Stellenkommentar
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Vgl. zu Kierkegaard als Ausnahme bes. Von der Wahrheit, 753-756; zu Nietzsche: Nietzsche,
41-42 (»Der Grundzug: das Ausnahmesein«). Jaspers' in Von der Wahrheit, 748-766 breiter
vorgetragene Theorie der Ausnahme orientiert sich grundsätzlich an Kierkegaards Konzep-
tion der berechtigten Ausnahme, die unter ihrem Unvermögen, das Allgemeine zu verwirk-
lichen, leidet und damit »in der Trauer um die Isolation [...] >Liebe zum Allgemeinen«« be-
wahrt (M. Theunissen: »Ausnahme I«, HWbPh I, Sp. 667-668,668; »Liebe zum Allgemeinen«:
Entweder/Oder. Zweiter Teil, GW 2,351).
Kierkegaard [...] tragen könnend Vgl. Sören Kierkegaards Angriff auf die Christenheit: Erster
Band: Die Akten. Sören Kierkegaards agitatorische Schriften und Aufsätze (1851-1855). Übersetzt
von A. Dorner und Chr. Schrempf, Stuttgart 1896, 132-140.Jaspers kompiliert in dieser Pas-
sage Stellen aus: »Bei Bischoff Mynsters Tod« (GW 24, 33f.; SKS 14, 151), »Ist das christlicher
Gottesdienst, oder heißt es Gott für einen Narren halten?« (GW 24,34-36; SKS 14, 154-156),
»Was getan werden muß, es geschehe nun durch mich, oder durch sonst jemand« (GW 24,
37f.; SKS 14, 159) und: »Der religiöse Zustand« (GW 24, 38-42; SKS 14, 163-165).
F. Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft, KSA 3, 481: »Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir
haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?«
Das Leitmotiv der »großen Politik« diskutiert Jaspers ausführlich in: Nietzsche, 254-289.
S. Kierkegaard: Stadien auf dem Lebensweg, GWj 4, 244 (GW 9, 286; SKS 6, 252) (»dialektisk
Vrovl«).
Vgl. ebd. und GW 9, 289 (SKS 6, 255) (»Reflexions-Giften«).
Zur modernen Sophistik einer verabsolutierten Daseinsordnung vgl. Die geistige Situation
der zeit, 65ff., vor allem die Stichworte »Entscheidungslosigkeit« und »Der Geist als Mittel«
(ebd., 70-72); der existenzlose Ästhetiker tritt in der Psychologie der Weltanschauungen, io3ff.
als »Kulturepikureer« auf - mit Verweis auf Kierkegaards Darstellung des ästhetischen Sta-
diums in Entweder/Oder.
Vgl. S. Kierkegaard: Entweder/Oder. Zweiter Teil. Mit Nachwort von Chr. Schrempf. Übersetzt
von W. Pfleiderer und Chr. Schrempf, Jena 1913, GWj 2, 10 (GW 2, iif.; SKS 3, 21): »Du
schwebst beständig über dir selbst, und wenn du einen noch so entscheidenden Schritt tust,
so behältst du dir immer die Möglichkeit vor, die Sache so zu deuten, daß mit einem Schlage
alles verändert ist.«
Vgl. E. Hirsch: Kierkegaard-Studien. Erster Band: 1. Zur inneren Geschichte 1835-1841. 2. Der
Dichter, Gütersloh 1933, 298: »auf dem Meer der Reflexion, wo keiner einfach einem zuru-
fen kann, wo alle Seemarken dialektisch sind« (GW 25, 144; SKS 15, 280).
S. Kierkegaard: Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift. Zweiter Teil, GWj 7, 13: »woran
das reine Denken stranden muß, an der Existenz«.
Zum >Möglichkeitssinn< des Dichtens vgl. Philosophie I, 337: »Im Dichten bin ich durch das
Gestalten wie frei von der Entscheidung des Existierens, im Denken der Möglichkeiten vom
Ergreifen der Wirklichkeit; statt selbst zu entscheiden, darf ich entwerfen, was sein könnte;
statt sein zu müssen, darf ich im Anschauen meiner Phantasie schon befriedigt sein.« Jaspers
wendet das Wirklichkeitsdefizit der Dichtung später polemisch gegen Sartre, vgl. unten S. 175.
