Karljaspers - Piper Verlag (1955)
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nen des ersten Bandes der »Weltgeschichte«, nach der Propädeutik in Gestalt von
»Schelling«, schon durch den äusseren neuen Buchtypus als entscheidendes Haupt-
ereignis markiert sein. - Ich nehme dabei an, dass Sie doch Schelling in die Reihe der
»Bildnisse« in der »Weltgeschichte«,639 oder in anderem Zusammenhang in das grosse
Werk mit aufnehmen.
Ich darf noch einen dritten Gesichtspunkt nennen. Das Format von »Offener
Horizont« (das bis auf wenige Millimeter in Höhe und Breite der »Wahrheit«640 ent-
spricht) bzw. das noch etwas breitere von Windelband, ist das gegebene Format für ein
Handbuch. Dem gegenüber schiene mir das bisher bei uns für Ihre Bücher verwen-
dete Hauptformat für das Schelling-Buch als Monographie gut geeignet.
Falls aber Ihre Darstellung im Schelling-Buch sich in der Weise von der in
»Ursprung«, »Glaube«, »Vernunft« usw. abheben wird, dass »Schelling« doch durch-
aus als grosses Vorspiel zur »Weltgeschichte« anzusehen ist und als solches wirken
soll, so dass dann auch praktisch das Schelling-Buch mit der »Weltgeschichte« in den
Bücherschränken schon optisch eine Einheit bilden soll, dann würde auch mir die
jetzt schon zu treffende Wahl des grösseren Formats als möglich erscheinen. (Infolge
der teureren Herstellung würde der Verkaufspreis in einem grösseren Format etwas
höher liegen). Ist es Ihnen recht, wenn ich in den Vertrag für das Schelling-Buch den
Honorarsatz wie bei »Ursprung und Ziel« aufnehme - 15% vom gehefteten Exemplar
für die erste Auflage bzw. 20% darüber hinaus.
Ich hoffe, dass die Tage zwischen denjahren eine schöne und ruhige Zeit für Sie wa-
ren. Oboussier schrieb, dass er an einem der Weihnachtstage bei Ihnen gewesen sei.641
Bei uns gab es fröhliche Kinderstunden. Unser Jüngster642 ist - es war zeitlich erstaun-
lich markiert, d.h. eigentlich ohne Übergang - seit Mitte November intellektuell auf
einer neuen Entwicklungsstufe, mit dem Resultat, dass er ständig seine Beobachtun-
gen nachplappert und seiner Umgebung Löcher in den Bauch fragt. Seinen Papi sieht
er regelmässig morgens mit der braunen Aktentasche in den Verlag gehen. Als er neu-
lich einen Herrn mit zwei Aktentaschen auf der Straße sah, kombinierte er laut: »Der
Mann hat zwei Verlag«, worauf sich der so Angesprochene sehr erstaunt umwendete.
Für das Neue Jahr wünschen meine Frau und ich Ihnen und Ihrer lieben Gat-
tin gute Gesundheit. Wir hatten hier vor Weihnachten wochenlang unangenehme
Wetterschwankungen mit Föhnstürmen. Seit einigen Tagen ist aber klarer Frost mit
Sonne.
Herzlich grüsst Sie
Ihr sehr ergebener Klaus Piper
PS: Gleichzeitig möchte ich mich noch für Ihre Zeilen an Herrn Dr. Knaus bedanken.
Gemäss Ihrer Anweisung führen wir die Grundlegung der »Psychotherapie« fort, ohne
auf Korrekturen von Ihnen zu warten.
Ihr Kl. P.
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nen des ersten Bandes der »Weltgeschichte«, nach der Propädeutik in Gestalt von
»Schelling«, schon durch den äusseren neuen Buchtypus als entscheidendes Haupt-
ereignis markiert sein. - Ich nehme dabei an, dass Sie doch Schelling in die Reihe der
»Bildnisse« in der »Weltgeschichte«,639 oder in anderem Zusammenhang in das grosse
Werk mit aufnehmen.
Ich darf noch einen dritten Gesichtspunkt nennen. Das Format von »Offener
Horizont« (das bis auf wenige Millimeter in Höhe und Breite der »Wahrheit«640 ent-
spricht) bzw. das noch etwas breitere von Windelband, ist das gegebene Format für ein
Handbuch. Dem gegenüber schiene mir das bisher bei uns für Ihre Bücher verwen-
dete Hauptformat für das Schelling-Buch als Monographie gut geeignet.
Falls aber Ihre Darstellung im Schelling-Buch sich in der Weise von der in
»Ursprung«, »Glaube«, »Vernunft« usw. abheben wird, dass »Schelling« doch durch-
aus als grosses Vorspiel zur »Weltgeschichte« anzusehen ist und als solches wirken
soll, so dass dann auch praktisch das Schelling-Buch mit der »Weltgeschichte« in den
Bücherschränken schon optisch eine Einheit bilden soll, dann würde auch mir die
jetzt schon zu treffende Wahl des grösseren Formats als möglich erscheinen. (Infolge
der teureren Herstellung würde der Verkaufspreis in einem grösseren Format etwas
höher liegen). Ist es Ihnen recht, wenn ich in den Vertrag für das Schelling-Buch den
Honorarsatz wie bei »Ursprung und Ziel« aufnehme - 15% vom gehefteten Exemplar
für die erste Auflage bzw. 20% darüber hinaus.
Ich hoffe, dass die Tage zwischen denjahren eine schöne und ruhige Zeit für Sie wa-
ren. Oboussier schrieb, dass er an einem der Weihnachtstage bei Ihnen gewesen sei.641
Bei uns gab es fröhliche Kinderstunden. Unser Jüngster642 ist - es war zeitlich erstaun-
lich markiert, d.h. eigentlich ohne Übergang - seit Mitte November intellektuell auf
einer neuen Entwicklungsstufe, mit dem Resultat, dass er ständig seine Beobachtun-
gen nachplappert und seiner Umgebung Löcher in den Bauch fragt. Seinen Papi sieht
er regelmässig morgens mit der braunen Aktentasche in den Verlag gehen. Als er neu-
lich einen Herrn mit zwei Aktentaschen auf der Straße sah, kombinierte er laut: »Der
Mann hat zwei Verlag«, worauf sich der so Angesprochene sehr erstaunt umwendete.
Für das Neue Jahr wünschen meine Frau und ich Ihnen und Ihrer lieben Gat-
tin gute Gesundheit. Wir hatten hier vor Weihnachten wochenlang unangenehme
Wetterschwankungen mit Föhnstürmen. Seit einigen Tagen ist aber klarer Frost mit
Sonne.
Herzlich grüsst Sie
Ihr sehr ergebener Klaus Piper
PS: Gleichzeitig möchte ich mich noch für Ihre Zeilen an Herrn Dr. Knaus bedanken.
Gemäss Ihrer Anweisung führen wir die Grundlegung der »Psychotherapie« fort, ohne
auf Korrekturen von Ihnen zu warten.
Ihr Kl. P.