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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1960)

385

Ulbricht reden kann; man muß mit ihm reden, und es wird doch alles gut werden usw.
usw. (damit bemerke ich natürlich gar nichts darüber, was nun in diesem aktuellen
Fall technisch in Sachen Interzonenhandels-Abkommen zu tun ist).1206
Wenn ich mit diesen, ein bißchen wahllosen Bemerkungen Ihnen wiederum
einen kleinen Nutzen bringen konnte, so würde es mich aufrichtig freuen.
Mit den herzlichsten Grüßen
Ihr
Klaus Piper
PS
Liebe gnädige Frau!
Wir haben mit herzlichem Dank Ihre lieben Zeilen vom 30. September erhalten und
freuen uns sehr, daß der festliche Tag in der intimen Sammlung zu Hause so schön für
Sie Beide verlaufen ist. Besonderen Dank noch für die Abschrift des »unglaublichen«
Briefes.1207 Alle gute Wünsche Ihnen und Ihrem Mann stets
Ihre
Pipers
229 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, hs. PS
Beigefügt ist ein Brief von Jaspers an Kurt Bleckwedel vom 12. Oktober 1960 (Typoskript; Durchschlag:
DLA, A: Jaspers).
Basel, den 12. Oktober 1960
Lieber Herr Piper!
Ich habe Ihnen sehr herzlich für mehrere Briefe zu danken und, wie immer, für die
Intensität Ihrer Teilnahme an meiner Arbeit.
Ihr kostbares Geschenk, das Abbildungswerk über den Kreml,12°8 haben wir mit
grossem Interesse angesehen. Die Bilder sind ganz vorzüglich. Dieses Ineinander von
Heiligkeit, Kostbarkeit, Überdimensionalität, Barbarei und Mord wirkt unheimlich.
Unser Freund, Dr. Krupp, russischer Herkunft,1209 hat das Buch ebenfalls mit lebhaf-
tem Interesse gesehen und die Reproduktionen bewundert. Was den Text und die Aus-
wahl betrifft, so bestätigte er mir mein Gefühl: ein amerikanischer Reporter, herein-
gefallen auf russische Propaganda. Er stützt sich wesentlich auf russische Literatur,
zeigt die realen Zusammenhänge fragwürdig und verschweigt sehr viel. Die Angaben
sind in Anmerkungen vielfach langweilig nach der marxistischen Methode betonter
Genauigkeit. Darum lohnt die Lektüre nicht. Das setzt aber den Abbildungswert gar
nicht herab. Man hat den Mann photographieren lassen, was wir sonst nie zu sehen
bekämen.
 
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