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Karljaspers - Piper Verlag (1964)
Arendt möchte ich ihn unaufgefordert nicht zugehen lassen; sie weiß auch von New
York her, dass Holthusen zum Buch kritisch steht).
Zum Neuen Jahr möchte ich Ihnen, lieber Herr Professor, auch wünschen, dass Sie
am II. Band der GROSSEN PHILOSOPHEN gut werden weiterarbeiten können. Es ist
eine große dankbare Leserschaft, die auf das Buch wartet.
Ich hoffe auch, Sie im neuen Jahr ziemlich bald wieder in Basel besuchen zu dür-
fen. Von einem neuen Verlagsplan möchte ich Ihnen berichten, von dem ich mir für
die Zukunft viel verspreche. Er betrifft eine neue umfassende, moderne, billige Reihe,
in der wir sowohl literarische wie insbesondere auch philosophische, sonstige gei-
steswissenschaftliche, essayistische Texte zumal der studierenden Jugend zugäng-
lich machen wollen. Es ist damit gleichzeitig die Absicht verbunden, sowohl die Text-
bände der Piper-Bücherei wie auch die Themen und Stoffe der »Sammlung Piper« in
die neue einheitliche und breiter fundierte Reihe mit zu übernehmen. Die Reihe soll
vor allem auch dazu dienen, dem Werk unserer Autoren ein neues Forum von großer
Ausstrahlungskraft zu verschaffen. Ich bin sicher, daß ich Ihnen bei meinem nächsten
Besuch schon Konkretes berichten und auch bezüglich Ihrer Schriften Vorschläge
unterbreiten kann.
Nun steht als nächste schöne Aufgabe die Veröffentlichung der KLEINEN SCHULE
DES PHILOSOPHISCHEN DENKENS vor uns. Vor wenigen Tagen hatten wir erst die
große Frühjahrs-Vertreterkonferenz. Frau Dr. Donati, unsere Berliner Vertreterin, und
alle Herren äußerten sich aus eigener Lektüre tief beeindruckt über das kleine Buch,
das sie nun ab Anfangjanuar überall intensiv dem Buchhandel anbieten werden. Ich
hoffe, daß es uns gelingt, das Buch zu einem großen Erfolg zu führen.
Mit herzlichen Grüßen und wiederholten guten Wünschen für Ihre verehrte Gat-
tin und Sie selbst bleibe ich
Ihr Klaus Piper
285 Karl Jaspers an Klaus Piper
Manuskript; DLA, A: Piper
Basel, 29.12.64
Lieber Herr Piper!
Längst hätte ich Ihnen schreiben sollen. Zunächst: Sehr danke ich Ihnen und Herrn
Dr. Greven, dass ich ständig versorgt werde mit Recensionen über Hannah Arendt
und mit Büchern. Das letzte von Schmorak über den Eichmann-Prozess ist mir der
Protokolle wegen wichtig.1544 Ich brauche in den Sachfragen viel Zeit zur Lektüre, um
wenigstens zum Teil aus eigener Anschauung zu kennen, worüber H. A. spricht oder
was sie nur streift. Viel habe ich zum »deutschen Widerstand« gelesen. Was H. A. auf
Karljaspers - Piper Verlag (1964)
Arendt möchte ich ihn unaufgefordert nicht zugehen lassen; sie weiß auch von New
York her, dass Holthusen zum Buch kritisch steht).
Zum Neuen Jahr möchte ich Ihnen, lieber Herr Professor, auch wünschen, dass Sie
am II. Band der GROSSEN PHILOSOPHEN gut werden weiterarbeiten können. Es ist
eine große dankbare Leserschaft, die auf das Buch wartet.
Ich hoffe auch, Sie im neuen Jahr ziemlich bald wieder in Basel besuchen zu dür-
fen. Von einem neuen Verlagsplan möchte ich Ihnen berichten, von dem ich mir für
die Zukunft viel verspreche. Er betrifft eine neue umfassende, moderne, billige Reihe,
in der wir sowohl literarische wie insbesondere auch philosophische, sonstige gei-
steswissenschaftliche, essayistische Texte zumal der studierenden Jugend zugäng-
lich machen wollen. Es ist damit gleichzeitig die Absicht verbunden, sowohl die Text-
bände der Piper-Bücherei wie auch die Themen und Stoffe der »Sammlung Piper« in
die neue einheitliche und breiter fundierte Reihe mit zu übernehmen. Die Reihe soll
vor allem auch dazu dienen, dem Werk unserer Autoren ein neues Forum von großer
Ausstrahlungskraft zu verschaffen. Ich bin sicher, daß ich Ihnen bei meinem nächsten
Besuch schon Konkretes berichten und auch bezüglich Ihrer Schriften Vorschläge
unterbreiten kann.
Nun steht als nächste schöne Aufgabe die Veröffentlichung der KLEINEN SCHULE
DES PHILOSOPHISCHEN DENKENS vor uns. Vor wenigen Tagen hatten wir erst die
große Frühjahrs-Vertreterkonferenz. Frau Dr. Donati, unsere Berliner Vertreterin, und
alle Herren äußerten sich aus eigener Lektüre tief beeindruckt über das kleine Buch,
das sie nun ab Anfangjanuar überall intensiv dem Buchhandel anbieten werden. Ich
hoffe, daß es uns gelingt, das Buch zu einem großen Erfolg zu führen.
Mit herzlichen Grüßen und wiederholten guten Wünschen für Ihre verehrte Gat-
tin und Sie selbst bleibe ich
Ihr Klaus Piper
285 Karl Jaspers an Klaus Piper
Manuskript; DLA, A: Piper
Basel, 29.12.64
Lieber Herr Piper!
Längst hätte ich Ihnen schreiben sollen. Zunächst: Sehr danke ich Ihnen und Herrn
Dr. Greven, dass ich ständig versorgt werde mit Recensionen über Hannah Arendt
und mit Büchern. Das letzte von Schmorak über den Eichmann-Prozess ist mir der
Protokolle wegen wichtig.1544 Ich brauche in den Sachfragen viel Zeit zur Lektüre, um
wenigstens zum Teil aus eigener Anschauung zu kennen, worüber H. A. spricht oder
was sie nur streift. Viel habe ich zum »deutschen Widerstand« gelesen. Was H. A. auf