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Carrara, Laura [Hrsg.]; Meier, Mischa [Hrsg.]; Radtki-Jansen, Christine [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 2): Die Weltchronik des Johannes Malalas: Quellenfragen — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.51242#0181
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i8o Dariusz Brodka
Verlauf des ganzen Krieges schildern, beeinflusst hat. Dies überrascht kaum: Diese
Autoren verfügten ja über andere Quellen, die den ganzen Krieg und nicht nur dessen
Anfangsphase behandelten.71
4. Schlussfolgerungen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auf formaler Ebene die Chronike Epitome Ele-
mente der klassischen politischen Historiographie und der Chronographie verband.
Das Werk war eine Epitome nicht nur aus einem einzigen, als Vorlage auserkorenen
Geschichtswerk, sondern aus einer ganzen Reihe griechischer historischer Schriften.
In der Chronike Epitome sammelte und ordnete Eustathios das umfangreiche Material,
das er durch Lektüre zahlreicher Quellen gewonnen und zu erzählbaren Episoden
geformt hatte. Die Namen der epitomierten Autoren könnten dabei häufig aufge-
taucht sein. Auf diese Weise schuf Eustathios einen umfangreichen Abriss der Welt-
geschichte. In der Chronike Epitome ging es aber nicht nur um eine Darstellung der
Weltgeschichte, sondern auch um ihre chronologische Strukturierung. Der Chronike
Epitome könnte eine Zeitrechnung zugrunde gelegen haben, die die Geburt Christi
in das Weltjahr 4350/4351 setzte. Die Originalität des chronologischen Systems fand
aber, wie es scheint, bei späteren Autoren keine große Anerkennung. Trotzdem wurde
Eustathios von Autoren wie Euagrios Scholastikos, Prokop von Caesarea, Theopha-
nes und vielleicht auch von Theodoros Anagnostes und Nikephoros Xanthopulos
Kallistos als Quelle benutzt.72 Was speziell das Verhältnis des Malalas zu Eustathios
betrifft, so lässt sich sagen, dass Malalas dessen chronologische Neukonzeption ein-
deutig abgelehnt hat. Die Verwendung der Chronike Epitome durch Malalas für die
Geschichte des 4. und 5. Jahrhunderts lässt sich nur punktuell beweisen, wobei eine
starke Bearbeitung des aus Eustathios geschöpften Materials anzunehmen ist. Dahin-
gestellt bleibt auch, ob und inwiefern Eustathios Malalas in den früheren Teilen der
Chronographia als Vorlage diente.
Bibliographie
Quellen
Eustathius, Epitome de Flavio losepho = Allen, P., An Early Epitomator of Josephus: Eustathius of
Epiphaneia, in: ByzZ 81/2 (1988), S. 8-11.
Evagrius Sch.oi'äsücas, Historia Ecclesiastica = The ecclesiastical history of Evagrius with the scholia
edited with introduction, critical notes, and indices by J. Bidez and L. Parmentier, London 1898
(Nachdruck Amsterdam 1964).
71 Völlig korrekt ist also die Meinung von Greatrex (2010), S. 244: „there is a risk in attributing too much
to Eustathius“.
72 Vgl. dazu Brodka (2012a) und Brodka (2012b).
 
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