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Karl Jaspers - Piper Verlag (1959)
Ihnen das nicht leisten. Für alle Philosophen, die ich in dem Band behandeln will
(es finden wider meine anfängliche Absicht einige Umstellungen statt, so kommen
Epikur und Lukrez, die bisher im 3. Bande waren,"39 in den 2.), habe ich umfangreiche
Materialsammlungen, Dispositionen und Manuskripte, mit Ausnahme von Hume
und Abälard."4° Es handelt sich überall um die endgültige Darstellung. Wenn ich nie-
mals unterbrochen würde, wäre ich gewiss schon viel weiter. So wie es jetzt steht, kann
ich Ihnen einen Termin noch nicht fixieren. Ich werde auch in Kürze schon wieder
unterbrechen für das Buch über »Philosophischer Glaube und christliche Offenba-
rung«. Dabei sind allerdings in einem Kapitel Parallelen zum zweiten Bande der Art,
dass ich diesen dadurch ein wenig kürze."41 Meine Reise im Herbst und die anschlies-
sende Erholung von der Reise und die vorhergehenden Vorbereitungen haben mir
doch viel Zeit genommen. Ich bin erst seit einigen Wochen wieder in der Intensi-
tät der Arbeit wie im Juli und August. Vielleicht sind Reisen in meinem Alter, so viel
Freude sie mir auch machen, nicht mehr richtig.
Ist übrigens die zweite Auflage der »Grossen Philosophen« schon erschienen oder
noch nicht?"42
Ihnen und Ihrer Frau unserer beider herzliche Grüsse
Ihr
Karl Jaspers
Es kamen inzwischen zwei Pakete mit Bücherschenkungen zu Weihnachten von
Ihnen an. Herzlichen Dank! Sie werden auf den Weihnachtstisch gelegt und noch
nicht angesehen.
Dürfte ich Sie bitten, mir zwei Exemplare des Leopards zu Lasten meines Conto's
schicken zu lassen. Wir möchten sie verschenken.
214 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper
EV: E. Ziegler: »100 Jahre Piper. Die Geschichte eines Verlags«, München, Zürich 2004, 377 (Teil-
publikation).
Basel, den 18. Dezember 1959
Lieber Herr Piper!
Darf ich noch schnell Ihren Brief vom 14.12. beantworten. Sie bieten mir freund-
lich an, das Buch von Ernst Bloch »Prinzip der Hoffnung« zu schicken."43 Mein Inter-
esse ist leider gering. Ich kenne den Autor aus der Jugend."44 Vor kurzem sah ich sein
Buch über Hegel."45 Es lohnt sich kaum. Es ist, als ob der Mann nie aus der Puber-
tät recht herausgekommen wäre. Zwar intelligent und reich an Assoziationen, aber
für mein Bewusstsein in allen Fundamenten verworren. Dass er jetzt vom Suhrkamp-
Karl Jaspers - Piper Verlag (1959)
Ihnen das nicht leisten. Für alle Philosophen, die ich in dem Band behandeln will
(es finden wider meine anfängliche Absicht einige Umstellungen statt, so kommen
Epikur und Lukrez, die bisher im 3. Bande waren,"39 in den 2.), habe ich umfangreiche
Materialsammlungen, Dispositionen und Manuskripte, mit Ausnahme von Hume
und Abälard."4° Es handelt sich überall um die endgültige Darstellung. Wenn ich nie-
mals unterbrochen würde, wäre ich gewiss schon viel weiter. So wie es jetzt steht, kann
ich Ihnen einen Termin noch nicht fixieren. Ich werde auch in Kürze schon wieder
unterbrechen für das Buch über »Philosophischer Glaube und christliche Offenba-
rung«. Dabei sind allerdings in einem Kapitel Parallelen zum zweiten Bande der Art,
dass ich diesen dadurch ein wenig kürze."41 Meine Reise im Herbst und die anschlies-
sende Erholung von der Reise und die vorhergehenden Vorbereitungen haben mir
doch viel Zeit genommen. Ich bin erst seit einigen Wochen wieder in der Intensi-
tät der Arbeit wie im Juli und August. Vielleicht sind Reisen in meinem Alter, so viel
Freude sie mir auch machen, nicht mehr richtig.
Ist übrigens die zweite Auflage der »Grossen Philosophen« schon erschienen oder
noch nicht?"42
Ihnen und Ihrer Frau unserer beider herzliche Grüsse
Ihr
Karl Jaspers
Es kamen inzwischen zwei Pakete mit Bücherschenkungen zu Weihnachten von
Ihnen an. Herzlichen Dank! Sie werden auf den Weihnachtstisch gelegt und noch
nicht angesehen.
Dürfte ich Sie bitten, mir zwei Exemplare des Leopards zu Lasten meines Conto's
schicken zu lassen. Wir möchten sie verschenken.
214 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper
EV: E. Ziegler: »100 Jahre Piper. Die Geschichte eines Verlags«, München, Zürich 2004, 377 (Teil-
publikation).
Basel, den 18. Dezember 1959
Lieber Herr Piper!
Darf ich noch schnell Ihren Brief vom 14.12. beantworten. Sie bieten mir freund-
lich an, das Buch von Ernst Bloch »Prinzip der Hoffnung« zu schicken."43 Mein Inter-
esse ist leider gering. Ich kenne den Autor aus der Jugend."44 Vor kurzem sah ich sein
Buch über Hegel."45 Es lohnt sich kaum. Es ist, als ob der Mann nie aus der Puber-
tät recht herausgekommen wäre. Zwar intelligent und reich an Assoziationen, aber
für mein Bewusstsein in allen Fundamenten verworren. Dass er jetzt vom Suhrkamp-