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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0254
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Stellenkommentar

193

insgesamt die Einleitung in: KJG I/18 und den Abschnitt »Nietzsche-Lectures« bei Kirk-
bright, 155-164.
Die »Urfassung« des Vergleichs Kierkegaard/Nietzsche (»Nietzsche und Kierkegaard«,
vgl.: Die großen Philosophen. Nachlaß 1, 479-483) datiert Hans Saner auf die Zeit der Vorar-
beiten zur Nietzsche-Monographie: »Im Zusammenhang einer kritischen Aneignung Nietz-
sches drängte sich [Jaspers] die Notwendigkeit auf, das Unterscheidende der beiden Den-
ker zu registrieren. Das hinterlassene Material zeigt aber, daß beide Gesichtspunkte: das
philosophiegeschichtliche Interesse an der Verwandtschaft der beiden und das kritische
Interesse an den Unterschieden, im gleichen Zuge zur Formulierung gelangt sind. Wir dür-
fen also so etwas wie eine Urfassung des Vergleichs zwischen Kierkegaard und Nietzsche an-
nehmen, in der beide Aspekte berücksichtigt worden sind. Der Aspekt der Verwandtschaft
hat dann seinen Niederschlag in »Vernunft und Existenz< gefunden, den Aspekt der Unter-
schiede hat J. zurückgehalten« (Die großen Philosophen. Nachlaß 2, 910-911).
18 kein Einfluß von dem Einen zum Anderen! zu Nietzsches Kierkegaard-Kenntnissen vgl. in-
zwischen Th. H. Brobjer: »Nietzsche's Knowledge of Kierkegaard«, in: Journal ofthe History
of Philosophy 41 (2003) 251-263 und Th. P. Miles: »Kierkegaard and Nietzsche Reconside-
red«, in: Kierkegaard Studies. Yearbook 2007, 441-469.
im letzten Jahr 1888I vor dem Ausbruch seiner Krankheit im Januar 1889.
von Brandes auf den Namen aufmerksam gemacht! G. Brandes an F. Nietzsche, 11. Ja-
nuar 1888: »Es giebt ein nordischer Schriftsteller, dessen Werke Sie interessieren würden,
wenn sie nur übersetzt wären, Sören Kierkegaard; er lebte 1813-55 und ist meiner An-
sicht nach einer der tiefsten Psychologen, die es überhaupt giebt« (Nietzsche Briefwechsel.
Kritische Gesamtausgabe III/6: Briefe an Friedrich Nietzsche, Januar 1887 -Januar 1888, hg.
von G. Colli und M. Montinari, Berlin 1984, 143-144).
»mit dem psychologischen Problem Kierkegaard zu beschäftigen«! F. Nietzsche an G.
Brandes, 19. Februar 1888, KSB 8, 259.
Georg (Morris Cohen) Brandes (1842-1927), Magisterexamen in Kopenhagen 1864, dort
Prom. 1870, 1871 Dozent für Literaturwissenschaften und 1901 Titularprof. an der Univer-
sität Kopenhagen, wo Brandes im April/Mai 1888 erstmals Vorlesungen über Nietzsche hält
(»Mehr als 300 Personen regelmäßige Zuhörer; am Schluß eine große Ovation«, berichtet
Nietzsche Emily Fynn (KSB 8, 387): »Ich wünschte ich hätte mehr Vergnügen an so etwas.
Im Grunde stimmt mich's ironisch«).
W.: Soren Kierkegaard. En kritisk fremstilling i Grundrids, Kopenhagen 1877 (dt. Leipzig
1879); »Aristokratisk Radikalisme. En Afhandling om Friedrich Nietzsche«, Tilskueren 7
(1889) 565-613 (dt. in: Deutsche Rundschau 16 (1890) Heft 7, 52-89).
19 Vgl. Nietzsche, 350-362.
20 Gestaltung! EA, NA: Gestalt
21 Vgl. S. Kierkegaard: Die Tagebücher. In zwei Bänden ausgewählt und übersetzt von
Th. Haecker, Innsbruck 1923, Bd. 2, 87 (T 3,285L; SKS 22,224): »Die meisten Menschen in
jeder Generation, selbst von denen, die, wie es heißt, mit dem Denken sich abgeben (Pro-
fessoren usw.), sie leben hin und sterben in der Einbildung, daß es so fort gehe und wenn
es ihnen vergönnt würde länger zu leben, sie in einem fortgesetzten direkten Steigen im-
mer mehr und mehr begreifen würden. Wie viele erleben überhaupt die Reife der Entde-
ckung, daß da ein kritischer Punkt kommt, wo es umschlägt, wo es gilt, von nun an in stei-
 
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