Karl Jaspers - Piper Verlag (1966)
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figuriert Ihr Buch über die Bundesrepublik im Spiegel immer noch an der ersten Stelle.
Ich habe damals Herrn Dr. Rössner gleich von unserem Telefongespräch informiert,
daß wir von Ihnen eine Broschüre erwarten dürfen mit dem (treffend-sachlichen)
Titel:
WOHIN TREIBT DIE BUNDESREPUBLIK
Antwort an meine Kritiker
Ich freute mich sehr, mich damals auch mit Frau Arendt am Telefon unterhalten zu
können. Sie hatten gewiß lange, inhaltsreiche Gespräche mit ihr. Sollte Frau Arendt
noch in Basel sein, bitte ich Sie, ihr herzliche Grüße auch von meiner Frau zu sagen.
Ich komme hier einmal intensiv zur Lektüre wichtiger Zeitungen. Literarisch bin
ich gerade bei Joyces »Ulysses« in der DTV Taschenausgabe.1737
In den nächsten Tagen werden sich vom Verlag wieder einige neue Bücher bei
Ihnen einfinden. Recht amüsant ist eine Geschichte der polnischen Familie der Radzi-
wills.1738 Vielleicht hat Ihre liebe Gattin Lust, einmal hineinzusehen.
Mit herzlichen Grüßen und Wünschen bin ich für heute
Ihr
Klaus Piper
321 Karl Jaspers an Klaus Piper
Manuskript; DLA, A: Piper
Basel, 9.10.66
Lieber Herr Piper!
Herzlichen Dank für Ihren persönlichen Brief aus dem Krankenhaus. Ich sehe daraus,
dass es mit [den] Folgen der Operation langsam besser wird, und bin froh. Nun fah-
ren Sie noch in ein Rheuma-Bad, obgleich es sich eigentlich nicht um Rheuma han-
delt. Hoffentlich werden die Unbequemlichkeiten und Anstrengungen dabei nicht
zu gross.
Hannah Arendt ist vorgestern abgereist. Wir haben beide natürlich sehr bedauert,
dass wir Sie nicht haben sprechen können bei dem vorgesehenen Besuch. Aber das hat
kein Gewicht gegenüber den scheusslichen Dingen, die Sie hinter sich haben. Wir alle
werden glücklich sein, wenn Sie erst wieder gesund zu Hause sind ohne allzu lästige
motorische Störungen.
Meine mit Ihnen verabredete Antwort an meine Kritiker wird eine starke Bro-
schüre, ein kleines Buch. Es hat, wie meistens, länger gedauert, als ich anfangs dachte.
Jetzt habe ich die bei mir gewöhnlichen technischen Schwierigkeiten, da mir keine
genügende Abschreibkräfte zur Verfügung stehen (alle können meine Handschrift
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figuriert Ihr Buch über die Bundesrepublik im Spiegel immer noch an der ersten Stelle.
Ich habe damals Herrn Dr. Rössner gleich von unserem Telefongespräch informiert,
daß wir von Ihnen eine Broschüre erwarten dürfen mit dem (treffend-sachlichen)
Titel:
WOHIN TREIBT DIE BUNDESREPUBLIK
Antwort an meine Kritiker
Ich freute mich sehr, mich damals auch mit Frau Arendt am Telefon unterhalten zu
können. Sie hatten gewiß lange, inhaltsreiche Gespräche mit ihr. Sollte Frau Arendt
noch in Basel sein, bitte ich Sie, ihr herzliche Grüße auch von meiner Frau zu sagen.
Ich komme hier einmal intensiv zur Lektüre wichtiger Zeitungen. Literarisch bin
ich gerade bei Joyces »Ulysses« in der DTV Taschenausgabe.1737
In den nächsten Tagen werden sich vom Verlag wieder einige neue Bücher bei
Ihnen einfinden. Recht amüsant ist eine Geschichte der polnischen Familie der Radzi-
wills.1738 Vielleicht hat Ihre liebe Gattin Lust, einmal hineinzusehen.
Mit herzlichen Grüßen und Wünschen bin ich für heute
Ihr
Klaus Piper
321 Karl Jaspers an Klaus Piper
Manuskript; DLA, A: Piper
Basel, 9.10.66
Lieber Herr Piper!
Herzlichen Dank für Ihren persönlichen Brief aus dem Krankenhaus. Ich sehe daraus,
dass es mit [den] Folgen der Operation langsam besser wird, und bin froh. Nun fah-
ren Sie noch in ein Rheuma-Bad, obgleich es sich eigentlich nicht um Rheuma han-
delt. Hoffentlich werden die Unbequemlichkeiten und Anstrengungen dabei nicht
zu gross.
Hannah Arendt ist vorgestern abgereist. Wir haben beide natürlich sehr bedauert,
dass wir Sie nicht haben sprechen können bei dem vorgesehenen Besuch. Aber das hat
kein Gewicht gegenüber den scheusslichen Dingen, die Sie hinter sich haben. Wir alle
werden glücklich sein, wenn Sie erst wieder gesund zu Hause sind ohne allzu lästige
motorische Störungen.
Meine mit Ihnen verabredete Antwort an meine Kritiker wird eine starke Bro-
schüre, ein kleines Buch. Es hat, wie meistens, länger gedauert, als ich anfangs dachte.
Jetzt habe ich die bei mir gewöhnlichen technischen Schwierigkeiten, da mir keine
genügende Abschreibkräfte zur Verfügung stehen (alle können meine Handschrift