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Karl Jaspers - Piper Verlag (1947)
mühsamer werdenden Handhabung der persönlichen Freiheit enthebt? Ich fürchte,
daß auch ein ohne Zweifel so bedeutender Soziologe wie Röpke, der nun doch schon
viele Jahre auf der »Insel« Schweiz lebt, etwas an nötigem Kontakt mit der furchtba-
ren Lebenswirklichkeit in Mitteleuropa verloren hat. In der Klarheit der Auffassung,
der Brillanz und dem Temperament der Darstellung sind seine Bücher aber ohne
Zweifel außerordentlich verdienstvoll und wichtig; sie zwingen zur Auseinander-
setzung.
Ich habe, sehr verehrter Herr Professor, Ihre Zeit mit meinem Brief nun schon
ungebührlich lange in Anspruch genommen. So möchte ich Ihnen nur kurz noch
sagen, daß sich Herr Dr. Hegemann für einen Band über Staatswissenschaft in der
Reihe an Herrn Prof. Edgar Salin, Basel, kürzlich gewandt hat.97 Wie ich höre, hält
Prof. Salin zurzeit in Heidelberg Gastvorlesungen.98 Sollte sich für Sie ohne Schwierig-
keit die Gelegenheit ergeben, Prof. Salin unseren Vorschlag zu empfehlen, so wäre ich
Ihnen aufrichtig dankbar.
Hoffentlich hat Sie dieser bestialische Winter gesundheitlich nicht zu sehr in Mit-
leidenschaft gezogen. Das Thermometer ist heute in München nach langer Zeit mit-
tags wieder einmal wenig über o Grad gestiegen.
Mit den besten Empfehlungen und Wünschen
Ihr aufrichtig ergebener
Klaus Piper
PS. Eben kurz vor Geschäftsschluß hören wir aus Nördlingen, daß dort die ersten 10
Stücke von »Vom europäischen Geist« an Sie abgegangen sind und daß der Betrieb ab
Dienstag wieder voll läuft. Dann wird die volle Auflage in wenigen Tagen ausgelie-
fert. Sie erhalten Anfang nächster Woche aus Nördlingen noch weitere 190 Freistücke.
Sollten Sie noch mehr Exemplare wünschen, so geben Sie uns doch bitte gleich Nach-
richt.
23 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Professor Jaspers Heidelberg Plöck 66
Heidelberg, 4.3.1947
Sehr verehrter Herr Piper!
Die ersten Exemplare meiner Genfer Rede habe ich mit herzlichem Dank erhalten.99
Die Ausstattung wirkt auf mich ungemein wohltuend. Ich freue mich, dass nun die
Auslieferung gleich im grossen Zuge erfolgen soll und dass die hohe Auflage eine
ungewöhnliche Verbreitung ermöglicht. Darf ich Sie vielleicht bitten, mir äusser den
zustehenden Exemplaren noch weitere hundert Exemplare zum Autorenpreis a konto
Karl Jaspers - Piper Verlag (1947)
mühsamer werdenden Handhabung der persönlichen Freiheit enthebt? Ich fürchte,
daß auch ein ohne Zweifel so bedeutender Soziologe wie Röpke, der nun doch schon
viele Jahre auf der »Insel« Schweiz lebt, etwas an nötigem Kontakt mit der furchtba-
ren Lebenswirklichkeit in Mitteleuropa verloren hat. In der Klarheit der Auffassung,
der Brillanz und dem Temperament der Darstellung sind seine Bücher aber ohne
Zweifel außerordentlich verdienstvoll und wichtig; sie zwingen zur Auseinander-
setzung.
Ich habe, sehr verehrter Herr Professor, Ihre Zeit mit meinem Brief nun schon
ungebührlich lange in Anspruch genommen. So möchte ich Ihnen nur kurz noch
sagen, daß sich Herr Dr. Hegemann für einen Band über Staatswissenschaft in der
Reihe an Herrn Prof. Edgar Salin, Basel, kürzlich gewandt hat.97 Wie ich höre, hält
Prof. Salin zurzeit in Heidelberg Gastvorlesungen.98 Sollte sich für Sie ohne Schwierig-
keit die Gelegenheit ergeben, Prof. Salin unseren Vorschlag zu empfehlen, so wäre ich
Ihnen aufrichtig dankbar.
Hoffentlich hat Sie dieser bestialische Winter gesundheitlich nicht zu sehr in Mit-
leidenschaft gezogen. Das Thermometer ist heute in München nach langer Zeit mit-
tags wieder einmal wenig über o Grad gestiegen.
Mit den besten Empfehlungen und Wünschen
Ihr aufrichtig ergebener
Klaus Piper
PS. Eben kurz vor Geschäftsschluß hören wir aus Nördlingen, daß dort die ersten 10
Stücke von »Vom europäischen Geist« an Sie abgegangen sind und daß der Betrieb ab
Dienstag wieder voll läuft. Dann wird die volle Auflage in wenigen Tagen ausgelie-
fert. Sie erhalten Anfang nächster Woche aus Nördlingen noch weitere 190 Freistücke.
Sollten Sie noch mehr Exemplare wünschen, so geben Sie uns doch bitte gleich Nach-
richt.
23 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Professor Jaspers Heidelberg Plöck 66
Heidelberg, 4.3.1947
Sehr verehrter Herr Piper!
Die ersten Exemplare meiner Genfer Rede habe ich mit herzlichem Dank erhalten.99
Die Ausstattung wirkt auf mich ungemein wohltuend. Ich freue mich, dass nun die
Auslieferung gleich im grossen Zuge erfolgen soll und dass die hohe Auflage eine
ungewöhnliche Verbreitung ermöglicht. Darf ich Sie vielleicht bitten, mir äusser den
zustehenden Exemplaren noch weitere hundert Exemplare zum Autorenpreis a konto