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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0301
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Stellenkommentar

gleichenden Würdigung, Tübingen 1914. - Der Kontrast »der eine Christ, der andere
Antichrist«, für den »oberflächlichen Betrachter« »äußerste Gegensätze«, bereits in Psycho-
logie der Weltanschauungen, 13.
320 Vgl. »Vom europäischen Geist«, 310: »In mehreren Ländern Europas ist heute unter dem
Namen Existenzphilosophie das Denken einer gemeinsamen Lebenspraxis im Werden,
zwar verschiedenartig bis zur gegenseitigen Fremdheit, aber vielleicht aus verwandten An-
trieben: Hier wächst seit dem späten Schelling, durch Kierkegaard entschieden in Gang ge-
bracht, durch pragmatische Antriebe gefördert, in der Not bewährt, ein Denken, das sich
zwar wiedererkennt in dem alten Philosophieren, welches immer Existenzphilosophie war,
aber das doch heute sich schicksalsbestimmt weiß durch das Aufgebrochensein des Äußers-
ten im Durchbruch aller früheren Ordnungen.« - Zur zeitgenössischen Rezeption im Ein-
zelnen: W. Röd: »Der Charakter der Existenzphilosophie in Italien«, Zeitschrift für philoso-
phische Forschung 12 (1958) 263-277; A. Santucci: Esistenzialismo e filosofia italiana. Bologna
1959; O. F. Bollnow: »Deutsche Existenzphilosophie und französischer Existentialismus«,
Zeitschrift für philosophische Forschung 2 (1948) 231-243; M. Grene: »The German Existentia-
lists«, The Chicago Review XIII (1959) 49-58; W. Kaufmann: »The Reception of Existentialism
in the United States«, Salmagundi 10/11 (1969/70) 69-96.
321 Zu Ernst Jünger vgl. Vom Ursprung und Ziel der Geschichte, KJG I/10, 119-120 (Anm.): »Es ist
keine Nüchternheit des Erkennens, sondern eine Ergriffenheit, die nicht überwunden ist,
weder in der Gebärde der exakt formulierenden Nüchternheit noch in der Stimmung von
Kälte diktatorischer Feststellungen und Wertungen. Es ist vor allem eine ästhetische Hal-
tung, die aus der Lust an dem geistigen Produkt lebt, und die in der Tat bei Ernst Jünger zu
einem Schriftstellertum ersten Ranges geführt hat« (120). Jüngers Der Arbeiter. Herrschaft
und Gestalt (EA Hamburg 1932) behandelte Jaspers bereits in einem Seminar Anfang der
1930er Jahre (Saner, 144); auf Vermittlung Armin Mohlers trafen sich Jünger und Jaspers
1949 in Basel (vgl. auch den Brief Mohlers an Jaspers vom 3. Juni 1948, KJB Oldenburg: KJ
9569-3). Typisch (nicht nur) für Jaspers' Jünger-Bild ist die Wendung, die er gegenüber Golo
Mann gebraucht: Jünger, »ein grosser Schriftsteller und in seinen Grenzen anständiger
Mensch« (K. Jaspers an G. Mann, 23. März 1953, Korrespondenzen III, 345, vgl. auch G. Mann
an E. Jünger, 28. Dezember 1951 (Im Haus der Briefe. Autoren schreiben Ernst Jünger 1945-1991,
hg. von D. Schöttker, Göttingen 2010, 51): »Neulich verbrachte ich einen Abend bei mei-
nem alten Lehrer, Jaspers, der mit viel Sympathie und Respekt von Ihnen sprach, obwohl
er doch zu Ihren Kritikern gehörte. Ich glaube, er fühlt, dass alles, was heute auf schmaler
Erde seinen Gang geht und sich unabhängig zu halten versucht, zusammen gehört, zusam-
men halten muss.«) »Sympathie und Respekt< Jüngers für Jaspers dagegen hielten sich in
Grenzen; den schärfsten Eintrag ins Stammbuch erhielt Jaspers' eher beiläufige Bemerkung,
Heine, nicht Schopenhauer sei der geistige Repräsentant des 19. Jahrhunderts (vgl. K. Jas-
pers: »Arthur Schopenhauer. Zu seinem 100. Todestag« [1960], in: Aneignung und Polemik,
287-295, hier: 294): »Das notierte ich als einen der Tiefpunkte deutscher Philosophie, wie
seinerzeit Bäumlers Frage an Spengler: ob dieser nicht die Zeitungen gelesen habe« (E. Jün-
ger an M. Heidegger, 10. Januar 1969, in: E. Jünger, M. Heidegger: Briefe 1949-1975. Unter
Mitarbeit von S. Maier hg., kommentiert und mit einem Nachwort versehen von G. Figal,
Stuttgart 2008, 69; zu Baeumlers Frage an Spengler: E. Jünger: Das erste Pariser Tagebuch.
Sämtliche Werke Bd. 2: Tagebücher II, Strahlungen I, Stuttgart 2i998, 396-397).
 
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