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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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388

Karl Jaspers - Piper Verlag (1960)

230 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
17. Oktober 1960
Lieber Herr Professor!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihren Brief vom 12. Oktober und freue mich, daß Ihnen
das Bildwerk über den Kreml trotz der unzulänglichen Texte beim Betrachten etwas
bedeutet hat.
Bezüglich des Drucks der Broschüre mit den beiden Basler Jubiläums-Vorträgen ist
hier alles klar. Ich freue mich auf das Erscheinen der Broschüre, für die sich die Vertre-
ter intensiv und mit Erfolg eingesetzt haben.
Wir erwarten gern das Manuskript für die Broschüre über »Wiedervereinigung und
Freiheit«. Es ist bei uns alles so vorbereitet, daß dann sogleich der Satz beginnen kann.
Der Umschlag-Entwurf ist schon da.
Wir haben die Broschüre beim Buchhandel jetzt noch nicht angezeigt. Wenn die
Broschüre am 20.-25.11. zur Auslieferung kommen wird, dann wäre es terminlich
gerade zweckmäßig, daß wir die Anzeige im Buchhändler-Börsenblatt ca. 14 Tage vor-
her, also etwa am 8.11., veröffentlichen.1218 Wir müßten die Anzeige dazu zehn Tage
vorher, also in den letzten Oktober-Tagen, entwerfen und in Satz geben. Ich wäre
Ihnen dankbar, wenn Sie mir Anfang nächster Woche definitiv mitteilen würden, ob
wir das Manuskript bis zum Monatsende erwarten dürfen, damit dann die gesamte
Werbung anlaufen kann. Im positiven Fall - daß also der Ablieferungstermin Ende des
Monats bleibt - wäre ich Ihnen dankbar für die Bekanntgabe der Kapitel-Überschrif-
ten in der Broschüre, damit wir diese in der Anzeige nennen können.
Nur vorsorglich möchte ich bemerken: Sollten Ihnen die 14 Tage für die Fertigstel-
lung des Textes doch zu knapp sein, dann schlage ich als Erscheinungstermin vor:
20.Januar. Auch dieser Termin wäre günstig, da sich der Buchhandel dann von Weih-
nachten »erholt« hat und sich nachdrücklich, von anderen Neuerscheinungen unbe-
lastet, dem Vertrieb der Schrift widmen könnte.
Ich danke Ihnen herzlich dafür, daß Sie auf meine lose geäußerten Gedanken so
liebenswürdig eingegangen sind. Die Erwiderungen der Politiker in der ZEIT vom 7.10.
sind mir ziemlich substanzlos vorgekommen. Ernst nehmen könnte man höchstens
die Fragen: Was würde aus Berlin als dem »Bollwerk der Freiheit« in einem abgetrenn-
ten, neutralen Mittel-Ostdeutschland? Würden in der Tat durch den Verzicht auf Wie-
dervereinigung die Sowjets in die Lage versetzt werden, sich ihrerseits die Losung der
Wiedervereinigung zu eigen zu machen und mit »unwiderstehlichem Elan« sie nach
Westen, also in die dann bestehenden beiden Deutschlands hinüberzutragen? - Die
beiden Fragen wurden in den Artikeln nur plakatiert und gar nicht in ihren realen
Möglichkeiten und Folgen untersucht.1219
 
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