Karljaspers - Piper Verlag (1963)
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gen. Auf einer Schleife bzw. Klappentext und sonst wollen wir aber natürlich den Hin-
weis auf die entscheidende Doppelpoligkeit der Persönlichkeit von Cusanus, eben als
Philosoph und Kardinal, als Denker und Politiker, bringen. - Vom Graphiker haben
wir schon einen schönen wirkungsvollen Umschlagentwurf bekommen, den wir den
Vertretern mit der Inhaltsübersicht morgen bei unserer großen Frühjahrsprogramm-
Konferenz vorführen.
Ich möchte Ihnen noch sehr danken für die Erlaubnis, aus dem Manuskript von
Cusanus einen etwas längeren Ausschnitt für den Almanach auszuwählen. Ich darf
Ihnen dazu bald unseren Vorschlag machen.1461
Sehr freue ich mich über Ihre Zustimmung zu dem Buch von Joachim C. Fest »Das
Gesicht des Dritten Reiches«. Darf ich eine große Bitte äußern, mit der ich selten zu
Ihnen komme? Da der Autor mit dem Manuskript leider nicht termingerecht fer-
tig werden konnte, ist das Buch ziemlich spät herausgekommen. Außerdem ist sein
Name bisher noch unbekannt. Umso mehr müssen wir jetzt noch etwas für das Buch
tun. Würden Sie uns erlauben, die schönen zustimmenden Sätze in Ihrem Brief vom
2. Dezember zu zitieren. Ich darf sie hier, da Ihr Brief handschriftlich war, wieder-
holen:
»Die einfache Wahrheit, der Ton der Darstellung gefallen mir ungemein. So kann
eine junge Generation, die selber nicht beteiligt war, sehen. Es wird nichts verschlei-
ert und nichts übertrieben. Und die fragende Sorge kommt ohne Ressentiment, ohne
Verzweiflung und ohne falsche bequeme Hoffnung zum Ausdruck. Ein geistig saube-
res Buch.«1462
Sie sagten, daß Sie mir später, wenn Sie weitergelesen hätten, noch mal schreiben
wollten. Ich hoffe, daß Sie Ihre Zustimmung zum Buch aufrecht erhalten können.
Die Schärfe des Aufsatzes von Golo Mann über das EICHMANN-Buch in der eben
erschienenen Nummer der »Neuen Rundschau« hat mich betroffen (keineswegs
wankend gemacht in meiner persönlichen Überzeugung von der Wichtigkeit des
Buchs).1463 - Froh bin ich, daß Hannah Arendt die Stelle über den Widerstand für die
deutsche Ausgabe verbessern, d.h. präzisieren wird.1464 Wichtig scheint mir, daß sie
selbst für die deutsche Ausgabe ein Vorwort schriebe. Ich will es ihr erst vorschlagen,
wenn wir ihr die von Frau Dr. Beradt und uns durchgesehene und geprüfte Überset-
zung schicken können.1465
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Klaus Piper
x Soeben, 17.12., bei Unterschrift eingetroffen. Vielen Dank für die prompte Übersen-
dung!1466
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gen. Auf einer Schleife bzw. Klappentext und sonst wollen wir aber natürlich den Hin-
weis auf die entscheidende Doppelpoligkeit der Persönlichkeit von Cusanus, eben als
Philosoph und Kardinal, als Denker und Politiker, bringen. - Vom Graphiker haben
wir schon einen schönen wirkungsvollen Umschlagentwurf bekommen, den wir den
Vertretern mit der Inhaltsübersicht morgen bei unserer großen Frühjahrsprogramm-
Konferenz vorführen.
Ich möchte Ihnen noch sehr danken für die Erlaubnis, aus dem Manuskript von
Cusanus einen etwas längeren Ausschnitt für den Almanach auszuwählen. Ich darf
Ihnen dazu bald unseren Vorschlag machen.1461
Sehr freue ich mich über Ihre Zustimmung zu dem Buch von Joachim C. Fest »Das
Gesicht des Dritten Reiches«. Darf ich eine große Bitte äußern, mit der ich selten zu
Ihnen komme? Da der Autor mit dem Manuskript leider nicht termingerecht fer-
tig werden konnte, ist das Buch ziemlich spät herausgekommen. Außerdem ist sein
Name bisher noch unbekannt. Umso mehr müssen wir jetzt noch etwas für das Buch
tun. Würden Sie uns erlauben, die schönen zustimmenden Sätze in Ihrem Brief vom
2. Dezember zu zitieren. Ich darf sie hier, da Ihr Brief handschriftlich war, wieder-
holen:
»Die einfache Wahrheit, der Ton der Darstellung gefallen mir ungemein. So kann
eine junge Generation, die selber nicht beteiligt war, sehen. Es wird nichts verschlei-
ert und nichts übertrieben. Und die fragende Sorge kommt ohne Ressentiment, ohne
Verzweiflung und ohne falsche bequeme Hoffnung zum Ausdruck. Ein geistig saube-
res Buch.«1462
Sie sagten, daß Sie mir später, wenn Sie weitergelesen hätten, noch mal schreiben
wollten. Ich hoffe, daß Sie Ihre Zustimmung zum Buch aufrecht erhalten können.
Die Schärfe des Aufsatzes von Golo Mann über das EICHMANN-Buch in der eben
erschienenen Nummer der »Neuen Rundschau« hat mich betroffen (keineswegs
wankend gemacht in meiner persönlichen Überzeugung von der Wichtigkeit des
Buchs).1463 - Froh bin ich, daß Hannah Arendt die Stelle über den Widerstand für die
deutsche Ausgabe verbessern, d.h. präzisieren wird.1464 Wichtig scheint mir, daß sie
selbst für die deutsche Ausgabe ein Vorwort schriebe. Ich will es ihr erst vorschlagen,
wenn wir ihr die von Frau Dr. Beradt und uns durchgesehene und geprüfte Überset-
zung schicken können.1465
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Klaus Piper
x Soeben, 17.12., bei Unterschrift eingetroffen. Vielen Dank für die prompte Übersen-
dung!1466