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Grundsätze des Philosophierens
ven Materie und ihrer Bewegung im Raum; immer weiter ziehen wir ab, was nicht an
sich zu ihr gehört - auch das Tastbare und Räumliche - und kommen am Ende in der
Physik zu einer unanschaulichen, nur mathematisch denkbaren Realität eines Quan-
titativen. Wir haben die Welt verloren, um eine Realität zu gewinnen, die jeder erleb-
baren Gegenwärtigkeit entbehrt.
Wir suchen zweitens die Realität in uns. Wir wollen sie im Subjekt fassen. Real ist
dann, was wir gegenwärtig erleben. Aber indem wir dieser Realität bewusst werden, ist
sie schon als solche nicht mehr da und eine andere geworden. Realität ist das gegen-
wärtige Unfassliche, im Fassen immer schon Verlassene.
So schwebt die Realität zwischen dem Eigentlichen, sei dieses ohne uns das Sein an
sich, sei es das Sein, das wir selber sind. Die jeweils gewusste Realität ist keines von bei-
den, ist garnicht das, was eigentlich ist.
Die eigentliche Wirklichkeit könnte im gegenwärtigen Realen das Transcendente
sein, das quer zur Zeit das Gegenwärtige ist als ewige Gegenwart. Aber als solche Wirk-
lichkeit bleibt die Realität wiederum unerkennbar.
Wenn man also denkend die Bewegung zum eigentlichen Sein vollzieht, so fällt
man ins Leere, entweder in die unanschauliche, nur gedachte Realität (für die die Rea-
lität der Atomphysik ein Beispiel ist) oder in die ungreifbare Subjektivität. Oder man
findet sich in der transcendenten Wirklichkeit[,] ohne sie zu haben. Man weiss nicht,
was eigentlich ist. Das ist die Grunderfahrung im Seinsdenken.
Trotzdem gibt es jederzeit Antworten auf die Frage nach dem Sein. Sie folgen typi-
schen Auffassungsweisen. Zumeist wurde ein in der Welt vorkommendes Gegenständ-
liches3 für das Sein oder für die Grundlage alles Seienden gehalten, das Wasser, die Erde,
das Feuer, die Elemente, räumliche Ordnungen, Weltbilder: das Sein ist Objekt.
Umgekehrt galt später das Subjektive als das, von dem alles Sein ausgeht, geschaf-
fen, vergegenständlicht wird: das Sein ist Icherzeugnis.
Gereinigt von Zufällen des stofflich Bestimmten wurde das Erdenken des Seins in
der Klärung der Denkstrukturen (Kategorien). Durch Kategorien wird alles Sein aufge-
fasst und die Kategorien werden im Sein selber liegen müssen: das Sein ist Geist. Im
Denken des Seins wird unmittelbar gewiss, dass Sein ist, nicht ist, wird, da ist, etwas
ist, Substanz, Ursache und Wirkung ist usw.
Die Lehre vom Sein kristallisiert sich auf diesen drei Wegen in den sogenannten
Ontologien. Diese entwerfen das Sein in dinghaften Beständen (als Objekt), in Subjek-
tivitäten (als Icherzeugnis), in Kategorien (als Geist). Gemeinsam ist den Ontologien,
dass sie, wo sie wesentlich bleiben, in den von ihnen gedachten Objektivierungen
doch auf ein darüber hinaus Liegendes gerichtet sind. Was als Objekt gedacht wird, ist
doch das, wovon das Subjekt entscheidend bestimmt ist. Was als Subjekt gedacht wird,
nach Gegenständliches im Ms. gestr. naiv
Grundsätze des Philosophierens
ven Materie und ihrer Bewegung im Raum; immer weiter ziehen wir ab, was nicht an
sich zu ihr gehört - auch das Tastbare und Räumliche - und kommen am Ende in der
Physik zu einer unanschaulichen, nur mathematisch denkbaren Realität eines Quan-
titativen. Wir haben die Welt verloren, um eine Realität zu gewinnen, die jeder erleb-
baren Gegenwärtigkeit entbehrt.
Wir suchen zweitens die Realität in uns. Wir wollen sie im Subjekt fassen. Real ist
dann, was wir gegenwärtig erleben. Aber indem wir dieser Realität bewusst werden, ist
sie schon als solche nicht mehr da und eine andere geworden. Realität ist das gegen-
wärtige Unfassliche, im Fassen immer schon Verlassene.
So schwebt die Realität zwischen dem Eigentlichen, sei dieses ohne uns das Sein an
sich, sei es das Sein, das wir selber sind. Die jeweils gewusste Realität ist keines von bei-
den, ist garnicht das, was eigentlich ist.
Die eigentliche Wirklichkeit könnte im gegenwärtigen Realen das Transcendente
sein, das quer zur Zeit das Gegenwärtige ist als ewige Gegenwart. Aber als solche Wirk-
lichkeit bleibt die Realität wiederum unerkennbar.
Wenn man also denkend die Bewegung zum eigentlichen Sein vollzieht, so fällt
man ins Leere, entweder in die unanschauliche, nur gedachte Realität (für die die Rea-
lität der Atomphysik ein Beispiel ist) oder in die ungreifbare Subjektivität. Oder man
findet sich in der transcendenten Wirklichkeit[,] ohne sie zu haben. Man weiss nicht,
was eigentlich ist. Das ist die Grunderfahrung im Seinsdenken.
Trotzdem gibt es jederzeit Antworten auf die Frage nach dem Sein. Sie folgen typi-
schen Auffassungsweisen. Zumeist wurde ein in der Welt vorkommendes Gegenständ-
liches3 für das Sein oder für die Grundlage alles Seienden gehalten, das Wasser, die Erde,
das Feuer, die Elemente, räumliche Ordnungen, Weltbilder: das Sein ist Objekt.
Umgekehrt galt später das Subjektive als das, von dem alles Sein ausgeht, geschaf-
fen, vergegenständlicht wird: das Sein ist Icherzeugnis.
Gereinigt von Zufällen des stofflich Bestimmten wurde das Erdenken des Seins in
der Klärung der Denkstrukturen (Kategorien). Durch Kategorien wird alles Sein aufge-
fasst und die Kategorien werden im Sein selber liegen müssen: das Sein ist Geist. Im
Denken des Seins wird unmittelbar gewiss, dass Sein ist, nicht ist, wird, da ist, etwas
ist, Substanz, Ursache und Wirkung ist usw.
Die Lehre vom Sein kristallisiert sich auf diesen drei Wegen in den sogenannten
Ontologien. Diese entwerfen das Sein in dinghaften Beständen (als Objekt), in Subjek-
tivitäten (als Icherzeugnis), in Kategorien (als Geist). Gemeinsam ist den Ontologien,
dass sie, wo sie wesentlich bleiben, in den von ihnen gedachten Objektivierungen
doch auf ein darüber hinaus Liegendes gerichtet sind. Was als Objekt gedacht wird, ist
doch das, wovon das Subjekt entscheidend bestimmt ist. Was als Subjekt gedacht wird,
nach Gegenständliches im Ms. gestr. naiv