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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0924
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Stellenkommentar

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1925 In einem verlagsinternen Schreiben bemerkte Piper hierzu nämlich: »Dr. Heinrich Wild,
Kösel, gab mir am Telefon den guten Rat, nicht selber Hannah Arendt beim Stiftungsrat
für den Friedenspreis beim Börsenverein vorzuschlagen, sondern Professor Jaspers, selbst
Preisträger und kompetentester Begutachter, um die Empfehlung mittels Brief an den
Stiftungsrat zu bitten. Dies sei sicher ein guter Weg.« (K. Piper an H. Rössner, 19. Juli 1967,
Konvolut über Arendt, Hannah 1965-1975, DLA, A: Piper).
1926 Konrad-Dietrich Riethmüller (1918-1996) ist seit 1955 Inhaber der Osianderschen Buch-
handlung in Tübingen, seit 1965 Vorstandsmitglied des Börsenvereins und in dieser
Funktion als stellvertretender Vorsteher und Schatzmeister tätig.
1927 Wie vereinbart, schreibt Jaspers in der zweiten Septemberhälfte an den Vorsitzenden des
Stiftungsrats, Dr. Friedrich Georgi: »wie ich durch Herrn Piper vernehme, sollen bald-
mal[s] die Vorschläge für den nächstjährigen Friedenspreis gemacht werden. Ich nehme
mir die Freiheit heraus, Ihnen mitzuteilen, dass ich die Verleihung des Preises an Hannah
Arendt nicht nur für eine verdiente Ehrung der Autorin, sondern auch für eine Ehre des
Deutschen Buchhandels halten würde. Ich brauche Ihnen die ausserordentliche Persön-
lichkeit nicht weiter vorzustellen und auch nicht ihr aussergewöhnliches Werk. Hannah
Arendt hat etwas von jenem unabhängigen deutschen Geist in die Welt getragen, der in
Lessing seinen hellsten Ausdruck gefunden hat. Es wäre schön, wenn der Börsenverein
des Deutschen Buchhandels ihr dies zu danken wüsste.« (K. Jaspers an F. Georgi, 26. Sep-
tember 1967, DLA, Durchschlag, A: Jaspers). - Den Friedenspreis des Deutschen Buch-
handels erhält 1968 der senegalesische Dichter und Politiker Leopold Sedar Senghor.
1928 Vgl. H. Saner an M. Wegner, 23. September 1967, DLA, A: Piper.
1929 Vgl. Stellenkommentar, Nr. 1927.
1930 Am 21. Oktober 1967 verleiht die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in
Darmstadt den seit 1964 jährlich vergebenen Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche
Prosa an Hannah Arendt.
1931 Zur Gruppe 47 vgl. Stellenkommentar, Nr. 1353. Diese 29. und zugleich letzte Tagung der
Gruppe 47 fand vom 5. bis 8. Oktober 1967 im oberfränkischen Waischenfeld im Land-
gasthof Pulvermühle statt. Sie wurde gestört durch Proteste einiger Erlanger Studenten,
die der Gruppe 47 eine unpolitische Haltung vorwarfen, und geprägt durch die Einschwö-
rung der anwesenden Autoren und Verleger auf eine gemeinsame Anti-Springer-Resolu-
tion als Reaktion auf die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit durch den
Axel Springer Konzern. Vgl. hierzu: »Dichter, Dichter«, in: Der Spiegel, Nr. 43, 16. Okto-
ber 1967, 178-182.
1932 Gemeint sind die Sammelbände Rechenschaft und Ausblick und Philosophie und Welt.
1933 Auch Wegner beklagte wenige Tage zuvor: »Leider ist uns trotz angestrengten Nachden-
kens noch kein überzeugender Titel [...] eingefallen. Begriffe, mit denen wir herumpro-
biert haben, waren etwa »Geschichtliche Gestalten der Philosophie<, nachdem Professor
Jaspers von »Philosophiegeschichte als Aneignung (der Wahrheit)<, weil zu gewichtig und
pathetisch, abgeraten hat.« (M. Wegner an H. Saner, 20. Oktober 1967, DLA, A: Jaspers).
Saner aber teilt nur wenig später mit: »Wie ich höre, macht Ihnen der Titel [...] nach wie
vor Sorge. Mir nicht mehr. Aneignung und Polemik ist gut und treffsicher und hat auch
eine gewisse Schärfe. Ich sehe dabei keine Assoziationen zur Politik. Vor allem sichert ja
das erste Wort davor. Mit dem Untertitel ist die Sache narrensicher. [...] Wie Sie wissen,
 
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