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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0297
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236

Stellenkommentar

und meine Hochachtung und Bewunderung für die deutsche Kultur und Philosophie zu
bewahren. Diese Schuld habe ich in meinem gemeinsam mit Mikel Dufrenne geschriebe-
nen Buch, meiner ersten Veröffentlichung, Wort gegeben«, P. Ricoeur: »Dankesrede«, Hei-
delberger Jahrbücher 34 (1990) 89-93, hier: 89, die Formulierungen entsprechen einem Brief
Ricoeurs an Jaspers vom 16. August 1947, DLA, A: Jaspers); 1948 Maitre de conferences in
Straßburg, These 1950 an der Sorbonne, 1957 Prof, für Philosophie an der Sorbonne, 1966
an der Universite Paris Nanterre und als Nachfolger Paul Tillichs seit 1970 zugleich an der
University of Chicago.
W.: Temps et recit. 3 Bde., Paris 1983-1985; Soi-meme comme un autre, Paris 1990.
310 Ricoeur fand diesen Eindruck im Nachhinein bestätigt: »J'ai rendu visite une seconde fois
ä Jaspers, apres qu'il eut ete appele ä l'universite de Bäle, pour lui offrir le livre que Mikel
Dufrenne et moi avions publie ensemble (notre premier livre), Karl Jaspers et la philosophie
de l'existence. Il avait bien voulu rediger une preface tres aimable, bien qu'il n'ait pas telle-
ment apprecie notre livre: il avait trouve notre propos trop systematique« (P. Ricoeur: La cri-
tique et la conviction. Entretien avec Frangois Azouvi et Marc de Launay, Paris 1995, 39).
311 M. Dufrenne, P. Ricoeur: Karl Jaspers et la philosophie de l'existence, Paris 1947, 325-393. - Den
vierten Teil verfasste Ricoeur (F. D. Vansina: Paul Ricoeur. Primary and Secondary Bibliography
1935-2000, Leuven 2000,3: »les pages 173-393 constituent la contribution de P. Ricoeur«).
312 K. Jaspers: Philosophie. Bd. 1: Philosophische Weltorientierung, Bd. 2: Existenzerhellung, Bd. 3:
Metaphysik, Berlin 1932.
313 Vgl. den Brief Jaspers' an Dufrenne und Ricoeur via Mounier vom 26. März 1947 (DLA, A:
Jaspers): »An Herrn Mounier sende ich, da mir Ihre Adresse unbekannt ist, diesen Brief und
das von Ihnen gewünschte Vorwort. Es konnten nur einige Worte des Dankes, der Beglei-
tung und Zustimmung für Ihr Werk sein. Es war unangemessen und unmöglich, eine Dis-
kussion auch nur zu beginnen.
Nach der Lektüre Ihres Werkes ist es mein erster Antrieb, Ihnen von Herzen zu danken.
Sie haben die Gesamtheit meiner Schriften sich zum Gegenstand Ihres Studiums gemacht
in einer Weise, wie ich sie so sachlich und gründlich noch von keiner Seite erfahren habe.
Überall fand ich in Ihrem Werke ein hohes Mass an Verständnis und treffendem Urteil, das
mir ungemein wohltat, - etwa wie Sie klar meine positive Stellung zur Wissenschaft her-
vorheben, während mir so oft Wissenschaftsfeindschaft und Romantik vorgeworfen wurde,
- oder wie Sie meine »Psychologie der Weltanschauungen< mit einer berechtigten Un-
lust lesen und sie in ihrer Zweigesichtigkeit sehen, - und in zahlreichen anderen Bemer-
kungen.
Überall spüre ich Ihre selbständige Auffassung und Ihre Kritik, die dann im vierten Teil
grundsätzlich auf das Ganze geht. Wie oft las ich Ihre Fragen aus dem Bewusstsein, das sie
sogleich Ausgang eines Gesprächs werden könnten! Es ist verwunderlich, wie ich mich mit
Ihnen - die wir uns nie von Angesicht gesehen haben - beim Lesen Ihres Werkes wie in ver-
trauter Gesellschaft fühlen konnte. Wir denken gemeinsam weiter. Nirgends sind wir mit
dem Philosophieren fertig.
Ich erlaube mir, Ihnen gleichzeitig meine letzte Veröffentlichung, eine in Genf gehal-
tene Rede, zu senden. Herr Mounier wird Ihnen überbracht haben, was ich bis dahin nach
dem Kriege habe drucken können. Doch nehmen Sie bitte das alles nur als Zeichen meines
Dankes, nicht als Belastung, also ob Sie es lesen müssten. Nach so eingehender Beschäfti-
 
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