Karl Jaspers - Piper Verlag (1954)
205
123 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 14. Oktober 1954
Lieber Herr Piper!
Darf ich Ihnen wegen des »Schelling« berichten. Der MERKUR teilt mir mit, dass Sie
sich telephonisch einverstanden erklärt hätten, wenn mein Vortrag im Dezember-Heft
des MERKUR erscheinen sollte.613 Es wäre mir lieb, von Ihnen die Meinung direkt zu er-
fahren. Der Vortrag ist in der Tat nur die Einleitung des geplanten Buches, an dem ich
arbeite (zugleich zur Entlastung meiner Philosophiegeschichte, in der Schelling dann
kurz behandelt werden kann). Soweit ich es jetzt übersehe, wird es ein Buch im Um-
fang etwa meiner Schrift »Ursprung und Ziel der Geschichte«. Es sind eine Reihe von
Abhandlungen: Schellings Persönlichkeit - Das Werk - Schellings Spekulation - Die Be-
gründung seiner Auffassungen von Natur, Kunst, Geschichte, des Menschen, der Zeit,
des Mythus in dieser Spekulation - Schellings Methoden, insbesondere die intellektu-
elle Anschauung - Die Frage nach dem Wesen der Philosophie - Die Frage nach der Sub-
stanz Schellingschen Philosophierens - Unsere Methode der Interpretation und Kri-
tik - Schellings Stellung im Raume der Mächte - Gegenwärtige Bedeutung Schellings.
Soweit ich sehe, könnte ich das Manuskript frühestens Anfang Januar 1955 ablie-
fern. Wäre dann noch Zeit zum Erscheinen im Frühjahr? Endgültige Mitteilung über
den Abschluss könnte ich aber erst Anfang Dezember machen. Jetzt, mit Beginn der
Vorlesungen, werde ich natürlich ständig durch andere Arbeit, die übrigens der »Welt-
geschichte« zugutekommt, unterbrochen.614
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Karl Jaspers
124 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
18.10.1954
Lieber, sehr verehrter Herr Professor!
Herzlichen Dank für Ihren Brief vom 14. Oktober. Gern bestätige ich Ihnen unser dem
»Merkur« schon mitgeteiltes Einverständnis zum Abdruck Ihres Vortragstextes über
Schelling.
Ihre Mitteilung, daß sich die ursprünglich zum Vortrag vorgesehenen Exkurse zur
Erweiterung in Richtung auf ein größeres Buch auswachsen, erfreut mich. Die Titel
der Abhandlungen versprechen eine Darstellung, die, von Schellings Persönlichkeit
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123 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 14. Oktober 1954
Lieber Herr Piper!
Darf ich Ihnen wegen des »Schelling« berichten. Der MERKUR teilt mir mit, dass Sie
sich telephonisch einverstanden erklärt hätten, wenn mein Vortrag im Dezember-Heft
des MERKUR erscheinen sollte.613 Es wäre mir lieb, von Ihnen die Meinung direkt zu er-
fahren. Der Vortrag ist in der Tat nur die Einleitung des geplanten Buches, an dem ich
arbeite (zugleich zur Entlastung meiner Philosophiegeschichte, in der Schelling dann
kurz behandelt werden kann). Soweit ich es jetzt übersehe, wird es ein Buch im Um-
fang etwa meiner Schrift »Ursprung und Ziel der Geschichte«. Es sind eine Reihe von
Abhandlungen: Schellings Persönlichkeit - Das Werk - Schellings Spekulation - Die Be-
gründung seiner Auffassungen von Natur, Kunst, Geschichte, des Menschen, der Zeit,
des Mythus in dieser Spekulation - Schellings Methoden, insbesondere die intellektu-
elle Anschauung - Die Frage nach dem Wesen der Philosophie - Die Frage nach der Sub-
stanz Schellingschen Philosophierens - Unsere Methode der Interpretation und Kri-
tik - Schellings Stellung im Raume der Mächte - Gegenwärtige Bedeutung Schellings.
Soweit ich sehe, könnte ich das Manuskript frühestens Anfang Januar 1955 ablie-
fern. Wäre dann noch Zeit zum Erscheinen im Frühjahr? Endgültige Mitteilung über
den Abschluss könnte ich aber erst Anfang Dezember machen. Jetzt, mit Beginn der
Vorlesungen, werde ich natürlich ständig durch andere Arbeit, die übrigens der »Welt-
geschichte« zugutekommt, unterbrochen.614
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Karl Jaspers
124 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
18.10.1954
Lieber, sehr verehrter Herr Professor!
Herzlichen Dank für Ihren Brief vom 14. Oktober. Gern bestätige ich Ihnen unser dem
»Merkur« schon mitgeteiltes Einverständnis zum Abdruck Ihres Vortragstextes über
Schelling.
Ihre Mitteilung, daß sich die ursprünglich zum Vortrag vorgesehenen Exkurse zur
Erweiterung in Richtung auf ein größeres Buch auswachsen, erfreut mich. Die Titel
der Abhandlungen versprechen eine Darstellung, die, von Schellings Persönlichkeit