Metadaten

Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0686
Lizenz: In Copyright

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Karl Jaspers - Piper Verlag (1967)

585

geistige Autorität und Ihr hohes Ansehen wäre der denkbar eindrucksvollste Aus-
gangspunkt.
Es kommt als wichtiges Argument hinzu, daß Hannah Arendt die wunderbare Lau-
datio bei der Verleihung des Friedenspreises an Sie gehalten hat.
Mein Kollege sagte, daß ich als Verleger von Hannah Arendt natürlich indirekten
Einfluß ausüben könne, daß es aber vielleicht besser wäre, wenn der offizielle Antrag
nicht von mir käme. (s. PS!)
Es bedarf keines Wortes darüber, daß Hannah Arendt für den Friedenspreis hervor-
ragend qualifiziert ist - nicht nur wegen des philosophischen und moralischen Ranges
ihrer Werke, sondern ebenso wegen ihres mutig-unabhängigen öffentlichen Wirkens,
und weil sie auch als Autorin im deutschen Buchhandel sehr bekannt ist (eine Bedin-
gung, die nicht von allen Friedenspreisträgern erfüllt worden ist).
Sollten Sie zur Anregung des Vorschlags bereit sein, dann wäre dieser am besten
an den Vorsitzenden des Stiftungsrats der Stiftung FRIEDENSPREIS DES DEUTSCHEN
BUCHHANDELS, Herrn Dr. h.c. Friedrich Georgi, 1 Berlin 61, Lindenstrasse 44/47 zu
richten.
Sollten Sie, lieber Herr Professor, noch irgendeine Auskunft wünschen, dann wäre
ich natürlich gern dazu bereit.
Mit herzlichen Grüssen, in der Hoffnung, daß Sie und die liebe gnädige Frau nicht
durch die Hitze leiden müssen,
Ihr
Klaus Piper
PS. Ich habe eben wegen des Friedenspreises mit dem Stiftungsrats-Mitglied Herrn
Riethmüller, Chef der großen Universitätsbuchhandlung Osiander, Tübingen, tele-
foniert.1926
Herr Riethmüller bestätigte, daß der erste Vorschlag von Ihrer Seite sehr gut wäre.
Am besten würde der Brief an Herrn Dr. Georgi Mitte September gerichtet werden.
Anschließend sollte dann ich doch auch offiziell an die Mitglieder des Vorstands
schreiben mit einigen sachlichen Informationen über das Werk von Hannah Arendt.
Es ist also noch Zeit. Ich erlaube mir aber doch, jetzt schon an Sie zu schreiben.1927
Nochmals sehr herzliche Grüsse
Ihres Klaus Piper
Bitte viele Grüsse an Hannah Arendt
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften