL zu lesen sein.

15’: Das erste Zeichen scheint [n]i, [d]ü oder ein ähnliches Graphem zu sein.

48) VAT 10329 + VAT 10839 (Kopie: S. 235-236) frühneuassyrische Königsinschrift

Fundnummern: -; Fundorte: -

Bruchstück aus der Mitte einer zweikolumnigen, mit Brennlöchern versehenen Tontafel, 98 x 75 mm, VAT 10329 ist beidseitig
erhalten, VAT 10839 nur vorderseitig; frühneuassyrische Schrift.

Frühere Kopie, Bearbeitung: -

Transliteration:

Vs.i 1’

2’
3’
4’
5’

6’

7’

8’

9’

10’

11’

12’

13’

14’

15’

[ ] x x x i ? ta x [x x(x)]

[ ] X ^A-nu dBAD i-be 7-[lu 7]

[xxxxxxxx mn ?-5ö ?-r]fl ?-a-/fl raiT ■~ rna' ?- [a-]

[lTmur(ma)(l) x x x x] x [an^]-na-a rliF- rtä'- rsr‘ ?

[x x x x x x-i\a x x-si-qa T/T ?-.vc ?(Zeichen: KUR)-fe-/a HF-ta-me

[ina ümesuma(l) i]+na sur-rat MAN-ti-ia i+na mah-re-e BALA-ia
[(sa) Assur(T) a-n]a re-hi-ut KUR-.vm ra-bi-is ib-ba-ni
[narkabäte ERIM.H]I.A.MES-/ö ad-ke a-na umAt-ku-un
[Ushi s]ä ina qe-reb kar-ra KUR-/ dan-ni GAR-nu Dll-ik
[ umAt-ku-u]n uruUs-hi ak-sud U[RU.M]ES-n/ väs'-ru-up
[däm qu-r]a-di-sü-nu KUR-n as-ru-up

[ina (ht) kis-s]u-ti-ia su-t[u-ur^]-te a-na KUR Qu-me-ni
[(...) allik(l) (...)] x x [x] x [ umKi]-ip-su-na KI.TA
[ ]-na URU.MES-n/

[ i]k-su- rdu'
 
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