Karl Jaspers - Piper Verlag (1957)
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wohlfeilen Ausgaben mit den notwendigen sachlichen Kommentaren zugänglich
sind..., das ist ein böser Mangel für die Aneignung der philosophischen Überlieferung
seitens der Jugend.«898 Über dieses Thema möchte ich gern einmal mit Ihnen spre-
chen. Früher schon dachte ich an eine Bibliothek klassischer philosophischer Texte.
Demnächst will ich mich näher über das, was auf dem deutschsprachigen Buchmarkt
gegenwärtig zu haben ist, orientieren.
Notiert habe ich mir noch, daß Ihnen ein Belegstück von URSPRUNG UND ZIEL
DER GESCHICHTE in blauem Leinen-Einband fehlt. Ein Exemplar geht gleichzeitig
an Sie ab. In derselben Sendung sind die gewünschten fünf Leseproben. Damit dieser
Brief das Geschäftliche unserer Baseler Besprechung möglichst umfassend erledigt,
erlaube ich mir, gleich auch den Verlagsvertrag über MAX WEBER als Band der PIPER-
BÜCHEREI zu senden. Auch dieser Vertrag geht Ihnen in zwei Exemplaren, die von
mir schon gezeichnet sind, zu.
In allen drei Verträgen habe ich den Paragraphen bezüglich Rückfall des Verlags-
rechts, falls der Verlag in angemessener Frist keine Neuauflage bringt, etwas anders
gefasst, wie Sie gewiß bemerken werden. Ich habe nämlich angefügt, daß die Verlags-
rechte nur auf Verlangen des Autors nach Ablauf der entsprechenden Frist an diesen
zurückfallen, damit kein Automatismus vorliegt. Dies ist nur eine Formalie; ich denke,
daß Sie keine Einwendung haben.
Nun wünsche ich Ihnen und Ihrer lieben, verehrten Gattin nach den Spannun-
gen der letzten Monate und dem tragischen Ereignis in Ihrer Beider persönlicher
Lebenswelt899 einen recht erholsamen und erfrischenden Urlaub. Hier ist wieder schö-
nes sommerliches Wetter eingekehrt. Hoffentlich wird es in Ihrem Tessiner Ferienort
nicht zu warm sein.
Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen
Ihr Ihnen aufrichtig ergebener
Klaus Piper
176 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 8. September 1957
Lieber Herr Piper!
Bei der Rückkehr nach Basel finde ich Ihren Brief vom 4. September vor und nehme
den alten Brief samt den Verträgen wieder in die Hand.
Wie ich Ihnen schon kurz nach dem ersten Eindruck aus Locarno schrieb,9°° bin
ich einverstanden. Sie haben unsere Besprechungen zusammengefasst und fixiert. Die
Verträge gehen beifolgend unterschrieben an Sie zurück.
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wohlfeilen Ausgaben mit den notwendigen sachlichen Kommentaren zugänglich
sind..., das ist ein böser Mangel für die Aneignung der philosophischen Überlieferung
seitens der Jugend.«898 Über dieses Thema möchte ich gern einmal mit Ihnen spre-
chen. Früher schon dachte ich an eine Bibliothek klassischer philosophischer Texte.
Demnächst will ich mich näher über das, was auf dem deutschsprachigen Buchmarkt
gegenwärtig zu haben ist, orientieren.
Notiert habe ich mir noch, daß Ihnen ein Belegstück von URSPRUNG UND ZIEL
DER GESCHICHTE in blauem Leinen-Einband fehlt. Ein Exemplar geht gleichzeitig
an Sie ab. In derselben Sendung sind die gewünschten fünf Leseproben. Damit dieser
Brief das Geschäftliche unserer Baseler Besprechung möglichst umfassend erledigt,
erlaube ich mir, gleich auch den Verlagsvertrag über MAX WEBER als Band der PIPER-
BÜCHEREI zu senden. Auch dieser Vertrag geht Ihnen in zwei Exemplaren, die von
mir schon gezeichnet sind, zu.
In allen drei Verträgen habe ich den Paragraphen bezüglich Rückfall des Verlags-
rechts, falls der Verlag in angemessener Frist keine Neuauflage bringt, etwas anders
gefasst, wie Sie gewiß bemerken werden. Ich habe nämlich angefügt, daß die Verlags-
rechte nur auf Verlangen des Autors nach Ablauf der entsprechenden Frist an diesen
zurückfallen, damit kein Automatismus vorliegt. Dies ist nur eine Formalie; ich denke,
daß Sie keine Einwendung haben.
Nun wünsche ich Ihnen und Ihrer lieben, verehrten Gattin nach den Spannun-
gen der letzten Monate und dem tragischen Ereignis in Ihrer Beider persönlicher
Lebenswelt899 einen recht erholsamen und erfrischenden Urlaub. Hier ist wieder schö-
nes sommerliches Wetter eingekehrt. Hoffentlich wird es in Ihrem Tessiner Ferienort
nicht zu warm sein.
Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen
Ihr Ihnen aufrichtig ergebener
Klaus Piper
176 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 8. September 1957
Lieber Herr Piper!
Bei der Rückkehr nach Basel finde ich Ihren Brief vom 4. September vor und nehme
den alten Brief samt den Verträgen wieder in die Hand.
Wie ich Ihnen schon kurz nach dem ersten Eindruck aus Locarno schrieb,9°° bin
ich einverstanden. Sie haben unsere Besprechungen zusammengefasst und fixiert. Die
Verträge gehen beifolgend unterschrieben an Sie zurück.