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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1967)

571

Der Anhang beginnt wiederum mit der fixen Idee eines Welt-
untergangs durch die große Koalition und mit dem Kurzschluß,
daß die große Koalition jede Opposition ausschließe und damit
alle Wege zur Willkür öffnen könne.1878 Man wird zwar J. von
dieser Idee nicht abbringen können, es wäre aber spätestens im
Anhang Gelegenheit, daß J. einmal im ganzen Buch differen-
zierter formuliert, worin die Gefahren tatsächlich liegen. Was
bedeutet z.B. der faktische Wert einer Opposition bei einer Par-
teienregierung mit absoluter Mehrheit (ohne große Koalition)?
Aber solche und andere Fragen berühren immer die Grundfrage
an die neueste Schrift von J.: nämlich die für mein Gefühl unge-
heuerlichen Simplifizierungen und die darin liegende Gefahr für
seine ANTWORT: daß sie nämlich wiederum Beifall von allen
möglichen falschen Seiten bekommt.
Meine große Sorge ist, daß die ANTWORT im Grunde in der
Breite der Leserschaft wieder nur kurzschlüssige Urteile und Res-
sentiments bestätigt und provoziert, nicht aber ein wirklich kriti-
sches Mitdenken auslöst.
Dr. Rössner
332 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
München, 15.2.1967
Lieber Herr Professor,
ich danke Ihnen vielmals für Ihren Brief vom 9.2.1967. Unsere Gespräche sind mir
sehr stark in Erinnerung. Sehr freute ich mich über Ihr Einverständnis, Sie diesmal
nach kürzerem zeitlichen Abstand wieder besuchen zu dürfen.
Schönen Dank für die Rücksendung des von Ihnen gegengezeichneten Vertrags
über die »ANTWORT«.
Besonders froh bin ich über Ihre grundsätzliche Bereitschaft, Material für eine
mögliche Autobiographie auf Tonband zu sprechen.1879 Herrn Dr. Saner bin ich - wenn
ich mich schon als »Mitbeteiligten« betrachten darf - sehr dankbar, daß er Ihnen die
technischen Manipulationen abnehmen will.
In wenigen Tagen werden wir Herrn Dr. Saner hier in München sehen. Dann kann
ich vielleicht auch, neben den anderen Dingen, über diese Sache etwas mit ihm spre-
chen.1880 - Vor allem möchte ich Herrn Dr. Saner bei Gelegenheit der beginnenden
Drucklegung seines Kant-Buches mit Herrn Dr. Rössner und den leitenden Mitarbei-
 
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