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Karl Jaspers - Piper Verlag (1947)
Um jetzt schon einen Eindruck von der fertigen Broschüre zu haben, ließ ich mit den
Andrucken des Umschlags, die wir noch hier hatten, einige Probeexemplare herstel-
len, von denen ich mir erlaube, Ihnen eines anbei zuzusenden. Bei der Auflage kommt
der um den Bund herumgelegte braune Falzstreifen in Wegfall. Der Vorabdruck in der
»Neuen Zeitung« hat allenthalben großes Interesse erregt.9° Ich freue mich, daß wir
diesem durch die hohe Auflage ohne Schwierigkeit begegnen können.
Die Arbeit an Ihrem großen Werk geht gut voran. Um die differenzierte logi-
sche Gliederung des Werkes, wie sie in den Kapitelüberschriften, Untertiteln etc. in
Erscheinung tritt, auch typographisch möglichst konsequent durchzuführen, haben
wir Herrn Dr. Hübscher gebeten, daraufhin den bis jetzt vorliegenden Umbruch
noch einmal im Ganzen durchzusehen.91 Er hat alle verbesserungsbedürftigen Stel-
len genau angezeichnet, und im Verlag hat der Mitarbeiter, der uns für solche Son-
deraufgaben zur Verfügung steht, für die Druckerei die dementsprechenden typo-
graphischen Angaben gemacht. So geben wir jetzt der Druckerei den größten Teil des
Umbruchs zum Druck frei. Ich glaube, daß sich die mit der Druckerei getroffene Ver-
einbarung (von der Sie Herr Dr. Knaus unterrichtete),92 wonach nur von den Bogen,
die erheblichere Korrekturen enthalten, zweite Revision gelesen wird, im Interesse des
möglichst ungehinderten Fortgangs der Herstellung bewähren wird. Es ist schade, daß
wir mit der Drucklegung des umfangreichen Werks in die Zeit so starker technischer
Störungen hineingekommen sind. Dabei ist es noch günstig, daß wir den Druckauf-
trag nicht einer Münchener Firma übergeben haben. Denn die Kohlenversorgung der
Betriebe in Stuttgart ist doch etwas besser als hier.
Ich möchte Sie noch ein wenig über den Fortgang unseres Planes einer Reihe von
Einzeldarstellungen der abendländischen Wissenschaft unterrichten, deren allmäh-
licher Realisierung sich Herr Dr. Hans Werner Hegemann in letzter Zeit wieder eif-
rig widmete. Auf dem Gebiet der Medizin haben wir inzwischen den neuen Ordina-
rius für Innere Medizin in München, Herrn Prof. Gustav von Bergmann, gewonnen,
der sein Thema zusammen mit seinem Oberarzt, Thure von Uexküll, einem Sohn
von Jakob Johann von Uexküll, bearbeiten wird.93 Für das Gebiet der modernen theo-
retischen Physik und ihrer Bedeutung für das Denken und das allgemeine Weltbild
erhoffe ich demnächst eine Zusage von Prof. Pascual Jordan, Göttingen. Eine Zusage
steht ferner bevor von Prof. Bultmann (Wissenschaft von der Geschichte der Bibel).94
Prinzipiell zugesagt hat bereits Prof. Cloos, Bonn, dessen neues Werk »Gespräch mit
der Erde« in 3-4 Monaten in unserem Verlag erscheinen wird.95 Auf dem Gebiet der
Wissenschaft, die mir persönlich besonders am Herzen liegt, der Philosophie, haben
wir noch keinen Bearbeiter. Ich verstehe es nach wie vor sehr gut, daß Sie, verehrter
Herr Professor, seinerzeit Herrn Dr. Hegemann sagen mußten, Sie könnten selbst kei-
nen Band der Reihe, für die wir übrigens neuerdings den Titel »Wissen des Abend-
landes« vorgesehen haben, übernehmen. Zwar wollen wir den Ausbau der Reihe in
Karl Jaspers - Piper Verlag (1947)
Um jetzt schon einen Eindruck von der fertigen Broschüre zu haben, ließ ich mit den
Andrucken des Umschlags, die wir noch hier hatten, einige Probeexemplare herstel-
len, von denen ich mir erlaube, Ihnen eines anbei zuzusenden. Bei der Auflage kommt
der um den Bund herumgelegte braune Falzstreifen in Wegfall. Der Vorabdruck in der
»Neuen Zeitung« hat allenthalben großes Interesse erregt.9° Ich freue mich, daß wir
diesem durch die hohe Auflage ohne Schwierigkeit begegnen können.