- prominent im Untertitel zu Die Wiederholung: »Et Forsogi den experimenterende Psycho-
logi« (SKS 4, 7).
versucherischl nach DWB 25, Sp. 1841 (unter Bezug auf KSA 1, 472) synonym mit »verfüh-
rerisch«, hier (wie in Nietzsche, 382ff. und 445k) im Sinne von »versuchend«, »vorläufig«
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Vgl. zu Kierkegaard als Ausnahme bes. Von der Wahrheit, 753-756; zu Nietzsche: Nietzsche,
41-42 (»Der Grundzug: das Ausnahmesein«). Jaspers' in Von der Wahrheit, 748-766 breiter
vorgetragene Theorie der Ausnahme orientiert sich grundsätzlich an Kierkegaards Konzep-
tion der berechtigten Ausnahme, die unter ihrem Unvermögen, das Allgemeine zu verwirk-
lichen, leidet und damit »in der Trauer um die Isolation [...] >Liebe zum Allgemeinen«« be-
wahrt (M. Theunissen: »Ausnahme I«, HWbPh I, Sp. 667-668,668; »Liebe zum Allgemeinen«:
Entweder/Oder. Zweiter Teil, GW 2,351).
Kierkegaard [...] tragen könnend Vgl. Sören Kierkegaards Angriff auf die Christenheit: Erster
Band: Die Akten. Sören Kierkegaards agitatorische Schriften und Aufsätze (1851-1855). Übersetzt
von A. Dorner und Chr. Schrempf, Stuttgart 1896, 132-140.Jaspers kompiliert in dieser Pas-
sage Stellen aus: »Bei Bischoff Mynsters Tod« (GW 24, 33f.; SKS 14, 151), »Ist das christlicher
Gottesdienst, oder heißt es Gott für einen Narren halten?« (GW 24,34-36; SKS 14, 154-156),
»Was getan werden muß, es geschehe nun durch mich, oder durch sonst jemand« (GW 24,
37f.; SKS 14, 159) und: »Der religiöse Zustand« (GW 24, 38-42; SKS 14, 163-165).
F. Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft, KSA 3, 481: »Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir
haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?«
Das Leitmotiv der »großen Politik« diskutiert Jaspers ausführlich in: Nietzsche, 254-289.
S. Kierkegaard: Stadien auf dem Lebensweg, GWj 4, 244 (GW 9, 286; SKS 6, 252) (»dialektisk
Vrovl«).
Vgl. ebd. und GW 9, 289 (SKS 6, 255) (»Reflexions-Giften«).
Zur modernen Sophistik einer verabsolutierten Daseinsordnung vgl. Die geistige Situation
der zeit, 65ff., vor allem die Stichworte »Entscheidungslosigkeit« und »Der Geist als Mittel«
(ebd., 70-72); der existenzlose Ästhetiker tritt in der Psychologie der Weltanschauungen, io3ff.
als »Kulturepikureer« auf - mit Verweis auf Kierkegaards Darstellung des ästhetischen Sta-
diums in Entweder/Oder.
Vgl. S. Kierkegaard: Entweder/Oder. Zweiter Teil. Mit Nachwort von Chr. Schrempf. Übersetzt
von W. Pfleiderer und Chr. Schrempf, Jena 1913, GWj 2, 10 (GW 2, iif.; SKS 3, 21): »Du
schwebst beständig über dir selbst, und wenn du einen noch so entscheidenden Schritt tust,
so behältst du dir immer die Möglichkeit vor, die Sache so zu deuten, daß mit einem Schlage
alles verändert ist.«
Vgl. E. Hirsch: Kierkegaard-Studien. Erster Band: 1. Zur inneren Geschichte 1835-1841. 2. Der
Dichter, Gütersloh 1933, 298: »auf dem Meer der Reflexion, wo keiner einfach einem zuru-
fen kann, wo alle Seemarken dialektisch sind« (GW 25, 144; SKS 15, 280).
S. Kierkegaard: Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift. Zweiter Teil, GWj 7, 13: »woran
das reine Denken stranden muß, an der Existenz«.
Zum >Möglichkeitssinn< des Dichtens vgl. Philosophie I, 337: »Im Dichten bin ich durch das
Gestalten wie frei von der Entscheidung des Existierens, im Denken der Möglichkeiten vom
Ergreifen der Wirklichkeit; statt selbst zu entscheiden, darf ich entwerfen, was sein könnte;
statt sein zu müssen, darf ich im Anschauen meiner Phantasie schon befriedigt sein.« Jaspers
wendet das Wirklichkeitsdefizit der Dichtung später polemisch gegen Sartre, vgl. unten S. 175.
- prominent im Untertitel zu Die Wiederholung: »Et Forsogi den experimenterende Psycho-
logi« (SKS 4, 7).
versucherischl nach DWB 25, Sp. 1841 (unter Bezug auf KSA 1, 472) synonym mit »verfüh-
rerisch«, hier (wie in Nietzsche, 382ff. und 445k) im Sinne von »versuchend«, »vorläufig«