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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0106
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Karl Jaspers - Piper Verlag (1942)

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3 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
21. August 1942
Hochverehrter Herr Professor!
Ich bitte Sie um Entschuldigung dafür, dass ich Ihnen erst heute für Ihren liebenswür-
digen Brief danke.13
Sehr interessiert hat es mich, von Ihnen zu hören, dass Sie mit mehreren gewich-
tigen Werk-Plänen beschäftigt sind, die Sie zugunsten der Neubearbeitung Ihrer »Psy-
chopathologie« zeitweilig zurückgestellt haben.
Herr Professor von Eckardt, den kennenzulernen ich kürzlich das Vergnügen hatte
und mit dem mein Vater und ich uns eine ausgedehnte Zusammenarbeit versprechen,
deutete an, dass einer der von Ihnen erwähnten Arbeitspläne einer neuen Grundle-
gung der Logik gewidmet sein wird.
Ich darf vielleicht schon heute sagen, dass mich dies Thema persönlich und verle-
gerisch ganz ausserordentlich interessieren würde.
Ihr Vorschlag einer Sammlung von Bildnissen der großen Philosophen ist sehr
schön. Eine gewisse praktische Schwierigkeit liegt darin, dass zur Bearbeitung nicht
nur ein universell unterrichteter Kunsthistoriker, sondern auch ein Ratgeber bei der
Auswahl der aufzunehmenden Philosophen gewonnen werden müsste.
Falls der Plan verwirklicht werden könnte, so wäre ich dafür, die von Ihnen
genannte zweite Gruppe von Köpfen hinzuzunehmen: die Philosophen, wie man sie
sich später vorstellte. Denn es ist vielleicht mit der leiblichen Erscheinung eines Men-
schen ähnlich wie mit seiner geistigen: die Legenden-Bildung, die sich oft um eine
große Persönlichkeit nach ihrem Tode kristallisiert, hat oft einen höheren, legitimen
Wert als die streng-historische Realität.
Wenn ich mit einem geeigneten Bearbeiter in Verbindung komme, so möchte ich
gerne an diesen Buchplan herangehen. Ihnen, verehrter Herr Professor, möchte ich
für den wertvollen Vorschlag herzlich danken.
Ich darf mir erlauben, Ihnen gelegentlich eine Neuerscheinung unseres Verlags
zuzusenden, für die ich bei Ihnen Interesse erwarten darf.
Mit bester Empfehlung
Ihr sehr ergebener
Klaus Piper
 
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