Grundsätze des Philosophierens
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halten wurde. Für die Aneignung dieser Überlieferung gibt es, angesichts der Notwen-
digkeit zu deuten, die zwei Möglichkeiten:
Entweder gibt es ein objektives transzendentes Geschehen an sich, an das ich glaube
in bestimmten Fasslichkeiten unter bestimmter, von Menschen repräsentierter Autori-
tät. Ich glaube an sie als eine in der Welt vorhandene, sichernde Garantie.
Oder es ist eine vieldeutige Objektivität von Bildern, Gedanken, Forderungen, ver-
treten durch menschliche Wirklichkeit. Es ist ein Medium, in dem mein Bewusstsein
sich vergegenwärtigt, erweckt wird, sich erinnert.
Die Überlieferung geschieht durch das »Wort«. Nur Religionen vermögen aus den
Worten, in denen aus der Tiefe der menschlichen Vergangenheit sich uns Wahrheit
mitteilt, das heilige Wort auszusondern, das vermeintlich ewige Wort Gottes im Un-
terschied von weltlichen Worten der Menschen. Jedoch ist philosophisch dieser Un-
terschied nicht zu vollziehen. Die Offenbarung ist total, ist allgegenwärtig und zu-
gleich überall verborgen, bis sie vom aus sich entgegenkommenden Menschen gehört,
gedeutet, angeeignet wirda. Aber auch das Wort Gottes, wenn es als spezifisches13 aner-
kannt wird, bedarf doch immer der Auslegung, istc deutbar und hat in jedem Falled wie-
der eine Geschichte in der Welt durch den Gang seines Verstandenwerdens von Men-
schen in fast unübersehbaren Verwandlungen. Je gegenwärtig ist das Wort immer nur
durch den neuen Sinn der lebendigen Auslegung aus augenblicklicher Wirklichkeit. -
Wie die Führung Gottes durch Offenbarung geschehen kann, ist nunmehr eindrin-
gender unter einer Reihe von Gesichtspunkten zu vergegenwärtigen.6
c.f Vieldeutigkeit und Gewissheit. - Offenbarung liegt vielleicht im Grunde eines
Geschehens oder eines Sagens. Sie selber ist immer noch verborgen. Was der Einzelne
bei seinem Gang durch die Welt aus sich und aus ihr hört und als Gottes Führung ver-
steht, ist doch nicht als Offenbarung objektiv da. Wird Menschen geglaubt, dass ih-
nen Offenbarung zuteil wurde, oder Institutionen, dass sie Träger der Offenbarung
seien, so istg auch diese Offenbarung nirgends eindeutig da. Wie alles Geschehen in
a vom aus sich entgegenkommenden Menschen gehört, gedeutet, angeeignet wird im Vorlesungs-
Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu gehört, gedeutet, angeeignet wird vom Menschen, der aus sich entgegen-
kommt
b spezifisches im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu eigentümlich unterschiedenes, heiliges Wort
c nach ist im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. daher
d in jedem Falle im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu dadurch
e Wie die Führung Gottes durch Offenbarung geschehen kann, ist nunmehr eindringender unter
einer Reihe von Gesichtspunkten zu vergegenwärtigen, im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu ||
§ 3. Wie die Führung durch Offenbarung geschieht. 11 Wie die Führung Gottes durch Offenbarung
geschehen kann, ist nunmehr eindringender zu vergegenwärtigen im Blick auf eine Reihe von
Spannungen, durch die der Weg, ohne eine endgültige Lösung, zum Hören der je gegenwärtigen
Führung geht. ||
f c. im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu a.
g nach ist im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. doch
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halten wurde. Für die Aneignung dieser Überlieferung gibt es, angesichts der Notwen-
digkeit zu deuten, die zwei Möglichkeiten:
Entweder gibt es ein objektives transzendentes Geschehen an sich, an das ich glaube
in bestimmten Fasslichkeiten unter bestimmter, von Menschen repräsentierter Autori-
tät. Ich glaube an sie als eine in der Welt vorhandene, sichernde Garantie.
Oder es ist eine vieldeutige Objektivität von Bildern, Gedanken, Forderungen, ver-
treten durch menschliche Wirklichkeit. Es ist ein Medium, in dem mein Bewusstsein
sich vergegenwärtigt, erweckt wird, sich erinnert.
Die Überlieferung geschieht durch das »Wort«. Nur Religionen vermögen aus den
Worten, in denen aus der Tiefe der menschlichen Vergangenheit sich uns Wahrheit
mitteilt, das heilige Wort auszusondern, das vermeintlich ewige Wort Gottes im Un-
terschied von weltlichen Worten der Menschen. Jedoch ist philosophisch dieser Un-
terschied nicht zu vollziehen. Die Offenbarung ist total, ist allgegenwärtig und zu-
gleich überall verborgen, bis sie vom aus sich entgegenkommenden Menschen gehört,
gedeutet, angeeignet wirda. Aber auch das Wort Gottes, wenn es als spezifisches13 aner-
kannt wird, bedarf doch immer der Auslegung, istc deutbar und hat in jedem Falled wie-
der eine Geschichte in der Welt durch den Gang seines Verstandenwerdens von Men-
schen in fast unübersehbaren Verwandlungen. Je gegenwärtig ist das Wort immer nur
durch den neuen Sinn der lebendigen Auslegung aus augenblicklicher Wirklichkeit. -
Wie die Führung Gottes durch Offenbarung geschehen kann, ist nunmehr eindrin-
gender unter einer Reihe von Gesichtspunkten zu vergegenwärtigen.6
c.f Vieldeutigkeit und Gewissheit. - Offenbarung liegt vielleicht im Grunde eines
Geschehens oder eines Sagens. Sie selber ist immer noch verborgen. Was der Einzelne
bei seinem Gang durch die Welt aus sich und aus ihr hört und als Gottes Führung ver-
steht, ist doch nicht als Offenbarung objektiv da. Wird Menschen geglaubt, dass ih-
nen Offenbarung zuteil wurde, oder Institutionen, dass sie Träger der Offenbarung
seien, so istg auch diese Offenbarung nirgends eindeutig da. Wie alles Geschehen in
a vom aus sich entgegenkommenden Menschen gehört, gedeutet, angeeignet wird im Vorlesungs-
Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu gehört, gedeutet, angeeignet wird vom Menschen, der aus sich entgegen-
kommt
b spezifisches im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu eigentümlich unterschiedenes, heiliges Wort
c nach ist im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. daher
d in jedem Falle im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu dadurch
e Wie die Führung Gottes durch Offenbarung geschehen kann, ist nunmehr eindringender unter
einer Reihe von Gesichtspunkten zu vergegenwärtigen, im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu ||
§ 3. Wie die Führung durch Offenbarung geschieht. 11 Wie die Führung Gottes durch Offenbarung
geschehen kann, ist nunmehr eindringender zu vergegenwärtigen im Blick auf eine Reihe von
Spannungen, durch die der Weg, ohne eine endgültige Lösung, zum Hören der je gegenwärtigen
Führung geht. ||
f c. im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Vdg. zu a.
g nach ist im Vorlesungs-Ms. 1945/46 hs. Einf. doch