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Karl Jaspers - Piper Verlag (1966)
die gewiss wesentliche Inhalte haben werden, vor allem über Ihre Verlagspläne, aber
auch - trotz Alter und Krankheit - über meine eigenen Pläne.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Karl Jaspers
317 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers 4000 Basel Austrasse 126
Basel, den 4. August 1966
Lieber Herr Piper,
zu meinem letzten Brief noch eine Ergänzung. Ich habe vergessen, dass ich mit einem
japanischen Verlag wegen meiner »Bundesrepublik« schon verhandelte. Der Vertrag
ist jetzt abgeschlossen.1730
In der »Zeit« las ich Ihre halbseitige Anzeige. Sie scheint mir ein Musterbeispiel
hervorragender Propaganda. Jedes Wort sitzt. Die Reihenfolge ist ungemein wirk-
sam. Die kleine Veränderung gegenüber dem, was Sie mir schrieben, in Bezug auf den
»Urlaub«, ist noch eine wirkliche Verbesserung.1731 Ich sehe die Sorgfalt dieser Arbeit.
Sie enthält keine Unwahrhaftigkeit. Solche Propaganda muss Erfolg haben.
Ich denke daran, eine Ergänzung als Antwort auf meine Kritiker zu schreiben. Mir
scheint, dass es sich um einige wesentliche Punkte handelt: die entscheidende Bedeu-
tung der Zeit vor 1948, Amerika, die China-Frage, der Sinn der Selbstbehauptung der
freien Welt und andere nicht so wichtige Dinge. Missverständnisse, die sich heute ver-
breiten, werden aufgelöst. Einige Berichtigungen kommen dazu. Vielleicht - aber das
ist wohl überflüssig - charakterisiere ich die Antwort Mendes und das Verhalten der
FAZ (Wie man in der Bundesrepublik deutsche Schriftsteller behandelt).1732 Wie den-
ken Sie darüber, wenn das an eine folgende Auflage käme? Könnte der Preis des Bandes
der gleiche bleiben? Eine solche Ergänzung selbständig in einer Zeitung zu publizie-
ren, schiene mir unzweckmässig. Da wird sie zu schnell vergessen, während der künf-
tige Leser des Buches sie gleich dabei hätte.1733
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Karl Jaspers
Karl Jaspers - Piper Verlag (1966)
die gewiss wesentliche Inhalte haben werden, vor allem über Ihre Verlagspläne, aber
auch - trotz Alter und Krankheit - über meine eigenen Pläne.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Karl Jaspers
317 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers 4000 Basel Austrasse 126
Basel, den 4. August 1966
Lieber Herr Piper,
zu meinem letzten Brief noch eine Ergänzung. Ich habe vergessen, dass ich mit einem
japanischen Verlag wegen meiner »Bundesrepublik« schon verhandelte. Der Vertrag
ist jetzt abgeschlossen.1730
In der »Zeit« las ich Ihre halbseitige Anzeige. Sie scheint mir ein Musterbeispiel
hervorragender Propaganda. Jedes Wort sitzt. Die Reihenfolge ist ungemein wirk-
sam. Die kleine Veränderung gegenüber dem, was Sie mir schrieben, in Bezug auf den
»Urlaub«, ist noch eine wirkliche Verbesserung.1731 Ich sehe die Sorgfalt dieser Arbeit.
Sie enthält keine Unwahrhaftigkeit. Solche Propaganda muss Erfolg haben.
Ich denke daran, eine Ergänzung als Antwort auf meine Kritiker zu schreiben. Mir
scheint, dass es sich um einige wesentliche Punkte handelt: die entscheidende Bedeu-
tung der Zeit vor 1948, Amerika, die China-Frage, der Sinn der Selbstbehauptung der
freien Welt und andere nicht so wichtige Dinge. Missverständnisse, die sich heute ver-
breiten, werden aufgelöst. Einige Berichtigungen kommen dazu. Vielleicht - aber das
ist wohl überflüssig - charakterisiere ich die Antwort Mendes und das Verhalten der
FAZ (Wie man in der Bundesrepublik deutsche Schriftsteller behandelt).1732 Wie den-
ken Sie darüber, wenn das an eine folgende Auflage käme? Könnte der Preis des Bandes
der gleiche bleiben? Eine solche Ergänzung selbständig in einer Zeitung zu publizie-
ren, schiene mir unzweckmässig. Da wird sie zu schnell vergessen, während der künf-
tige Leser des Buches sie gleich dabei hätte.1733
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Karl Jaspers