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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0049
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XLVIII

Einleitung des Herausgebers

In der Welt zu sein heißt nicht wohnen, sondern umbauen, und ein Philosophieren,
das sich dieser Erfahrung stellt, widerspiegelt sie in der eigenen Unfertigkeit. Der Roh-
bau wird dann zur Chiffre eines Denkens, dem es nicht darum geht, sich im Leben ein-
zurichten, sondern Prozesse »umwandelnder« Reflexion anzustoßen, in denen sich die
Arbeit am Dasein - Dasein als mögliche Existenz - verbindet mit der Arbeit des Begriffs.
Diesem Spannungsbogen müsste, im Optativ zu reden, ein idealer Jaspers-Kom-
mentar gerecht werden: Texte, Textstellen durch Querverweise und Interpretations-
vorschläge so zu verbinden, mit Materialien aus dem Nachlass zu unterfüttern, dass die
jeweilige Denkbewegung auf eine Weise sichtbar wird, die sie nicht zugleich skieroti-
siert. Dass Jaspers noch bei der kongenialen Monographie von Dufrenne und Ricoeur
eben diesen Eindruck eines »Gerippes« hatte,182 mag ein entmutigendes Signal, aber
vielleicht auch ein Indiz dafür sein, dass die offene Form fortlaufender Kommentie-
rung, wie sie in der Gesamtausgabe versucht wird, seinem Philosophieren angemes-
sener ist als die einer geschlossenen Darstellung.
Für Anregungen und Diskussionen, nicht zuletzt für viel Geduld, danke ich den
Heidelberger Arbeitsstellenleitern Thomas Fuchs und Jens Halfwassen. Anton Hügli,
Hans Saner, Kurt Salamun, Reinhard Schulz und Oliver Immel halfen mit zahlreichen
Hinweisen und Verbesserungsvorschlägen. Dirk Fonfara und Georg Hartmann haben
mir darüber hinaus großzügigst substantielle Ergebnisse ihrer Recherchen zugänglich
gemacht. Aus den Debatten mit Bernd Weidmann, früher forciert durch gemeinsame
Bürozeiten, habe ich viel gelernt. Seine Kritik und der Anspruch, Jaspers nicht den Ver-
gleichgültigungen einer zunftmäßigen Beschäftigung zu überlassen, sind mir wich-
tig - in Nähe und Distanz, die Kommunikation prägen. Florian Henri Besthorn vom
Schwabe-Verlag danke ich, last not least, für seinen gelassenen Optimismus, Timeta-
bles rechtzeitig zu erfüllen.
Der Text- und Kommentarteil greift stellenweise auf Vorarbeiten von Ulrich Diehl
zurück; Tolga Ratzsch und Lukas Iwer halfen bei der elektronischen Erfassung des Jas-
pers-Korpus. Daniel Vespermann hat Korrektur gelesen. Ihnen sei ebenso gedankt wie
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Literaturarchivs, besonders Ul-
rich von Bülow und Hildegard Dieke, des Heidelberger Universitätsarchivs, der Univer-
sitätsbibliothek Groningen, der Staatsbibliothek Berlin und des Archivs der Rhein-Ne-
ckar-Zeitung für ihre stets unbürokratische und kompetente Hilfe. Verbliebene Fehler
gehen auf mein Konto.
Eirene van Seggelen und Ernst Piper danke ich für die Genehmigung, aus Briefen
von Ernst Mayer und Klaus Piper an Jaspers zu zitieren.

182 Vgl. unten S. 168.
 
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