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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0128
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Wahrheit als Mitteilbarkeit

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nicht dringen kann, hört auf, daß Wahrheit noch einen für | mich denkbaren Sinn be- 103
hält. Das Scheitern allen Wahrheitsdenkens kann sich in seinen Abgrund stürzen, aber
ein Gedanke darin sich nicht halten.
Ruhe des Seins der Wahrheit in der Transzendenz - nicht im Preisgeben der Wei-
sen des Umgreifenden, aber im Überschreiten ihrer Welten - ist die Grenze, wo in Au-
genblicken aufleuchten kann, was ohne Spaltung Alles ist; dieses aber ist in der Welt
verschwindend, obgleich von entscheidender Wirkung auf das Wesen des Menschen,
und unmitteilbar, weil durch Mitteilung in die Weisen des Umgreifenden gezogen, in
denen es jederzeit verfehlt würde. Seine Erfahrung ist absolut geschichtlich, in der Zeit
über alle Zeit hinaus. Aus ihm, nicht von ihm kann gesprochen werden. Das Letzte des
Denkens wie der Kommunikation ist Schweigen.
 
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