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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1947)

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höre, was auf irgend eine Weise doch damals zu mir gedrungen ist. Ich war als Student
oft bei den 11 Scharfrichtern.160 Ich besitze noch das erste Buch Ihres Verlages von Arno
Holz,161 wie mir denn überhaupt erst bewusst wurde, wieviel kostbare unersetzliche
Bücher, die ich in meiner Bibliothek als selbstverständlich habe, [ich] Ihnen verdanke.
Man ist als Leser vielleicht allzu egoistisch und denkt, wenn man sich ein Buch kauft,
nicht entschieden genug an den Geist, die Arbeit und die unermüdliche Geduld derer,
ohne die man nie in den Besitz solcher Kostbarkeiten käme. Nun auf einen Schlag ein
solches Leben vor sich zu sehen, gewährt einen eigentümlichen Genuss, gemischt
aus Bewunderung und Dankbarkeit. Und dabei geben Sie bisher nur die Anfänge. Am
Ende des Buches war mein erstes Gefühl das der Spannung, wie es weiter gehen wird.
Ich wünsche Ihnen von Herzen Besinnlichkeit und Ruhe zur Fortsetzung dieser
schönen Erinnerungen, durch die zugleich aus dem endgültig verlorenen Deutsch-
land eine Seite bewahrt wird, die man als ehrenvoll und der Erinnerung würdig gern
ins Bewusstsein hebt.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
34 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Professor Jaspers Heidelberg Plöck 66
Heidelberg, 25.11.1947
Sehr verehrter Herr Piper!
Besten Dank für Ihren Brief vom 20.11. Die Hemmungen durch Versagen des elektri-
schen Stromes waren schlimm. Aber nun sieht es doch so aus, dass die Arbeit wieder
voran geht.162
Sie erwarten ganz richtig, dass ich meinen Freunden natürlich lieber Exemplare aus
der holzfreien Hauptauflage schenken möchte. Zumal das Erscheinen dieser Haupt-
auflage doch wohl nun nicht mehr lange auf sich warten lässt. Ich bitte Sie, von den
mir freundlich angebotenen Exemplaren mir 10 Stück zum Autorenpreis ausserhalb
der mir später zustehenden Freiexemplare zu bewilligen.
Dass ich vom Philosophischen Glauben meinen Baseler Freunden nicht jetzt
schon einige Exemplare schicken kann, tut mir sehr leid. Ich hatte daran auch ein
persönliches Interesse. Aber nach Ihren Mitteilungen vermute ich, dass das bis Weih-
nachten nicht mehr möglich sein wird.
Für die ev. zur Verfügung stehende freie Seite bitte ich die Neuerscheinungen, die
auf dem letzten Blatt des Europäischen Geistes stehen, in folgender Hinsicht zu ergän-
zen:
 
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