Die Arbeit an Ihrem großen Werk geht gut voran. Um die differenzierte logi-
sche Gliederung des Werkes, wie sie in den Kapitelüberschriften, Untertiteln etc. in
Erscheinung tritt, auch typographisch möglichst konsequent durchzuführen, haben
wir Herrn Dr. Hübscher gebeten, daraufhin den bis jetzt vorliegenden Umbruch
noch einmal im Ganzen durchzusehen.91 Er hat alle verbesserungsbedürftigen Stel-
len genau angezeichnet, und im Verlag hat der Mitarbeiter, der uns für solche Son-
deraufgaben zur Verfügung steht, für die Druckerei die dementsprechenden typo-
graphischen Angaben gemacht. So geben wir jetzt der Druckerei den größten Teil des
Umbruchs zum Druck frei. Ich glaube, daß sich die mit der Druckerei getroffene Ver-
einbarung (von der Sie Herr Dr. Knaus unterrichtete),92 wonach nur von den Bogen,
die erheblichere Korrekturen enthalten, zweite Revision gelesen wird, im Interesse des
möglichst ungehinderten Fortgangs der Herstellung bewähren wird. Es ist schade, daß
wir mit der Drucklegung des umfangreichen Werks in die Zeit so starker technischer
Störungen hineingekommen sind. Dabei ist es noch günstig, daß wir den Druckauf-
trag nicht einer Münchener Firma übergeben haben. Denn die Kohlenversorgung der
Betriebe in Stuttgart ist doch etwas besser als hier.
Ich möchte Sie noch ein wenig über den Fortgang unseres Planes einer Reihe von
Einzeldarstellungen der abendländischen Wissenschaft unterrichten, deren allmäh-
licher Realisierung sich Herr Dr. Hans Werner Hegemann in letzter Zeit wieder eif-
rig widmete. Auf dem Gebiet der Medizin haben wir inzwischen den neuen Ordina-
rius für Innere Medizin in München, Herrn Prof. Gustav von Bergmann, gewonnen,
der sein Thema zusammen mit seinem Oberarzt, Thure von Uexküll, einem Sohn
von Jakob Johann von Uexküll, bearbeiten wird.93 Für das Gebiet der modernen theo-
retischen Physik und ihrer Bedeutung für das Denken und das allgemeine Weltbild
erhoffe ich demnächst eine Zusage von Prof. Pascual Jordan, Göttingen. Eine Zusage
steht ferner bevor von Prof. Bultmann (Wissenschaft von der Geschichte der Bibel).94
Prinzipiell zugesagt hat bereits Prof. Cloos, Bonn, dessen neues Werk »Gespräch mit
der Erde« in 3-4 Monaten in unserem Verlag erscheinen wird.95 Auf dem Gebiet der
Wissenschaft, die mir persönlich besonders am Herzen liegt, der Philosophie, haben
wir noch keinen Bearbeiter. Ich verstehe es nach wie vor sehr gut, daß Sie, verehrter
Herr Professor, seinerzeit Herrn Dr. Hegemann sagen mußten, Sie könnten selbst kei-
nen Band der Reihe, für die wir übrigens neuerdings den Titel »Wissen des Abend-
landes« vorgesehen haben, übernehmen. Zwar wollen wir den Ausbau der Reihe in