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Karljaspers - Piper Verlag (1962)
Ich wage kaum zu hoffen, dass Ihre Frau einmal wieder mitkommt, aber ich brau-
che nicht zu sagen, wie sehr es uns beide[n] willkommen wäre.1333
Mit herzlichen Grüssen an Sie beide, auch von meiner Frau,
Ihr
Karl Jaspers
253 Karl Jaspers an Klaus Piper
Manuskript; DLA, A: Piper
Heidelberg, 6.7.62
Lieber Herr Piper!
Ich danke Ihnen herzlich. Ihr Brief vom 28.6. kam wegen der Post-Umständlichkei-
ten erst jetzt in meine Hände.
An unsere Gespräche bewahre ich eine gute Erinnerung. Dass ich mich über Ihren
grossen Plan zwar sehr freuen, aber ihm zu meinen Lebzeiten nicht zustimmen kann,
haben Sie so gut begriffen, dass mir dies noch eine zweite Freude bereitete.1334
Da nun mein neues Buch herauskommt, und dann meine politischen Schriften im
DTV, denke ich, sollten wir die Aufsatzsammlung vielleicht auf den Herbst 1963 ver-
schieben. Ich müsste Ihnen die Druckvorlage dann im Frühjahr 1963 abliefern.
Bertelsmann - dies bitte ich völlig vertraulich zu behandeln - hat mir so geschrie-
ben, dass ich meine erste Zusage aufrecht erhalten habe.1335 Ich bin in der Verwendung
meines Aufsatzes ganz frei, kann ihn auch anderswo publicieren - mit dem Hinweis
auf den Erstdruck, zu dem ich mich rechtlich nicht verpflichtet habe, aber den ich
anstandshalber m.E. bringen müsste. Falls Ihr Werk entsteht, ist es nicht ausgeschlos-
sen, dass ich dasselbe Thema unter Zugrundelegung des Erstdrucks erweitere oder zur
Verfügung stelle, jedoch mit der Bitte auf den Erstdruck hinzuweisen. Aber noch habe
ich die Sache garnicht geschrieben. Wenn es mir nicht zufriedenstellend gelingt, ist
der Verlag zu verzichten bereit. Die Namen, die der Verlag gewonnen hat, sind zu gros-
sem Teil von erheblichem Klang.1336 Aber im Ganzen habe ich noch das Gefühl, dass
ein solches Buch heute doch wenig Gewicht gewinnen kann. Es wird vielleicht mehr
die Enthüllung der faktischen Bodenlosigkeit durch Redensarten herauskommen.
Doch das bessere Gelingen ist ja nicht ausgeschlossen und auf alle Fälle, auch im nega-
tiven Falle, ist die Sammlung solcher Äusserungen interessant. Noch einmal bitte ich
um absolute Vertraulichkeit. Ich habe Bertelsmann zugesagt, über die Bedingungen
bzgl. meines Beitrags zu schweigen.
Mit herzlichen Grüssen, auch von meiner Frau und für die Ihrige
Ihr Karl Jaspers
Karljaspers - Piper Verlag (1962)
Ich wage kaum zu hoffen, dass Ihre Frau einmal wieder mitkommt, aber ich brau-
che nicht zu sagen, wie sehr es uns beide[n] willkommen wäre.1333
Mit herzlichen Grüssen an Sie beide, auch von meiner Frau,
Ihr
Karl Jaspers
253 Karl Jaspers an Klaus Piper
Manuskript; DLA, A: Piper
Heidelberg, 6.7.62
Lieber Herr Piper!
Ich danke Ihnen herzlich. Ihr Brief vom 28.6. kam wegen der Post-Umständlichkei-
ten erst jetzt in meine Hände.
An unsere Gespräche bewahre ich eine gute Erinnerung. Dass ich mich über Ihren
grossen Plan zwar sehr freuen, aber ihm zu meinen Lebzeiten nicht zustimmen kann,
haben Sie so gut begriffen, dass mir dies noch eine zweite Freude bereitete.1334
Da nun mein neues Buch herauskommt, und dann meine politischen Schriften im
DTV, denke ich, sollten wir die Aufsatzsammlung vielleicht auf den Herbst 1963 ver-
schieben. Ich müsste Ihnen die Druckvorlage dann im Frühjahr 1963 abliefern.
Bertelsmann - dies bitte ich völlig vertraulich zu behandeln - hat mir so geschrie-
ben, dass ich meine erste Zusage aufrecht erhalten habe.1335 Ich bin in der Verwendung
meines Aufsatzes ganz frei, kann ihn auch anderswo publicieren - mit dem Hinweis
auf den Erstdruck, zu dem ich mich rechtlich nicht verpflichtet habe, aber den ich
anstandshalber m.E. bringen müsste. Falls Ihr Werk entsteht, ist es nicht ausgeschlos-
sen, dass ich dasselbe Thema unter Zugrundelegung des Erstdrucks erweitere oder zur
Verfügung stelle, jedoch mit der Bitte auf den Erstdruck hinzuweisen. Aber noch habe
ich die Sache garnicht geschrieben. Wenn es mir nicht zufriedenstellend gelingt, ist
der Verlag zu verzichten bereit. Die Namen, die der Verlag gewonnen hat, sind zu gros-
sem Teil von erheblichem Klang.1336 Aber im Ganzen habe ich noch das Gefühl, dass
ein solches Buch heute doch wenig Gewicht gewinnen kann. Es wird vielleicht mehr
die Enthüllung der faktischen Bodenlosigkeit durch Redensarten herauskommen.
Doch das bessere Gelingen ist ja nicht ausgeschlossen und auf alle Fälle, auch im nega-
tiven Falle, ist die Sammlung solcher Äusserungen interessant. Noch einmal bitte ich
um absolute Vertraulichkeit. Ich habe Bertelsmann zugesagt, über die Bedingungen
bzgl. meines Beitrags zu schweigen.
Mit herzlichen Grüssen, auch von meiner Frau und für die Ihrige
Ihr Karl Jaspers